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26.11.2011 | Polizei und Rettungsdienste

Landesregierung von Baden-Württemberg stärkt Ziegler den Rücken

Besuch des stellvertretenden Ministerpräsidenten Nils Schmid in Giengen: "Das neue Unternehmen Ziegler hat eine Chance verdient." / Insolvenzverwalter Kübler fordert Kommunen zum Einlenken auf

Nils Schmid, stellvertretender Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, hat bei seinem Besuch beim Feuerwehrautohersteller Ziegler dem insolventen Unternehmen seine Unterstützung zugesagt. Schmid, der auch Finanz- und Wirtschaftsminister des Landes ist, äußerte sich in einer Rede vor der Belegschaft im schwäbischen Giengen. Minister Schmid war einer Einladung von Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler gefolgt.
In seiner Begrüßung ging Kübler auf die Weigerung einer Reihe von Kommunen ein, Ziegler aufgrund des Insolvenzverfahrens oder der zurückliegenden Kartellbuße als Lieferant zuzulassen. Insolvente Firmen könnten aber sehr wohl zu Ausschreibungen zugelassen werden. Auch das Kartellverfahren sei kein Hindernis mehr.

"Ziegler hat bereits alles getan, was von Kartellsündern gefordert ist, um sich zu rehabilitieren", betonte er in seiner kurzen Rede. An den Minister gewandt, fügte Kübler hinzu: "Wir bitten Sie, Ihren ganzen Einfluss geltend zu machen, dass die Städte und Gemeinden hier in Baden-Württemberg Ziegler wieder als Lieferanten berücksichtigen."
Weiter sagte er: "Wir verlangen ja nichts Unmögliches. Wir wollen nur wieder im Wettbewerb mit den anderen Anbietern zeigen können, was wir können."

Schmid sagte zu, Kübler in seinen Bemühungen zu unterstützen: "Mein Appell geht daher auch an die Kommunen im Land und die anderen Kunden: Keiner, der jetzt und in Zukunft die Verantwortung trägt, hat zu vertreten, was in der Vergangenheit passiert ist. Das neue Unternehmen Ziegler hat deshalb eine Chance verdient."

Unter Hinweis auf die unlängst angekündigte Entlassung von rund 150 Mitarbeitern machte der Insolvenzverwalter erneut deutlich, dass die Teilnahme an Ausschreibungen für Ziegler eine existenzielle Frage ist: "Wenn Kommunen weiterhin die Teilnahme verweigern, sind - so fürchte ich - weitere Einschnitte unvermeidlich."

Kübler sieht im Insolvenzverfahren aber auch eine Chance für Ziegler. Sein Ziel ist es, einen starken Investor und Partner zu finden, der Ziegler wieder zu einem modernen, wettbewerbsfähigen Unternehmen macht.
"Ein Unternehmen, das in nicht allzu ferner Zukunft auch wieder Mitarbeiter einstellt", so der Insolvenzverwalter.

Über Ziegler
Die Ziegler-Gruppe fertigt und vertreibt Feuerwehrfahrzeuge und feuerwehrtechnisches Zubehör weltweit und ist in Deutschland Marktführer. Die Produktpalette umfasst das gesamte Spektrum der Feuerwehrtechnik, von Einsatzkleidung über hochspezialisierte Pump- und Löschsysteme bis hin zu Löschfahrzeugen aller Art. Von den weltweit über 1.000 Mitarbeitern sind rund 650 am Stammsitz in Giengen an der Brenz beschäftigt. Weitere Fertigungsstandorte unterhält die Ziegler-Gruppe in Rendsburg, Mühlau sowie in Winschoten (Niederlande), Bozen (Italien), Sevilla (Spanien), Zagreb (Kroatien) und Jakarta (Indonesien).