Vogelsang Elektromotoren macht 84 Jahre alten Wasserkraftgenerator fit für die nächsten Jahrzehnte
Einen über 80 Jahre alten Wasserkraftgenerator neu zu wickeln, ist eine eher ungewöhnliche Aufgabe. Neuwicklungen selbst so alter Maschinen können aber durchaus wirtschaftlich effizient sein, wie die Vogelsang Elektromotoren GmbH nun an einem sauerländischen Wasserkraftwerk bewiesen hat.
Durch die Um- und Neuberechnung der alten Wicklungsart in eine moderne Wicklung kann der über achtzig Jahre alte Generator aus dem Jahr 1927 nun auch für die kommenden Jahrzehnte sauberen Strom produzieren. Wichtig war die Sanierung für den Auftraggeber deshalb, weil er sich im Bereich der Energieerzeugung aus Wasserkraft am Einsatzort des Generators im Hochsauerland langfristig engagieren will. Im Zuge der Maßnahmen hat die Vogelsang Elektromotoren GmbH sowohl den Stator, als auch den Rotor neu gewickelt.
Die Fachleute der Vogelsang GmbH haben zunächst die Bauteile vor Ort aus dem Kraftwerksgebäude ausgebaut und ins Werk nach Bochum transportiert, dann eine genaue Maßaufnahme durchgeführt, um die konstruktiven Vorgaben für die Neuberechnung zu gewinnen, schließlich den Blechschnitt auf der Basis dieser Daten festgelegt und die neue Wicklung ausgelegt.
Im nächsten Schritt wurden die alten Bleche aus dem Statorgehäuse ausgebaut und das Gehäuse zur Aufnahme des neuen Blechpakets vorbereitet. Um die Herstellungskosten für das Blechpaket zu optimieren, haben die Fachleute das neue Blechpaket in Segmenten geschachtelt ins Gehäuse eingebaut.
Nach Fertigstellung des Statorblechpakets wurden die in der Bochumer Werkstatt angefertigten Spulen eingebaut, geschaltet, verkeilt und die Wickelköpfe festgelegt.
Da die Größe des Blechpakets keine VPI-Wicklung zuließ, wurde eine Resin Rich-Wicklung eingebaut, wobei bei der Vogelsang Elektromotoren GmbH grundsätzlich beide Verfahren möglich sind. Nach Tränkung und Aushärtung wurde der Stator im Prüffeld abschlussgeprüft, zum Versand und für die Re-Montage vorbereitet.
Auch die Rotorspulen wurden im Zuge der Sanierung neu isoliert, wobei die alten Spulen wiederverwendet und mit modernster Isoliertechnik lagenweise isoliert wurden.
Im Anschluss an die Arbeiten hat Vogelsang den Rotor mit Betriebsdrehzahl gewuchtet und schließlich zusammen mit dem Stator zum Einbauort verbracht.
Mit dieser konstruktiven Arbeit wurden drei Dinge erreicht: Die neu hergestellte Wicklung ist günstiger in der Herstellung, als die vor 70 Jahren übliche Wicklungsform als Steckspulenwicklung. Außerdem wurden die Leistungsreserven des Generators erhöht. Dabei waren keine Umbauten im Kraftwerk vor Ort nötig, da die „moderne Maschine“ 1:1 in das alte Gehäuse eingebaut werden konnte.
Nicht zuletzt die Konstruktionstiefe der Bochumer Werkstätten der Vogelsang Elektromotoren GmbH hat bei dieser eher ungewöhnlichen Maßnahme für besondere Kosteneffizienz gesorgt.
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