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31.01.2012 | Stadtplanung, Versorgungsnetze

Neueste Version des hessischen Breitband-Informationssystems hesbis ermöglicht Kommunen und Unternehmen gezielte Planung

Schnelle Breitbandanschlüsse sind für Unternehmen und Kommunen heute mehr denn je entscheidende Standortfaktoren. Ein entsprechender flächendeckender Ausbau des Breitbandnetzes ist für Wirtschaft und Bürger seit Jahren von größtem Interesse.

Doch angesichts der immensen Kosten, die kein Netzbetreiber alleine tragen kann, zeigt sich zunehmend die Notwendigkeit langfristiger und kooperativer Ansätze, an denen alle relevanten Stakeholder beteiligt sein müssen. Die Landesinitiative "Mehr Breitband in Hessen" (www.breitband-in-hessen.de) treibt den Breitbandausbau seit März 2010 voran und hat im Mai 2011 eine NGA-Strategie (Next Generation Access, Hochgeschwindigkeitsnetz) für den weiteren Ausbau veröffentlicht.

Zentrales Instrument der Strategie, die bereits bundesweit als "Hessisches Modell" auf breite Anerkennung gestoßen ist, ist hesbis, das hessische Breitband-Informationssystem. Kürzlich wurde hesbis in der Version 1.5 mit zahlreichen neuen Funktionen vorgestellt. Unter anderem verfügt das neue Release über eine Newsfunktion, die Nutzer bei Bedarf sofort über neue Entwicklungen informiert. Ebenso verfügt hesbis 1.5 nun auch über eine Schnittstelle zum "Breitbandatlas" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

hesbis erlaubt allen relevanten Stakeholdern ein Optimum an Kommunikation und Koordination ihrer Bemühungen, denn es macht sichtbar, wo Bedarf besteht und wo Synergien beim Ausbau genutzt werden können. hesbis ist seit Oktober 2010 in Betrieb und dient als Planungs- und Informationstool für eine umfassende Breitbandversorgung und die entsprechende Infrastruktur.

Die vom Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation finanzierte Software richtet sich dabei in erster Linie an Behörden, Kommunen und Unternehmen aus der Energieversorgung und der Telekommunikation. Auch interessierte Bürger können sich mit hesbis über den Versorgungsstand in ihrer Region informieren. Durch die über hesbis koordinierte Planung sollen Synergien bei Planung, Ausbau und Nutzung der Breitbandinfrastruktur ausgenutzt werden, etwa durch die frühzeitige Anlegung von Leerrohren. Somit kann der Ausbau des Breitbandnetzes bei reduzierten Kosten beschleunigt werden.

Die in hesbis enthaltenen oftmals sensiblen Daten sind nicht für jeden zugänglich: Die Sichtbarkeit der spezifischen Informationen kann vom Datenerzeuger angepasst werden, sei es für nur für einzelne Gruppenmitglieder oder eine breit ere Zielgruppe.

Anlässlich der CeBIT im März 2012 werden die Entwickler die neue und in dieser Form europaweit bislang einzigartige 3D-Version von hesbis vorstellen. Die Entwicklung erfolgt in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut. hesbis ist dann auch in der Lage, topographische Besonderheiten wie Berge oder Täler zu berücksichtigen - somit sind in Zukunft bedeutend präzisere Planungen möglich. Eine Beta-Version ist bereits abgenommen worden. Die Feinmodellierung erfolgt in den kommenden Wochen, um dann zur Cebit in vollem Funktionsumfang zur Verfügung zu stehen.

Die Initiative "Mehr Breitband in Hessen" der hessischen Landesregierung verfolgt neben der NGA-Strategie das vorrangige Ziel, die Grundversorgung bislang unterversorgter Kommunen bis Ende 2011 zu gewährleisten. Der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen wird parallel dazu bis Ende 2014 betrieben. Durch die gezielte Ausnutzung von Synergieeffekten mittels hesbis wird auch die Sicherung der Grundversorgung von der hessischen NGA-Strategie maßgeblich positiv beeinflusst.

Mehr Breitband in Hessen ist ein Projekt der hessischen Landesregierung. Das im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung angesiedelte Projektbüro hat beratende und unterstützende Funktion in den Bereichen Finanzierung und Förderung, rechtliche Rahmenbedingungen, Marktversorgung, Informationssystem sowie Technik. Dabei arbeitet es eng mit den umsetzenden Kommunen, den Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen sowie mit Behörden, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Kammern und Verbänden zusammen. Weitere Informationen unter www.breitband-in-hessen.de