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19.10.2011 | Energie, Versorgungsnetze

VKU begrüßt Prioritäten zum Ausbau der Energieinfrastruktur

Die Europäische Kommission hat heute den Richtlinienentwurf zu den EU-Infrastrukturprioritäten veröffentlicht. Ziel dieser Richtlinie ist es, den grenzüberschreitenden Bau von Infrastrukturprojekten im Energiesektor zu beschleunigen.

Besondere Priorität liegt auf dem Ausbau von Gasfernleitungsnetzen und Gasspeichern, Stromübertragungsnetzen und Anwendungen für Smart Grids auf Verteilnetzebene.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt, dass die Kommission die Verteilnetze als die richtige Ebene für Smart-Grid-Anwendungen identifiziert hat: "Um die von der EU-Kommission verabschiedeten Klima- und Energieeffizienzziele bis 2020 zu erreichen, ist die Beschleunigung des Genehmigungsverfahren für Verteilnetze ein wichtiger Schritt und muss zur gesamteuropäischen Priorität werden", sagte VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck.
"Bereits heute werden über 80 Prozent der erneuerbaren Energien über die Verteilnetzebene eingespeist."

Den anstehenden Investitionsbedarf schätzt die EU-Kommission auf 140 Milliarden Euro. "Aus unserer Sicht reicht dieses Budget nicht aus, um alle notwendigen Parameter für eine erfolgreiche Energiewende adäquat umzusetzen", so Reck.
"Eine Studie der European Technology Plattform kalkuliert den Investitionsbedarf auf 350 Milliarden Euro. Allein für Deutschland schätzen wir die Kosten für den Ausbau nur der Verteilnetze auf 25 Milliarden Euro bis 2030. Dabei noch nicht berücksichtigt ist der Ausbau zu intelligenten Netzen." "Der Vorschlag der EU-Kommission ist ein wichtiger Schritt für den Umbau der Energieinfrastruktur", betont Reck.
"Das gelte insbesondere für den Aufbau von Smart Grids, deren Umsetzung im Hinblick auf die Versorgungssicherheit der Haushalte und die Einspeisung dezentraler Erzeugungsanlagen von europäischem Interesse sei."

Der VKU reagiert auch positiv auf das Angebot von EU-Energiekommissar Günther Oettinger, für weitere Gespräche hinsichtlich Ausbau und Weiterentwicklung von Smart Grids zur Verfügung zu stehen. Der VKU wird die Rechtsetzung aktiv begleiten und die Interessen und Erfahrungen der Stadtwerke in die weiteren ordnungspolitischen Aktivitäten der Europäischen Union einbringen.