Public Manager
14.06.2011 | Spiel- und Sportplätze, Stadtplanung

Moderne Sport- und Freizeitanlagen als Imagefaktor und für mehr Lebensqualität

Architekten, Ingenieure, Bauherren und Betreiber sehen sich auf der FSB 2011 einer immensen Auswahl an Produkten und Dienstleistungen gegenüber.

Die Aussteller präsentieren Lösungen für die wachsenden Anforderungen aus Kommunen, dem technisch-operativen Management sowie aus Sportverbänden und Vereinen.

Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass Sport- und Freizeitanlagen zum einen maßgeblich die Lebensqualität fördern und zum anderen ein wichtiger Imagefaktor für Städte sind.
„Nicht nur hohe bauliche Qualitäten bei der Errichtung der Sportinfrastruktur sind erforderlich, sondern vor allem Lösungen, die eine kostengünstige Unterhaltung erlauben, dem Management flexible Nutzungen ermöglichen und sogar neue Vermarktungswege aufzeigen“ erläutert Klaus Meinel, Geschäftsführer der IAKS.

Weltweite Märkte für die Sportstättenbranche
Die Internationalisierung der Handelsbeziehungen für Sportstättenprodukte nimmt weiter zu. Das weltweite Interesse an der Ausrichtung von Sportgroßveranstaltungen wie den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften führt zu einem Bedeutungszuwachs der Sport- und Freizeitinfrastruktur, auch in bislang wenig involvierten Ländern. Mit den Olympischen und Paralympischen Spielen 2008 in Peking und der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika fanden erstmals die beiden wichtigsten Sportevents außerhalb der klassischen Industrienationen Nordamerikas, Europas oder Südostasiens statt. Wirtschaftlich aufstrebende Länder wie Brasilien, Russland, Kasachstan, Australien sowie der Nahe und Mittlere Osten werden in den kommenden Jahren Schauplatz weiterer internationaler Megaevents des Sports sein bzw. bewerben sich dafür.

In vielen Staaten Osteuropas, Asiens und Südamerikas sind nationale Investitionsprogramme für die Sport- und Freizeitinfrastruktur entstanden, die sich nicht nur auf den Zuschauer- und Leistungssport beziehen, sondern die Breitensportinfrastruktur fördern – auch als Reaktion auf das weltweit steigende Gesundheitsbewusstsein.

Führende Aussteller der FSB schätzen die weltweiten Marktchancen optimistisch ein. Rainer Lederer von Erhard Sport sieht interessante Märkte für Sportgeräte-Anbieter in den neuen Mitgliedsstaaten der EU, asiatischen Ländern, den Golf-Staaten und Nordafrika. Viele Branchen-Insider haben große Erwartungen an Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien. Lena Trapp von den Berleburger Schaumstoffwerken erhofft sich insbesondere aus Russland und Brasilien, aber auch aus anderen südamerikanischen Ländern Aufträge für Kunststoffbelags- Produkte.
Für die Schwimmbadbranche sind besonders Osteuropa und Russland vielversprechende Märkte. Horst Huber von hsb/hinke sieht dort äußerst qualitätsbewusste Investoren, die gerne auf die hochwertigen Schwimmbecken aus Edelstahl Rostfrei der marktführenden Hersteller aus Österreich und Deutschland zurückgreifen.

Gerade im asiatischen Raum entstehen viele neue Unternehmen, deren wachsende Präsenz sich auf der FSB zeigt. „China repräsentiert bereits heute ca. 20 Prozent der weltweiten Produktion an Kunstrasen“, so Gerd Krieger von Schmeing, einem Spezialisten von Tufting- Zubehör für die Herstellung textiler Bodenbeläge.

Bedarfsgerechte Lösungen für Gesundheits- und Fitnessaktivitäten
Weltweit spielen Sport- und Bewegungsangebote „um die Ecke“ eine wichtige Rolle, gerade in Millionenstädten. Ob in bewegungsorientierten Kindereinrichtungen oder in öffentlichen Bewegungsräumen für die Generation 50plus –die Ausstatter von Sport- und Freizeitanlagen liefern bedarfs- und zukunftsgerechte Konzepte.
„Von den Auftraggebern werden hier immer mehr Planungs- und Beratungsleistungen angefragt“, so Rainer Lederer von Erhard Sport.

Kleinspielfelder und Freizeitanlagen auf Schulhöfen, in Wohngebieten und Innenstädten erhöhen einerseits den Koordinationsaufwand bei Bau und Betrieb, bieten andererseits aber auch neue Optionen, um schnell auf dynamische Sporttrends zu reagieren.

Kleine, multifunktionale Sportangebote gefragt.
Multifunktionscourts können aufgrund ihrer modularen Bauweisen passend für jeden Standort und jedes Budget gebaut werden. Sie verfügen in der Regel über integrierte Spielfeldbanden, Tore, Körbe und Bodenbeläge wie Kunststoff- oder Kunstrasenflächen. Eine erhöhte Nachfrage erleben auch Seilspielgeräte und Raumnetze für Kinderspielplätze. Das Seil als Baustoff setzt der Kreativität der Planer und Hersteller kaum Grenzen, so dass immer wieder faszinierende und spannende Spielräume entstehen.
Endgültig als Lifestyle etabliert hat sich in den letzten Jahren die Szene der Skateboarder und Inline-Skater. Viele Kommunen reagieren darauf aktuell mit dem Bau neuer Skateparks und Skatehallen. Ein generationenübergreifender Trend ist das große Angebot an Outdoor- Fitnessgeräten, das heute verfügbar ist. Selbst Hersteller aus Branchen abseits des Freizeitmarkts entwickeln mittlerweile Geräte aus hochwertigen Materialien, mit denen die Nutzer individuelle Workouts wie im Fitnessstudio durchführen oder einfach nur spielerisch ihr körperliches Geschick testen können.

Ulrich Scheffler von Lappset sagt: „Wir sehen ein großes Potenzial bei Mehrgenerationenanlagen, Outdoor Fitness Geräten und neuen Trendsportarten, insbesondere Parkour.“
Städtische Grünflächen werden so zu aktiven Lebensräumen.

Langlebigkeit, einfache Pflege und Reinigung stehen im Vordergrund
Verstärkt liegt das Augenmerk auf hoher Produktqualität bei einfacher Pflege und geringen Unterhaltskosten. Im Bereich der Outdoor-Sportböden sind z.B. Betonbeläge für die aktuell boomenden Skate- und Roller-Sportarten im Vorteil, genauso wie Kunststoffbeläge für Multicourts oder als Fallschutz auf Spielplätzen. Ihre höhere Belastbarkeit und geringere Abnutzung gibt bei Investitionsentscheidungen oftmals den Ausschlag.
Im Bereich der Kunststoffrasenprodukte erschließen moderne Faser- und Systementwicklungen neue Anwendungsgebiete, z.B. in Freizeitanlagen. Gleichzeitig erfolgt eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität von Kunstrasenprodukten, wie ein Kunstrasenplatz bei Borussia Mönchengladbach zeigt, der mittlerweile zum siebten Mal die begehrte jährliche FIFA 2 Star Zertifizierung erhielt. Dass dabei auch Umwelteigenschaften und Ressourcenverbrauch im Fokus stehen, zeigen Tarkett Sports Kunstrasenbeläge auf der FSB, die zu 95 Prozent recyclebar sind.
Weitere Produktsegmente profitieren von den verbesserten Produkten: „Durch die steigende Zahl an Kunstrasenplätzen sind unsere Produkte zur Reinigung und Pflege solcher Flächen mehr und mehr gefragt. Auch unsere Werkzeuge und Einstreumaschinen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit“ erklärt Tobias Owegeser von SMG.

Temporäre und mobile Systeme für Sportevents
Veranstalter von Megaevents wie Olympischen Sommerspielen suchen immer mehr nach baulichen Lösungen, um die hohen Anforderungen einer Veranstaltung mit den ökonomischen und ökologischen Aspekten des späteren Betreiberkonzepts in Einklang zu bringen. Ob temporäre Tribünenbauten, Eventflächen oder modulare Stadien: Spezialisierte Anbieter bieten mittlerweile komplette und vollwertige Sportbauten an, die für die jeweilige Situation maßgeschneidert sind.

Auch die Branche der Event-Veranstaler profitiert vom Einfallsreichtum der Sportstättenbranche: Temporäre Leichtbau-Sporthallen erfüllen höchste sportfunktionelle Anforderungen. Spektakuläre Events wie Ice- Cross sind ohne das Knowhow von Herstellern mobiler Eispisten nicht möglich. Und auch neue Produkte wie Kunststoff-Eislaufflächen ermöglichen neue Event-Qualitäten mit vergleichsweise geringen Kosten.

Aus Stadien werden Energielieferanten und Erlebnistempel
Die zur WM 2010 in Südafrika gebauten Fußballstadien haben gezeigt, dass hohe architektonische und bauliche Standards überall auf der Welt realisiert werden können. Hochleistungsmaterialien für Dächer und Fassaden, der gezielte Einsatz von Tageslicht oder stimmungsvolle Farbkonzepte werden fast schon als Standard erwartet. In Nordamerika, Japan oder Europa rücken bei der Planung von Sportarenen immer stärker Aspekte der Ressourcen- und Kosteneinsparung, der Vermarktung von Erlebnissen oder auch der Einbindung in andere kommerzielle Nutzungen in den Vordergrund. Ob in der Schweiz, Taiwan, Katar oder Deutschland: Stadiondächer werden immer häufiger für die Installation von Photovoltaik genutzt. So wollen die Betreiber des Bremer Weserstadions mit einer Photovoltaikfläche von mehr als 16.000 Quadratmetern rund 840.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 240 Haushalten entspricht.

Insbesondere eine touristische Nebennutzung von Stadien ist naheliegend: Das deutsche Architektenteam von gmp hat in Durban das Stadiondach an einen 104 Meter hohen Bogen gehängt. Über dessen nördliches Ende führt eine Seilbahn zum „Skywalk“, der sich auf dem Scheitelpunkt des Bogens befindet. Von hier aus genießt der Besucher einen spektakulären Blick über die Stadt und den Indischen Ozean.

In München kann man das Dach des Olympiastadions gesichert mit Seil und Karabiner besteigen. Etwas weniger aufregend, aber ebenso interessant sind Architektur- und Fußballführungen, die in fast jedem modernen Fußballstadion angeboten werden. Betreiber von Stadien und Arenen investieren enorme Summen, um den Stadionbesuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Im Cowboys Stadium in Arlington/Texas hängt hierzu seit zwei Jahren der größte HD-Monitor der Welt. Der LED-Schirm misst 46 mal 22 Meter, verfügt über eine Fläche von gut 1.000 Quadratmetern und wiegt rund 600 Tonnen. So kann das Fernseherlebnis direkt im Stadion stattfinden und eröffnet dort neue Wege der Vermarktung.

Energiesparende LEDs sollen laut Auskunft führender Hersteller künftig auch in Flutlichtern zum Einsatz kommen. Derzeit wird noch an der Marktreife gearbeitet – vielleicht gibt es hier auf der FSB 2011 eine Weltpremiere!

Schwimmbäder: Energieeffizienz und Attraktionen sind ein Muss
Bei der Sanierung oder beim Neubau öffentlicher Schwimmbäder steht die Frage der künftigen Betriebskosten und damit des Energieverbrauchs an erster Stelle. Zur Zeit wird in Lünen/Westfalen das erste kommunale Schwimmbad im Passivhaus-Standard gebaut. Es soll 50 Prozent weniger Energie verbrauchen als vergleichbare Hallenbäder. Technische Weiterentwicklungen werden sich auch aus der aktualisieren Europanorm DIN EN 19643 ergeben, in der die Anforderungen und Verfahrenstechniken für die Aufbereitung von Schwimmund Badebeckenwasser definiert sind.

Aber auch der Badegast steht im Fokus der Schwimmbadbetreiber: Für das jüngere Publikum werden in fast jährlichem Rhythmus immer neue Attraktionen installiert, um den Schwimmbadbesuch zum aufregenden Abenteuer zu machen: Looping-Rutschen und Schleuderkatapulte, Kletterwände und Seilgärten.
Eine hohe Wertschöpfung können Betreiber von Schwimmbäder und Wellnesanlagen vor allem aus der ungebrochenen Nachfrage nach Wellness- und Saunaanwendungen ziehen. Entspannung und Wohlbefinden bleiben für viele Kunden das wichtigste Motiv für einen Schwimmbadbesuch.

Wassererlebnisse auch im öffentlichen Freiraum
Nicht nur in Freibädern, auch auf Spielplätzen, städtischen Plätzen, in Grünflächen und Hotelanlagen werden Wasserinstallationen immer beliebter. In den Boden eingelassen oder als farbenfrohe Skulpturen, transformieren sie öffentliche Freiräume zu Wassererlebnisarealen, in denen Wasser spielerisch eine andere Wahrnehmung und vor allem auch Nutzung des Raums initiiert – besonders zur Freude von Kindern. Und abends verwandeln sich die Wasserspiele dank effektvoller Beleuchtung zu stimmungsvollen Kulissen.

Wem das nicht nass genug ist, der kann sich in naher Zukunft auf Wellenreiten in städtischen Gewässern freuen. Ein neu entwickelter Wellengenerator, der in vorhandene Wasserflächen eingesetzt werden kann, soll Wassermassen systematisch so über eine Fläche bewegen, dass daraus die abzureitende Welle entsteht – genau wie beim Brechen einer Welle auf einem Riff oder einer Sandbank!

www.fsb-cologne.de