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05.12.2012 | Gebäudemanagement, Gebäudesanierung

Konzepte zur Entrauchung im Überblick

Neues "Grundlagenpapier Entrauchung" zeigt Grundlagen und praxisorientierte Lösungen für mehr Sicherheit in Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen.

Im Brandfall werden Flucht, Rettung und Löschangriff vorwiegend vom entstehenden Rauch und weniger von der Brandhitze beeinflusst. Der effektive Umgang mit dem Rauch ist daher entscheidend, um Personen- und Sachschäden so gering wie möglich zu halten. Das neue "Grundlagenpapier Entrauchung", zusammengestellt vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA), trägt die wesentlichen Grundlagen des Themas aus rechtlicher, physikalischer sowie technischer Sicht zusammen und beschreibt die dazu passenden technischen Lösungen. Als Autoren engagierten sich die in Deutschland zu diesem Thema führenden Wissenschaftler und Brandschutzfachleute.

Schutzziele bestimmen Entrauchungslösungen
Die 46-seitige Publikation beschreibt die Prinzipien der Entrauchung und Rauchableitung in den fünf Bereichen Rauchableitung durch Verdünnung, Entrauchung durch Schichtung, Rauchabschnittbildung, Rauchfreihaltung und Lösungen für spezielle Gebäude. Welche Maßnahmen in einem konkreten Umfeld jeweils als ausreichend erachtet werden können, hängt individuell von den jeweiligen Schutzzielen sowie den baulichen Gegebenheiten ab. So kann beispielsweise das Prinzip der Verdünnung angewendet werden, sofern im Brandraum nicht die Bildung raucharmer Schichten zur sicheren Evakuierung, zur Brandbekämpfung oder für den Sachschutz im Vordergrund steht. Bei Räumen ab etwa 200 m² Fläche ist eine Entrauchung durch Schichtung möglich, die bei größeren Räumen dann auch meist die wirtschaftlichste Lösung darstellt. Bei größeren Räumen ist es dabei erforderlich, Rauchabschnitte zu bilden.

Lösungen für Tiefgaragen und Hochregallager Detailliert beschrieben werden im "Grundlagenpapier Entrauchung" auch Lösungen für Tiefgaragen und Hochregallager. Aufgrund der meist geringen Raumhöhe von unter 3 m wird sich in großen Tiefgaragen meist nur in der Anfangsphase eines Brands eine Rauchschicht ausbilden. Je nach Komplexität der Garage lassen sich verschiedene Brandszenarien in der Steuerung der Ventilation realisieren, um einen effektiven Löschangriff der Feuerwehr zu ermöglichen.

Bei Hochregallagern können sich - je nach Ausführung des Entrauchungskonzepts - unterschiedliche Schutzziele und Entrauchungsmaßnahmen ergeben. Faktoren sind unter anderem, ob sich Menschen in den Räumen aufhalten oder ob Regalsprinkleranlagen vorhanden sind.

Das "Grundlagenpapier Entrauchung" kann unter www.fvlr.de
heruntergeladen werden.