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23.11.2011 | Stadtplanung, Transport, Verkehrsmanagement

Elektrischer Pendlerverkehr erfolgreich zwischen Rhein und Ruhr getestet

Größte elektrische Auto-Flotte in der Modellregion Rhein-Ruhr auf Alltagstauglichkeit getestet - Die Flotte legte fast 250.000 Kilometer rein elektrisch zurück - Flächendeckende Ladeinfrastruktur mit Ökostrom für E-Fahrzeuge geschaffen

Durch das kürzlich abgeschlossene Projekt "E-Mobilität im Pendlerverkehr" in der Modellregion Rhein-Ruhr wurde Elektromobilität in den vergangenen Monaten fester Bestandteil des alltäglichen Pendlerverkehrs im Großraum Rhein-Ruhr.
Die Projektpartner RWE Effizienz, Renault Deutschland AG, Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) und das Institut für Hochspannungstechnik (IFHT) der RWTH Aachen zogen zum Ende des Projekts ein sehr positives Fazit. "Wir haben in unserem Projekt die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität erfolgreich unter Beweis gestellt", so der Leiter des Projekts, Devid Perissinotto von RWE Effizienz, "und können für den Marktstart der ersten Serienfahrzeuge auf die im Projekt entwickelten Geschäftsprozesse aufbauen."

Die Modellregion Rhein-Ruhr wurde im Rahmen des Bundesprogramms "Elektromobilität in Modellregionen" mit 4,5 Millionen Euro gefördert. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) stellt für bundesweit acht Modellregionen rund 130 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II des Bundes zur Verfügung. Koordiniert wird das nationale Programm von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

In der Modellregion Rhein-Ruhr übernimmt die EnergieAgentur.NRW die Rolle der Projektleitstelle. Im Rahmen des Projektes wurden über 300 Ladepunkte aufgestellt und betrieben. Fast zwei Drittel davon befinden sich auf öffentlich zugänglichen Parkplätzen, Kundenparkplätzen oder in Parkhäusern. Um den verschiedenen Kundenanforderungen gerecht zu werden, wurden mehrere Typen von intelligenter Ladeinfrastruktur eingesetzt: Einfach zu installierende Ladeboxen für das Laden zu Hause, Schnellladestationen mit Systemanbindung zur Einzelabrechnung und innovative Combistationen mit einem Direktbezahlsystem, die sowohl das ultraschnelle Laden mit Gleichstrom als auch das schnelle Laden mit Wechselstrom ermöglichen.

Insgesamt wurden neun Combistationen entlang der Bundesautobahnen 1 und 2 von Köln über Dortmund nach Hamburg aufgebaut. Hierfür konnten unter anderem Standorte im Servicenetz des Projektpartners und Raststättenbetreibers Autobahn Tank & Rast GmbH umgesetzt werden.
Nutzer von E-Fahrzeugen können nunmehr einen Stopp an einer Tank- und Rastanlage auch dazu nutzen, ihr E-Fahrzeug in 30 Minuten voll zu laden. Zudem ist durch den Einsatz der neuartigen Ultra- Schnellladetechnik der Brückenschlag zwischen den Modellregionen Hamburg und der Modellregion Rhein-Ruhr gelungen.

Die Flotte von E-Fahrzeugen bestand insgesamt aus 30 Vorserienfahrzeugen von Renault vom Typ Kangoo Z.E. und Fluence Z.E. sowie 42 Leasing-Fahrzeugen von RWE vom Typ Karabag 500 E und Micro-Vett Fiorino E.

Flotten- und Gewerbekunden entschieden sich dazu, die leisen und CO2 freien E-Fahrzeuge einzusetzen und legten mit ihnen im Projektzeitraum insgesamt fast 250.000 Kilometer zurück.

Beatrice Dégand, Projektleiterin Elektrofahrzeuge, Renault Deutschland AG: "Mit dem NRW Pilot "Pendlerverkehr A40" haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein der Testphase unserer Renault Z.E.-Modelle erfolgreich absolviert. Für den Verkaufsstart des Renault Kangoo Z.E. am 18. November waren wir somit bestens gerüstet."

Für die wissenschaftliche Begleitforschung wurden die Fahrzeuge mit speziell entwickelten Datenloggern ausgestattet. IFHT und fka haben eine umfassende Auswertung der Fahrdaten vorgenommen, um integrierte Energie- und Verkehrsflussmodelle simulieren zu können. Die hierbei gesammelten Messdaten und Erfahrungen sind wertvoll für ein klares Verständnis im Umgang mit Elektromobilität und helfen bei der Planung und insbesondere der Optimierung von zukünftigen Systemen und deren Integration.

"Die gesammelten Felddaten zeigen spannende Ergebnisse und lassen neue Fragestellungen zu, insbesondere im Hinblick auf die Systemoptimierung und den Einsatzrahmen von Elektro­fahr­zeugen", so Jörg Küfen, Verantwortlicher für die Datenerfassung bei der fka.

Über die RWE Effizienz GmbH
Die RWE Effizienz GmbH ist Dienstleister für Energieeffizienz-Infrastruktur. Sie unterstützt Kunden dabei, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Von der E-Mobilität bis hin zur Hausautomatisierung RWE SmartHome - die RWE Effizienz geht die Energieeffizienz von A bis Z an und setzt durch innovative Ansätze und neue Produkte Standards. Mit Informationen und Aufklärung steigert sie das öffentliche Bewusstsein für Energieeffizienz.
Wesentliche Fakten sind gebündelt zu finden auf
www.rwe-effizienz.com,
www.rwe-mobility.com,
www.rwe.de/smarthome
und www.energiewelt.de,
dem Informations- und Beratungsportal zu Fragen der Energieeffizienz.

Über Renault Deutschland AG
Renault verfügt über ein komplettes, alle Fahrzeugklassen abdeckendes Fahrzeugangebot und ist auf dem anspruchsvollen deutschen Markt fest etabliert. Das Unternehmen ist hierzulande seit 20 Jahren in Folge der stärkste Automobilimporteur. Träger dieses Erfolgs sind heute vor allem die Modelle Twingo, Clio, Modus, Kangoo, Scénic und die Mégane-Familie. Dazu kommen die überaus erfolgreichen Fahrzeuge der Marke Dacia, die ebenfalls von Renault vertrieben werden.
Renault kann in Deutschland auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken. Bereits im Jahr 1907 wurde mit der Renault Frères Automobil AG in Berlin die erste deutsche Vertriebs­niederlassung gegründet. Heute firmiert das Unternehmen als Renault Deutschland AG mit Sitz in Brühl bei Köln. www.renault.de

Über Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka)
Seit über 30 Jahren ist die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) als vielseitiger und innovativer Forschungs- und Entwicklungspartner der Automobilindustrie interdisziplinär insbesondere mit den Leitthemen Energieeffizienz, Sicherheit und Fahrerlebnis tätig. Die fka befasst sich hierbei mit technischen und strategischen Fragestellungen im Bereich moderner Fahrzeug­technik. Dazu gehört die Ermittlung von Herausforderungen und innovativen Lösungsansätzen zukünftiger Trends im Sektor der Mobilität. Mit ihren Kompetenzen liefert die fka zukunftsorientierte Lösungen mit einem hohen Qualitätsbewusstsein.
So beschäftigt sich die fka intensiv mit dem Themenfeld der Elektromobilität, um auch hier tragfähige Konzepte für das Fahrzeugsystem von Morgen bereitstellen zu können.
Weitergehende Informationen sind zu finden auf der Internetplattform der fka unter www.fka.de.

Über RWTH Aachen, Institut für Hochspannungstechnik (IFHT)
Die RWTH Aachen University stellt eine der größten universitären Einrichtungen im Bereich der Energietechnik dar. Gleichzeitig bietet sie durch ihre breite Aufstellung in allen technischen Bereichen und ihrer hohen Reputation ideale Voraussetzungen für interdisziplinäre Forschungsvorhaben. Das IFHT beteiligt sich dabei maßgeblich an der Forschung und Entwicklung im Bereich der Energienetze und der Hochspannungstechnik und stellt gleichzeitig eine neutrale und beratende Instanz für Industrie, Politik und Gesellschaft dar. In dieser Funktion ist das IFHT in zahlreichen nationalen und internationalen Projekten zum Thema E-Mobilität und Smart Grids vertreten.