„HR im Public Sector“ Kommunen stellen sich dem demografischen Wandel
Demografische Veränderungen treffen die Kommunen stärker als die freie Wirtschaft: Das Durchschnittsalter der Beschäftigten liegt in ihren Organisationen deutlich höher.
Parallel zu den Messen PERSONAL2011 und Corporate Health Convention präsentiert deshalb der Veranstalter spring Messe Management am 13. und 14. April in München die neue Themenreihe „HR im Public Sector“. Experten, die größtenteils aus der Praxis kommen, zeigen gelungene Lösungswege für die Personalarbeit in öffentlichen Verwaltungen auf.
Viele Kommunalverwaltungen haben in den vergangenen Jahren ihre Ausbildungsaktivitäten reduziert und Neueinstellungen begrenzt. Heute besteht für ihr Personalmanagement akuter Handlungsbedarf – etwa in Bezug auf Know-how-Transfer, Karriereperspektiven und insbesondere in der Personalentwicklung.
Jochen Glaser von der Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm macht vor diesem Hintergrund den Anfang bei der Themenreihe „HR im Public Sector“: Er stellt die repräsentative Studie „Demografiefeste Personalarbeit in Kommunen“ vor, für die der Verlag 400 Personalentscheider aus kommunalen Verwaltungen befragt hat.
Dass es in der Praxis vor allem an der kompetenten Qualifizierung hakt, hat auch Hans-Joachim Rieger, Abteilungsleiter der dbb Akademie Bonn, beobachtet. Öffentliche Verwaltungen investierten riesige Summen in die Fortbildung des eigenen Personals und die Qualifizierung von Auszubildenden und Bachelorstudenten. Sparzwänge führten dennoch dazu, dass sich die Lernzeiten verkürzten und die Lehrstoffe überfrachtet seien.
Zum Auftakt des zweiten Veranstaltungstages erklärt Rieger, wie Kommunen Fortbildungen professionalisieren können.
Employer Branding im Public Sector voranbringen
Am zweiten Tag der Themenreihe geht es außerdem darum, wie der öffentliche Dienst neue Wege im Personal- und Ausbildungsmarketing gehen kann. Kommunen tun sich heute angesichts einer zunehmenden Konkurrenzsituation auf dem Arbeitsmarkt schwer, Top-Fachkräfte für sich zu gewinnen. Die Stadt München geht beim Personalmarketing mit gutem Beispiel voran, wie Stefan Scholer, Leiter der Aus- und Fortbildung im Personal- und Organisationsreferat der bayerischen Metropole, ausführt. Auch der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen, Straßen.NRW, hat sich mit der Thematik befasst, wie sich im öffentlichen Sektor eine attraktive Arbeitgebermarke entwickeln lässt.
Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer von Straßen.NRW, demonstriert den Employer-Branding-Ansatz: Neben der Möglichkeit zur Telearbeit, einem neuen Familienservice, Gesundheitsmanagement und systematischer Fortbildung setzt der Landesbetrieb auf gezielte Kommunikation.
Kommunen entdecken Diversity Management
Da die Zahl der potenziellen Erwerbstätigen mit dem demografischen Wandel abnimmt, versucht nun auch der Public Sector dieser Entwicklung entgegenzusteuern, indem er neue Personengruppen als Beschäftigte integriert. Paul Bischof, leitender Kreisrechtsdirektor der Kreisverwaltung Herford, stellt in seinem Vortrag am ersten Tag von „HR im Public Sector“ dar, welche Vorteile öffentliche Verwaltungen davon haben, wenn sie Menschen mit „Zuwanderungsgeschichte“ beschäftigten. Außerdem geht er auf die Probleme ein, die dabei auftreten können.
Während die Unternehmen der freien Wirtschaft über die Frauenquote diskutieren, hat auch der Public Sector ein Instrument für mehr Chancengleichheit von Frauen und Männern entwickelt: Gender Mainstreaming. Dahinter stecken Personalkonzepte, mit denen Organisationen die Potenziale von Frauen und Männern nutzen, ihre unterschiedliche Lebenssituation berücksichtigen und eine Vereinbarung von Familie und Beruf ermöglichen sollen.
Ida Hiller, Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg, verdeutlicht am zweiten Tag der Themenreihe anhand von Best-Practice-Beispielen, wo Kommunen dabei ansetzen können.
Einsparpotenziale nutzen Öffentliche
Verwaltungen versuchen außerdem, auf die Kostenbremse zu drücken, ohne an Leistungsfähigkeit zu verlieren. Am 13. April erzählt Roland Braun, Hauptamtsleiter Stadt Donauwörth, wie sein Amt ein qualifiziertes und wissenschaftlich validiertes Leistungsbeurteilungssystems eingeführt hat. Dieses System integriert Mitarbeiter in Personalentwicklungsaktivitäten, definiert deren Leistungsentgelt und kann damit ihre Zufriedenheit erhöhen.
Auch Stellenabbau ist ein Thema, um das Personalverantwortliche in diesem Zusammenhang nicht herum kommen. Reinhard Buschkamp, Leiter des Landesamtes für Personaleinsatzmanagement (LPEM) in Düsseldorf, berichtet an Tag eins von „HR im Public Sector“ über einen konkreten Auftrag an das LPEM, die Personalausgaben durch Stellenabbau zu senken. Dies sollte sozialverträglich geschehen, indem die betroffenen Beschäftigten in andere Landesverwaltungen vermittelt oder zielgerichtet qualifiziert wurden. Auf Grundlage dieser Erfahrungen arbeitet Buschkamp die Erfolgsfaktoren für derartige Nachqualifizierungen aus.
Kostenfreier Zutritt für Personaler aus dem öffentlichen Sektor
Die Themenreihe „HR im Public Sector“ findet am 13. und 14. April jeweils von 9.20 bis 12.40 Uhr im Kongressraum K1A des M,O,C, in München statt. Anschließend bleibt viel Zeit zum Erfahrungsaustausch oder für einen Besuch auf den Messen PERSONAL2011 Süd und Corporate Health Convention (CHC).
Personalverantwortliche der öffentlichen Verwaltungen können die Themenreihe kostenfrei besuchen. Dienstleister und weitere Interessierte bezahlen 99 Euro für ein Tagesticket und 189 Euro für zwei Tage. Die Eintrittskarten beinhalten den kostenfreien Besuch der PERSONAL2011 Süd sowie der CHC.
Das Programm von „HR im Public Sector“ ist unter
www.personal-messe.de/sued
verfügbar.
Weitere Informationen sind unter www.personal-messe.de/sued