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25.10.2011 | Polizei und Rettungsdienste

Ziegler stellt sich neu auf

Die Sanierung des insolventen Feuerwehrausrüsters Ziegler kommt voran. Mit der "Ziegler Safety GmbH & Co. KG ("Ziegler Safety") hat der vorläufige Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler eine neue Gesellschaft für den Vertrieb von Feuerwehrfahrzeugen und -technik der Marke Ziegler gegründet.

Die Kunden - namentlich die Kommunen als Hauptkunden von Ziegler - haben damit die Möglichkeit, Feuerwehrfahrzeuge von einer Gesellschaft zu beziehen, die nicht mit den Nachwirkungen des Kartellverfahrens und einer Insolvenz belastet ist.
Ziegler kann sich damit nur wenige Wochen nach Insolvenzanmeldung wieder in vollem Umfang an Ausschreibungen beteiligen. Dies ist bei Aufträgen durch öffentliche Auftraggeber und Großunternehmen häufig Voraussetzung.

Ergänzend konnte nun auch die Rechtslage bezüglich eventuell bestehender Schadenersatzansprüche nach dem Ende des Kartellverfahrens geklärt werden. Dies ist für die Ziegler-Kunden besonders wichtig, weil nach Einleitung der Insolvenz die ursprünglich auch von Ziegler unterstützte erleichterte Schadensermittlung durch Schiedsgutachten nicht mehr möglich ist. Grund: In einem Insolvenzverfahren gilt der Gläubigergleichbehandlungsgrundsatz. Demnach müssen die Kommunen wie alle übrigen Gläubiger ihre etwaigen Schadensersatzansprüche nach der Insolvenzeröffnung als Forderung zur Insolvenztabelle anmelden und ihre Ansprüche dem Insolvenzverwalter nachweisen.
Ob für die Kunden eine erleichterte Beweisführung möglich ist, kann laut Verwalter Kübler notfalls durch zügig zu betreibende Musterverfahren geklärt werden. Damit werden sämtliche Rechte der Kunden gewahrt.

Auch das zurückliegende Kartellverfahren stellt kein Hindernis für neue Aufträge der Kommunen und anderer Kunden an Ziegler dar. Bereits vor Anmeldung des Insolvenzverfahrens hatte Ziegler die für die Kartellverstöße verantwortlichen Manager und Mitarbeiter entlassen und außerdem umfangreiche Compliance-Maßnahmen durchgeführt. Damit ist für Ziegler der Weg frei, wieder an Ausschreibungen teilzunehmen, und zwar sowohl für die insolvente Albert Ziegler GmbH & Co. KG als auch für die neue Vertriebsgesellschaft Ziegler Safety GmbH & Co. KG.

Als Geschäftsführer der neuen Ziegler Safety GmbH & Co. KG wurde Prof. Albert Jugel eingesetzt. Jugel kam von Dräger Safety, wo er zuletzt als Vorstandsvorsitzender tätig war.

Die Albert Ziegler GmbH & Co. KG hatte am 16. August 2011 Insolvenz angemeldet. Mit der Eröffnung des Verfahrens ist Anfang November zu rechnen. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler ist es gelungen, den Geschäftsbetrieb rasch wieder zu stabilisieren. Küblers Ziel ist die Rettung des Unternehmens und möglichst vieler Arbeitsplätze über den Verkauf an einen Investor.

Die Ziegler-Gruppe fertigt und vertreibt Feuerwehrfahrzeuge und feuerwehrtechnisches Zubehör weltweit und ist in Deutschland Marktführer. Die Produktpalette umfasst das gesamte Spektrum der Feuerwehrtechnik, von Einsatzkleidung über hochspezialisierte Pump- und Löschsysteme bis hin zu Löschfahrzeugen aller Art.
Von den weltweit über 1.000 Mitarbeitern sind rund 650 am Stammsitz in Giengen an der Brenz beschäftigt. Weitere Fertigungsstandorte unterhält die Ziegler-Gruppe in Rendsburg, Mühlau sowie in Winschoten (Niederlande), Bozen (Italien), Sevilla (Spanien), Zagreb (Kroatien) und Jakarta (Indonesien). Ziegler ist zudem am Sonderfahrzeughersteller Hensel in Waldbrunn beteiligt.

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