Glaskugel adé: Bildungsvorhersagen auf fundierter Basis
Der Fachbereich Bildung der Stadt Mannheim setzt für seinen Bildungsbericht auf die Statistiksoftware IBM SPSS Statistics. Der Bericht erscheint alle zwei Jahre und zeigt konkret den bildungspolitischen Handlungsbedarf bis in die einzelnen Stadtbezirke, Stadtteile und Planungsräume auf. IBM SPSS Statistics unterstützt die Stadt Mannheim durch Signifikanztests dabei, die Stärken und Schwächen des Bildungssystems darzustellen und zu belegen.
Der neu gegründete Fachbereich Bildung aus der Abteilung Bildungsplanung/Schulentwicklung der Stadt Mannheim versteht sich als Dienstleister für die städtischen Schulen und Bildungsträger. Dazu gehört es unter anderem, Bücher und Medien verschiedenster Herkunft aufzubereiten und zu beschaffen, die schulnahe und schulbegleitende Betreuung und Bildung von Kindern sicherzustellen sowie sie an Musik heranzuführen.
Der Fachbereich hat es sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen eine anregende und zukunftsfähige Bildung zu bieten, Schulen und Bildungsträger zu unterstützen und Serviceangebote zur Verfügung zu stellen. Um Problemfelder auf lokaler Ebene schnell zu erkennen und gegensteuern zu können, investiert der Fachbereich in Bildungsmonitoring.
Heterogene Daten unter einem Hut
Als Teil des Bildungsmonitorings erstellte die Stadt Mannheim erstmals im Februar 2010 einen ersten Bildungsbericht. Auf Grundlage sehr heterogener Datensätze wie vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg, vom Einwohnermeldeamt und von freien Trägern errechnete der Fachbereich unter Leitung der Bildungsplanerin Dr. Tanja Mangold bestimmte Bildungsindikatoren. Zu diesen zählen zum Beispiel der Betreuungsschlüssel in Kindertageseinrichtungen, der Anteil der früh oder spät eingeschulten Kinder, Übergangsquoten von der Grundschule auf weiterführende Schulen oder der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss.
Die Indikatoren geben schnell darüber Aufschluss, welcher Stadtteil eine auffallend hohe Zahl an Schulabbrechern aufweist oder wo die Übergangsquote von der Grundschule aufs Gymnasium besonders hoch ist. Die richtigen Schlüsse ziehen Zusammenhänge erkennt Tanja Mangold und ihr Team mit Hilfe von Signifikanztests, die ihr die Statistiksoftware IBM SPSS Statistics mit ein paar Klicks liefert.
„Die Signifikanztests und die Ermittlung von Häufigkeiten, Prozentraten und anderen deskriptiven Auswertungen lassen sich mit SPSS wesentlich schneller als mit der klassischen Tabellenkalkulation ermitteln“, begründet Mangold ihre Entscheidung für IBM SPSS Statistics.
So stellte sich beispielsweise im letzten Bericht heraus, dass die Übergangsquote auf das Gymnasium in Stadtteilen mit niedriger sozialer Problemlage hoch und mit hoher sozialer Problemlage niedrig ist. Auch wenn dies auf den ersten Blick nicht verwunderlich ist, ist es wichtig, die Schwächen des Bildungssystems mit Fakten erhärten zu können. Indem der Fachbereich bestimmte Stadtteile mit einer Konzentration von Problemlagen identifiziert, kann er dort durch spezielle Programme und Projekte für Jugendliche aufsetzen.
„Durch die empirische Darstellung sind wir auch in der Lage vermeintliche Sachverhalte zu widerlegen und neuen Handlungsbedarf aufzuzeigen“, so Tanja Mangold weiter.
Individuelle Daten für tiefe Analysen
Für 2012 plant der Fachbereich noch tiefere Analysen auf Basis von Individualdaten. Einige der datenerhebenden Stellen haben bereits angekündigt, die Fragebögen entsprechend abzuändern, um die Daten auf Ebene der Schüler zu erheben.
Mit IBM SPSS Statistics liessen sich dann beispielsweise wesentlich tiefergehende Analysen zu einzelnen Lernbiografien fahren. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden diese Individualdaten selbstverständlich vor Veröffentlichungen aggregiert.