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19.06.2012 | Gebäudemanagement, Gesundheitswesen und Hygiene, Krankenhaus

LÜNENDONK®-TRENDSTUDIE 2012 "FACILITY SERVICE IM GESUNDHEITSWESEN"

Auslagerung oder Vergabe peripherer Leistungen an externe Dienstleister? • Servicegesellschaften und umsatzsteuerliche Organschaften sowie weitere Facetten der Zusammenarbeit • Facility Service mitbestimmend für Qualität • Lünendonk®-Trendstudie kostenfrei verfügbar

Ist die Servicegesellschaft in Form der umsatzsteuerlichen Organschaft für Krankenhäuser und Kliniken eine sterbende Idee? An der Beantwortung dieser Frage haben viele Marktteilnehmer, Beobachter und Entscheider ein vitales Interesse. Erstmals haben die Analysten der Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, dieses Thema in einer aktuellen Trendstudie "Facility Service im Gesundheitswesen: Servicegesellschaften und umsatzsteuerliche Organschaften sowie weitere Facetten der Zusammenarbeit" aufgegriffen.

Große Bedeutung kommt dabei der Auslagerung von peripheren, also nichtmedizinischen Leistungen zu. Hierbei spielt auch eine besondere Form der Zusammenarbeit eine Rolle, die bis dato noch nicht umfänglich analysiert wurde: die Servicegesellschaft respektive Organschaft.

Die Analyse der Sekundärleistungen im Gesundheitssektor wurde von Lünendonk in Zusammenarbeit mit dem Bodensee Institut, Radolfzell, durchgeführt. Die komplette Trendstudie kann auf den Internetseiten www.luenendonk.de sowie beim Medienpartner kma (www.kma-online.de) kostenfrei heruntergeladen werden.

"Wachsender Kostendruck, Fachkräftemangel und steigende Qualitätsanforderungen bewegen die Gesundheitseinrichtungen in Deutschland verstärkt dazu, alle Strukturbereiche unter dem Effizienz-Gesichtspunkt zu betrachten", sagt Jörg Hossenfelder, Geschäftsführender Gesellschafter Lünendonk und Co-Autor der Trendstudie.
"Es geht um das Generieren von Einsparpotenzialen sowie um das Steigern der Qualität. Vor diesem Hintergrund haben wir uns in der Analyse sowohl mit den Servicegesellschaften und umsatzsteuerlichen Organschaften als auch mit weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Service-Unternehmen gewidmet."

Hintergrund der Trendstudie
Facility Services gehören nicht unmittelbar zum Kerngeschäft des Gesundheitswesens, sind aber als Teil der peripheren Dienstleistungen eng mit der Hauptaufgabe der medizinischen und pflegerischen Patientenbetreuung verflochten. Aufgrund der Kostensituation sehen sich beispielsweise Krankenhäuser veranlasst, effizienter zu arbeiten - bei gleichbleibender Qualität. Denn die wachsende Anspruchshaltung der Patienten beeinflusst die Entscheidung für eine Klinik. Neben der medizinischen Behandlung bestimmt die Qualität einer Vielzahl von Diensten fundamental deren Wahrnehmung. Dabei reicht die Spannweite von der Essensversorgung bis hin zum wahrgenommenen Management der Gebäudeinfrastruktur und -technik.

60 Prozent der Services bereits fremdvergeben
"Rund 60 Prozent der infrastrukturellen Dienstleistungen in deutschen Krankenhäusern sind nach Schätzungen bereits an externe Dienstleister ausgelagert", so Hossenfelder.
Die aktuelle Lünendonk®-Studie 2012 "Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland" bestätigt diesen Trend: Danach hat sich das Gesundheitswesen im abgelaufenen 3 Geschäftsjahr mit 12,4 Prozent zum zweitwichtigsten Marktsektor der FM-Branche entwickelt.

Komplexe Anforderungen erfordern spezifisches Know-how
"Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass es in diesem Segment für Dienstleister nicht nur aufgrund der Alterspyramide Wachstumspotenzial gibt", kommentiert Hossenfelder. Jedoch verlangen die komplexen Anforderungen innerhalb der Gesundheitsbranche ein hohes Maß an spezifischem Know-how seitens der Facility-Service-Anbieter. Um Einsparpotenziale langfristig zu nutzen und gleichzeitig die Qualität der Leistungen zu verbessern, suchen die Krankenhäuser strategische Partner, mit denen sie gemeinsam integrierte Lösungen zur Erbringung der peripheren Dienste entwickeln. Von den Dienstleistern erfordert das, alle Abläufe in der Gesundheitsversorgung sowie deren Zusammenhänge zu verstehen und auf Basis von Risiko- und Kostenteilung mit den Kliniken zu kooperieren.

Verschiedene Facetten der Zusammenarbeit
Die Bereitstellung der benötigten Services lässt sich vom Public-Private- Partnership-Modell über Fremdvergabe, Peer-Kooperationen, Profit Center und Tochtergesellschaften bis hin zur gemeinsamen Servicegesellschaft zwischen Krankenhausbetreiber und externem Dienstleister organisieren. Vor allem die Auslagerung in eine Servicegesellschaft erlaubt Dienstleister wie Klinik vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und eine wirksame Einflussnahme auf die Servicestandards. In Form einer Organschaft lassen sich darüber hinaus umsatzsteuerliche Vorteile generieren.

Für Stefan Burkart, Inhaber Bodensee Institut, ist diese Vorgehensweise eine zukunftsträchtige Reaktion auf Kosten- und Wettbewerbsdruck: "Mit dieser Art der Zusammenarbeit wollen beide Seiten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits überträgt das Krankenhaus die Sekundärprozesse auf einen oder mehrere Dienstleister und kann sich so besser auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Andererseits können Dienstleister auf längere Zeit Wachstum generieren."

Künftige Herausforderungen
Aktuell ist die mit Abstand am häufigsten eingekaufte Facility-Service- Dienstleistung im Gesundheitswesen die Gebäudereinigung mit mehr als einem Drittel. Technische Leistungen wie Klima, Heizung, Sanitär, Aufzüge, etc. kommen auf 25 Prozent. Catering und Sicherheitsdienste liegen bei 11 Prozent; Transport- und Logistikdienste bei 5 Prozent mit leicht wachsender Tendenz.
Die Trendstudie kommt zu dem Ergebnis, dass mittelfristig mehr Leistungen von Externen erbracht werden. Dabei muss es aber nicht immer nur um Outsourcing oder das Gründen einer Servicegesellschaft gehen, sondern auch um das einfache Beschaffen sowie das Steuern von externen Dienstleistern. Denn neben dem Kostendruck lassen Fachkräftemangel, Personalrekrutierung sowie Marketing und Imagepflege den Krankenhäusern nicht mehr viel Raum, sich um Sekundärprozesse zu kümmern.

Die umfassende Lünendonk®-Trendstudie 2012 "Facility Service im Gesundheitswesen: Servicegesellschaften und umsatzsteuerliche Organschaften sowie weitere Facetten der Zusammenarbeit" ist unter www.luenendonk.de
und www.kma-online.de
zum kostenfreien Download als PDF-Datei verfügbar.