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27.04.2012 | Polizei und Rettungsdienste

Ziegler: Zeit der Ausgrenzung vorbei

Der insolvente Feuerlöschfahrzeughersteller Ziegler hat das Kartellverfahren überwunden und kann sich wieder an Ausschreibungen von Städten und Gemeinden beteiligen.

Die von den kommunalen Spitzenverbänden für die Zertifizierung empfohlenen Prüfer haben Ziegler das entsprechende Zertifikat ohne Einschränkungen erteilt. Außerdem wurde dem Unternehmen von Wirtschaftsprüferseite eine positive Fortführungsprognose testiert. Zusätzlich haben die Banken einen Massekredit zugesagt, der die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Ziegler absichert.

"Ziegler hat damit alle Voraussetzungen erfüllt, bei kommunalen Ausschreibungen wieder in vollem Umfang zugelassen zu werden", betonte Ziegler-Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler am Sitz des Unternehmens im schwäbischen Giengen. "Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Sanierung des Unternehmens."

Kübler wird den Investorenprozess für Ziegler weiter zügig vorantreiben. Die kommunalen Spitzenverbände hatten von den Teilnehmern des ehemaligen Feuerwehrkartells gefordert, dass diese sich einem besonderen Zertifizierungsprozess unterwerfen. Dadurch sollte abschließend geklärt werden, ob die nach einer Kartellstrafe erforderlichen Selbstreinigungsmaßnahmen erfolgreich abgeschlossen sind. Mit dem durch die beauftragte "Zertifizierung Bau GmbH" (ZertBau) erteilten Zertifikat kann Ziegler zweifelsfrei nachweisen, alles Erforderliche getan zu haben.

Eine weitere Hürde für die Wiederzulassung von Ziegler als Lieferant für Städte und Gemeinden war das Insolvenzverfahren selbst. Insolvente Unternehmen können von öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen werden, allerdings nur dann, wenn sie im vergaberechtlichen Sinne nicht leistungsfähig sind. Den Nachweis der Leistungsfähigkeit kann Ziegler aber inzwischen erbringen: Eine renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat dem Unternehmen auf Grundlage des Wirtschaftsprüfer-Standards IDW S 6 eine positive Fortführungsprognose bescheinigt. Die Bankengläubiger haben Ziegler daraufhin einen Massekredit in zweistelliger Millionenhöhe bewilligt. Dieser ermöglicht es dem Insolvenzverwalter, das Unternehmen bis zum Abschluss des Investorenprozesses auf wirtschaftlich solider Grundlage fortzuführen.

Kübler ist zuversichtlich, dass jetzt die Neubestellungen durch Kommunen in Kürze ansteigen werden. Dabei hatte bereits in den vergangenen Monaten die Zahl der Fahrzeugaufträge von Kommunen spürbar zugenommen. Bestellt haben sowohl kleinere als auch größere Kommunen, darunter Städte wie Hamburg, Düsseldorf, Kaiserslautern und Cuxhaven.

"Diese Entwicklung zeigt, dass die Kommunen zunehmend erkennen, dass Ziegler wieder ein vollwertiger Partner am Markt ist", kommentierte Kübler die steigenden Absatzzahlen.
"Es liegt zudem im ureigenen Interesse der Städte und Gemeinden, Ziegler als Innovationsführer zu erhalten, um den Wettbewerb wieder zu stärken."

Abschließend wies Kübler darauf hin, dass sich bezüglich der im Insolvenzverfahren geltend gemachten Schadenersatzforderungen der Kommunen eine Verständigung mit den kommunalen Spitzenverbänden über ein einheitliches Procedere abzeichne.

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