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23.08.2012 | Messen

HANNOVER MESSE 2013 (8. bis 12. April): Russland wird Partnerland der HANNOVER MESSE 2013

Die Russische Föderation wird Partnerland der HANNOVER MESSE 2013. Das gaben die Deutsche Messe AG und das Ministerium für Industrie und Handel der Russischen Föderation heute (23.08.12) bekannt. Beide Seiten sind überzeugt, dass durch die Beteiligung Russlands als Partnerland bei der HANNOVER MESSE 2013 in Deutschland große Chancen für eine Intensivierung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen genutzt werden.

Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG, sagte: "Russland ist das ideale Partnerland der HANNOVER MESSE 2013. Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen werden sich zukünftig noch weiter intensivieren und das Investitionspotenzial im russischen Markt übt eine hohe Anziehungskraft auf Aussteller und Fachbesucher aus."

Die russische Regierung lobt die HANNOVER MESSE als eine der repräsentativsten Veranstaltungen in Bezug auf industrielle und wissenschaftlich-technische Innovationen weltweit. Der Minister für Industrie und Handel der Russischen Föderation, Denis Manturov, sagte: "Ich bin davon überzeugt, dass die bevorstehende Teilnahme Russlands als Partnerland der HANNOVER MESSE 2013 den deutsch russischen Beziehungen einen kräftigen Impuls verleihen wird."

Allein deutsche Unternehmen planen nach einer Umfrage der deutsch-russischen Auslandshandelskammer für das Jahr 2012 Investitionen in Höhe von knapp einer Milliarde Euro in den russischen Markt. Mehr als die Hälfte aller deutschen Firmen, die in Russland aktiv sind, erwarten keine Auswirkungen der Eurokrise auf das eigene Geschäft. Laut Umfrage könnte Russland die Ausfälle im EU-Raum sogar kompensieren. Die positive Wirtschaftsentwicklung in Russland führte nach Angaben der deutsch-russischen Außenhandelskammer in den ersten fünf Monaten 2012 sogar zu Exportsteigerungen.

"Nach der Krise 2008 ist das Interesse zahlreicher europäischer Unternehmen am russischen Markt spürbar gestiegen. Das liegt einerseits an der relativen Nähe des Marktes, aber auch an der langfristigen Attraktivität Russlands als Abnehmer von Investitionsgütern für die Modernisierung der heimischen Wirtschaft", sagte Köckler.

Das Partnerland der HANNOVER MESSE 2013 spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende. Russland ist der bedeutendste Gaslieferant für Europa. Der europäische Gasbedarf wird derzeit zu rund einem Viertel durch russisches Erdgas gedeckt. Laut einer Studie des Energiekonzerns ExxonMobil wird Erdgas in knapp 20 Jahren der wichtigste Energieträger sein. Ab 2030 werde Erdgas das bis dahin dominierende Mineralöl ablösen und damit entscheidend zum Erfolg der Energiewende beitragen.
Schon jetzt stammt ein Drittel aller Gasimporte aus russischen Quellen. Das Land verfügt über die größten Erdgasreserven der Welt. Diese machen ein Viertel der weltweit sicher gewinnbaren Reserven aus.

Die russische Politik setzt nicht nur auf den Energiesektor. Neben den sportlichen Großereignissen bis 2018 wie Olympische Spiele, Formel 1 und Fußball-WM sorgen staatliche, so genannte prioritäre Programme im Bereich der Landwirtschaft, des Wohnungsbaus und des Ausbaus der Infrastruktur für Chancen.
Allein die staatliche Eisenbahngesellschaft plant bis 2014 Investitionen in Höhe von rund 27 Milliarden Euro. Der wirtschaftliche Ausbau des fernöstlichen Föderalbezirks wird vom Staat bis 2013 mit rund 24 Milliarden Euro gefördert. Präsident Wladimir Putin gab erst vor kurzem die Schaffung von 25 Millionen qualifizierten Arbeitsplätzen bekannt. Damit entstehen für europäische Großkonzerne, aber auch für deutsche klein- und mittelständische Unternehmen neue Möglichkeiten.

Die Struktur der in Russland aktiven europäischen Firmen ähnelt der in Westeuropa. Mehr als 90 Prozent sind Mittelständler, die mit ihren hochspezialisierten Produkten erfolgreich sind. Enormes Potenzial erwartet viele Unternehmer auch durch den Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO. Durch die Entscheidung über den WTO-Beitritt Ende 2011 und die Präsidentschaftswahl besteht Klarheit über den wirtschaftlichen Kurs im Land.

Die durch hohe Rohstoffeinnahmen geprägte Wirtschaft bietet europäischen Exporteuren sehr gute Absatzmöglichkeiten. Fahrzeuge, Maschinen und Elektrotechnik sind in Russland gefragt. Die schrittweise weitere Öffnung des Marktes im Zuge des WTO-Beitritts erleichtert Unternehmen, sich im Markt zu positionieren. Nach Unterzeichnung des Beitrittsprotokolls der Freihandelsorganisation WTO durch die Russische Föderation Ende 2011 und der bis Juni 2012 angesetzten Ratifizierung öffnen sich für Russland und seine wirtschaftlichen Partner neue Möglichkeiten und Perspektiven. Einerseits werden Zolltarife und Zollwertrechte vorhersehbarer und der bilaterale Handel dadurch planbarer - spontane Tariferhöhungen zum Schutze der heimischen Wirtschaft, wie kürzlich für Landmaschinen, werden nicht mehr möglich sein. Zum anderen ist die russische Nachfrage nach Maschinen und Anlagen gewaltig, denn das Land baut seine Infrastruktur nach dem Investitionsloch 2009 in allen Bereichen wieder kräftig aus.

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