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30.09.2011 | Energie

VKU ZUM KRAFTWERKSFORUM DES BMWI: "Wir müssen den Erzeugungsmarkt weiter stärken"

Heute findet das erste Kraftwerksforum des Bundeswirtschaftsministeriums statt, an dem auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) teilnimmt.

Mit der Gründung des Forums möchte das Bundeswirtschaftsministerium nach eigenen Angaben zur "Transparenz über gesicherte Erzeugungskapazitäten, deren erwartbare Entwicklung in den nächsten Jahren und die Folgen für die Versorgungssicherheit und Systemstabilität" beitragen.
"Das Forum ist eine gute Plattform, um eine präzise Bestandsaufnahme der deutschen Erzeugungslandschaft zu bekommen und sie mit Blick auf die kommenden Herausforderungen zu analysieren", sagt VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck.
"Die kommunalen Energieversorger sind bereit, aktiv den Umbau der Energielandschaft mitzugestalten und in sie zu investieren. Ein Kennzeichen des neuen Energiesystems wird ihre Dezentralität sein, und genau das ist das Geschäftsmodell der Stadtwerke. Wir sind deshalb ein wesentlicher Partner der Politik, wenn es um die zukünftige Kraftwerksplanung geht."

Im Vorfeld des Forums macht Reck allerdings deutlich, das für den Bau neuer Erzeugungskapazitäten die entsprechenden Rahmenbedingungen stimmen müssen. "Wer den Bau hocheffizienter und flexibler Kraftwerke will, muss die Bedingungen so setzen, dass sich deren Bau auch lohnt. Dabei müssen wir auch über geeignete Investitionsanreize und Kapazitätsmechanismen nachdenken, die den Wettbewerb auf dem Erzeugungsmarkt weiter stärken. Zudem sollten Genehmigungsverfahren beschleunigt werden."

Aktuell versorgen die Stadtwerke über 50 Prozent der Menschen mit Strom und Gas. "Mit einem Marktanteil von unter zehn Prozent an der Stromerzeugung sind wird aber nach wie vor ein kleiner Player. Für einen funktionierenden Wettbewerb und eine nachhaltig preiswerte und zukunftsfähige Energieversorgung ist das immer noch viel zu wenig."

In der beschlossenen Energiewende hin zu mehr dezentralen Technologien sieht der VKU-Hauptgeschäftsführer nun die Chance, den Anteil an der Stromerzeugung deutlich zu steigern. "Bis 2020 wollen wir ihn mindestens verdoppeln."

Derzeit sind mehr als 3.000 Megawatt an Erzeugungsanlagen im Bau oder im konkreten Genehmigungsverfahren. Davon entfällt ein Drittel auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. Insgesamt wenden die kommunalen Versorger bereits 6,7 Milliarden Euro auf, "und weitere Milliardeninvestitionen werden dazu kommen", so Reck.
Dabei setzen die Stadtwerke vor allem auf die erneuerbaren Energien, auf Gas als Brückentechnologie und auf die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

Der aus energiewirtschaftlichen und klimaschutzpolitischen Gründen erwünschte Ausbau von Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) braucht jedoch weiterhin deutliche politische Unterstützung durch die Bundesregierung. Reck: "Die Stadtwerke und ihre Eigentümer benötigen schnell Klarheit über die Bedingungen einer umfassenden Novelle des KWK-Gesetzes. Langfristig wirkt sich die hohe Effizienz von KWK-Anlagen positiv auf deren Wirtschaftlichkeit aus. Mittelfristig benötigt die komplexe Technik aber eine weitere Förderung."