Public Manager
15.06.2011 | Gesundheitswesen und Hygiene, Krankenhaus, Personalwesen

Intensivstation für Personalfragen

Personalverantwortliche im Gesundheitswesen üben sich oft im Spagat: Trotz knapper Budgets müssen sie Leistungseinbußen verhindern, um ihre Einrichtungen wettbewerbsfähig zu halten. Dabei fällt es gerade im personalintensiven Health Sector zunehmend schwer, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden und zu binden.

Lösungsansätze für dieses Dilemma bietet die Themenreihe „Personal & Gesundheitswirtschaft“ am Dienstag, 20. September 2011, auf der Messe Zukunft Personal in Köln.

Nur ausreichend qualifiziertes Personal kann die Leistungen erbringen, mit denen Kliniken und Pflegeheime im härter werdenden Wettbewerb überleben. Dem Personalmanagement im Gesundheitswesen kommt somit eine entscheidende Rolle zu.
Die schwierige und kostenintensive Rekrutierung von Ärzten und Pflegekräften verlange nach einer mittel- bis langfristigen Personalstrategie, meint Wolfgang Burkert von der Stabstelle Personalcontrolling der Oberschwabenklinik Ravensburg, einer der Referenten in der Themenreihe.
Grundlage dieser Strategie müsse sein, konsequent Mittel zur Mitarbeiterbindung zu entwickeln und auszubauen.

Attraktiv durch gute Arbeitsbedingungen
Mehr Bindung und Fürsorge für die Mitarbeiter hat sich auch Rainer Jahn, Personalmanager der Klinik Öschelbronn, auf die Fahne geschrieben. Seit 2009 erarbeitet eine Projektgruppe innerhalb des Qualitätsmanagements Instrumente, um die Einrichtung in Sachen Arbeitsbedingungen und -klima von Mitbewerbern abzuheben und damit zum „Employer of Choice“ zu werden. Was an einem Arbeitsplatz gut oder schlecht läuft, wissen die Beschäftigten am besten, meint Astrid Rimbach. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Personalmanagement an der Helmut-Schmidt-Universität empfiehlt, mit Hilfe einer Arbeitssituationsanalyse Belastungen und Gefährdungen innerhalb der Belegschaft zu erheben sowie gemeinsam Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.
Auf der Zukunft Personal beschreibt die Diplom-Pädagogin, wie das bewährte Workshop-Konzept praktisch umzusetzen ist.

Weibliche Führungskräfte fördern
Um auch morgen noch über qualifiziertes Führungspersonal zu verfügen, setzt die Stationäre Altenhilfe der AWO Rheinland auf eine systematische Frauenförderung in ihren Einrichtungen. Ein individuell zugeschnittenes Weiterbildungspaket soll Mitarbeiterinnen in ihrer Laufbahnentwicklung unterstützen, hinzu kommen Strukturen, die Frauenkarrieren erleichtern. Mehr dazu erfahren interessierte Fachbesucher von Diplom-Psychologin Birgit Maria Altmeier, verantwortlich für Strategische Personalentwicklung bei der AWO Rheinland.

Nicht nur Ärzte, sondern auch examinierte Pflegekräfte mit Fachweiterbildung OP, Intensiv oder Anästhesie sind rar, wie die Elbe Kliniken Stade-Buxtehude nach ihrem Wachstum verstärkt zu spüren bekommen. Eine Neustrukturierung der stationären Prozesse soll dabei helfen, personelle Engpässe zu vermeiden: Mit der Einführung einer Berichtslinie „Hotelservice“ möchte die Klinik den Servicelevel erhöhen und gleichzeitig ihre Pflegekräfte entlasten.

Einblick in die neuen Strukturen und die dazu geplanten Schritte gibt der Bereichsleiter Personal, Klaus Wawrzyniak. Eine spürbare Entlastung der Pflegekräfte könne die Fachweiterbildung von Rettungsassistenten in der intensivmedizinischen Versorgung bewirken, meint Georg Linsenmayer. Der Geschäftsführer der Trenkwalder Personaldienste Medical Care regt in der Themenreihe zudem dazu an, pflegefremde Tätigkeiten auszulagern.

www.zukunft-personal.de