Public Manager
21.12.2012 | Allgemeine Meldungen, Soziale Stadt/PPP-Projekte

Das Europäische Jahr 2012: Ein Meilenstein auf dem Weg zu besseren Bedingungen für das aktive Altern in Deutschland

Ziel des Europäischen Jahres für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012 war es, die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Hierzu wurden Maßnahmen gefördert, die mehr und bessere Möglichkeiten für ältere Menschen schaffen, aktiv und selbständig zu bleiben.

Ziel des Europäischen Jahres war es außerdem, zu aufrichtiger wechselseitiger Solidarität zwischen den Generationen beizutragen.
László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration, gab am 10. Dezember auf der EU-Abschlusskonferenz in Nikosia (Zypern) seine persönliche Einschätzung des Europäischen Jahres 2012: "Das Jahr hat unsere Auffassung von älteren Menschen und deren Beitrag zur Wirtschaft und zur Gesellschaft erfolgreich verändert. Früher war die wachsende Zahl älterer Menschen ein Problem für uns. Mittlerweile begreifen wir sie als einen Teil der Lösung. Das Europäische Jahr hat die Art geändert, auf die die Menschen über das Altern reden, und in vielen Ländern das Konzept des aktiven Alterns popularisiert. Es hat ein breites Spektrum an Interessengruppen und Einzelpersonen, Alt und Jung, darauf eingeschworen, Maßnahmen zu ergreifen. Es hat den Anstoß für Tausende neuer Initiativen und Veranstaltungen auf europäischer, nationaler, regionaler oder lokaler Ebene gegeben. Es hat bestimmte politische Initiativen vorangebracht."

In Deutschland führte das Europäische Jahr 2012 zudem zu einer starken Mobilisierung der Behörden, Städte und Regionen, Seniorenorganisationen und anderer zivilgesellschaftlicher Organisationen.
Hunderte Initiativen wurden eingeleitet und Veranstaltungen organisiert. Dazu zählten die Eröffnungskonferenz zum Europäischen Jahr; Veranstaltungen im Rahmen des generations@school-Projekts, die ältere Menschen in die Klassenräume brachten, damit sie zusammen mit den Schülern erkunden, wie sie eine bessere Gesellschaft für Alt und Jung schaffen können; die Preise des Europäischen Jahres 2012 zu Ehren der Organisationen und Einzelpersonen, die durch ihre Tätigkeit das aktive Altern fördern; der Seniorforce Day, in dessen Rahmen man neue Wege für die Beteiligung älterer Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, und für die bestmögliche Nutzung ihrer Beiträge zu entdecken suchte; und schließlich die Abschlusskonferenz in Berlin.

Die BAGSO-Vorsitzende und frühere Bundesministerin, Ursula Lehr, sagte auf der Abschlusskonferenz am 10. Dezember: "Wenn wir über Solidarität zwischen den Generationen reden, dann müssen wir unbedingt auch die mittlere Generation einbeziehen, die schon in den 70ern wegen ihrer Mehrfachbelastung als 'Sandwich-Generation' bezeichnet wurde."

Deutschland nutzte die durch das Europäische Jahr 2012 geschaffene politische Dynamik, um eine Sensibilisierungskampagne durchzuführen. Die deutsche Antidiskriminierungsstelle erklärte 2012 zum Jahr gegen Altersdiskriminierung. Unter dem Motto "Im besten Alter. Immer" will die Stelle Bürgerinnen und Bürger dazu ermutigen, Zuschreibungen wie "zu jung" oder "zu alt" in Frage zu stellen, da sich dahinter oft Vorurteile verbergen, wie etwa, dass junge Menschen wenig Erfahrung hätten oder ältere nicht mehr flexibel seien. Außerdem hat die Antidiskriminierungsstelle Botschafterinnen und Botschafter für das Jahr ernannt.

Nun gilt es, auf den Erfolgen des Europäischen Jahres 2012 aufzubauen, und die Bemühungen zur Förderung des aktiven Alterns fortzusetzen. Zu diesem Zweck arbeiteten die EU-Mitgliedstaaten zusammen mit der Kommission die "Leitprinzipien für das aktive Altern und die Solidarität zwischen den Generationen" aus, die am 6. Dezember 2012 von den EU-Sozialministern gebilligt wurden. Diese Prinzipien sollen als Checkliste für die nationalen Behörden und andere Interessengruppen dienen, um zu überprüfen, was unternommen werden muss, um das aktive Altern zu fördern, und sie müssen auf die jeweilige Situation und die jeweiligen Herausforderungen angewendet werden.

Ein weiteres Vermächtnis des Europäischen Jahres 2012 ist der Index für aktives Altern (IAA), der zum ersten Mal auf der EU-Abschlusskonferenz vorgestellt wurde. Schweden, Finnland und Dänemark, gefolgt von den Niederlanden, Irland und Großbritannien, stehen an der Spitze des Index für aktives Altern 2012. Der Index wird politischen Entscheidungsträgern dabei helfen, Herausforderungen und brachliegendes Potential zu erkennen und den Fortschritt im Bereich des aktiven Alterns zu verfolgen.
Der IAA wurde im Rahmen eines gemeinsamen Projekts der Europäischen Kommission, der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) und des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung in Wien ausgearbeitet.

Weitere Informationen:

Die deutsche Webseite des Jahres: Europäisches Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen: http://www.ej2012.de/startseite.html

Die offizielle Webseite des Jahres: http://europa.eu/ey2012/

Europäische Leitprinzipien für das aktive Altern und die Solidarität zwischen den Generationen: http://europa.eu/ey2012/ey2012main.jsp?langId=en&catId=970&newsId=1743&furtherNews=yes

Index für aktives Altern: http://europa.eu/ey2012/ey2012main.jsp?langId=en&catId=970&newsId=1749&furtherNews=yes

Publikationen: Der EU-Beitrag für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen: http://www.ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=8710&langId=enEurostat

Broschüre - Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen - ein statistisches Portrait der Europäischen Union 2012: http://ec.europa.eu/eurostat/product?code=KS-EP-11-001

Maßnahmen zur Förderung des aktiven Alterns in Europa: EU-Unterstützung für lokale und regionale Akteure: http://ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=7005&langId=en

Europäisches Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012:
http://ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=6773&langId=en