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15.12.2011 | Energie, Versorgungsnetze

Energiesektor benötigt stabile und langfristige Rahmenbedingungen

Die Europäische Kommission hat heute die lang erwartete Energy Roadmap 2050 veröffentlicht.

"Die deutschen Stadtwerke unterstützen die Initiative der Europäischen Kommission. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und dessen Folgen ist die Dekarbonisierung des Energiesektors eine der größten globalen Herausforderungen", betonte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) Hans-Joachim Reck.
"Dem Dokument ist an vielen Stellen zu entnehmen, dass die Europäische Kommission der lokalen und regionalen Ebene die Bedeutung beimisst, die den Stadtwerken beim Umbau des Energiesystems zukommt", so Reck anerkennend.

Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren. Allein im Energiesektor sollen bis 2050 nahezu 99 Prozent weniger Emissionen anfallen. Die Energy Roadmap 2050 zeigt Potentiale auf, wie diese Einsparungen zu erreichen sind.

"Investitionen im Energiesektor sind immer langfristig zu sehen. Schon deshalb ist es positiv zu werten, dass die Europäische Kommission den Zeithorizont bis 2050 gewählt hat. Dies gilt auch für die Entscheidung, mehrere Szenarien für die Erreichung des Ziels vorzuschlagen", so Reck.

Die Stadtwerke unterstützen grundsätzlich das Ziel, die erneuerbaren Energien weiter auszubauen und die Energieeffizienz weiter zu steigern. Mit Blick auf die in der Diskussion befindlichen Energieeffizienzrichtlinie und den Ausbau der Energieinfrastruktur muss sowohl bei der Ausgestaltung der Ziele als auch deren Umsetzung darauf geachtet werden, dass beides im Detail den Anforderungen angemessen ist. Außerordentlich positiv ist zudem die Schlussfolgerung der Kommission, dass Transport- und Verteilnetze in Zukunft als ganzheitliches System zu sehen sind. Sowohl die dezentrale und erneuerbare Energieerzeugung, als auch die Entwicklung der Elektromobilität sind ohne intelligente Verteilnetze nicht realisierbar.
Der Aus- und Umbau der Verteilnetze ist daher der Schlüssel zu den Zielen der Energy Roadmap.

"Jetzt ist die Politik gefordert, langfristige und vor allem stabile Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei darf auch die Energiepreisdebatte nicht außer Acht gelassen werden; auch das hat die Europäische Kommission in ihrem Dokument richtigerweise anerkannt", so Reck abschließend.
Die Stadtwerke werden ihren Beitrag dazu leisten, das Ziel, die Dekarbonisierung des Energiesektors voranzutreiben, auch weiterhin konstruktiv unterstützen.

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