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01.12.2011 | Beleuchtung, Energie, Stadtplanung

14 Kommunen zwischen Nord- und Bodensee gehen mit gutem Beispiel voran

Bundeswettbewerb "Energieeffiziente Stadtbeleuchtung" fördert Modernisierung der Straßenbeleuchtung · Fachveranstaltung im Bundesumweltministerium stößt auf gute Resonanz · Fast 8.000 neue Straßenlaternen nach Wettbewerb von BMU, KfW-Bankengruppe und Umweltbundesamt

Rund 840 Millionen Euro geben die deutschen Städte und Gemeinden jedes Jahr für die Beleuchtung ihrer Straßen aus. Dabei ist rund ein Drittel der Straßenbeleuchtung in Deutschland mindestens 20 Jahre alt und die Technik damit veraltet. Durch moderne Straßenbeleuchtung wie lichtemittierende Dioden (LED) und intelligente Steuerungssysteme könnten Städte und Gemeinden ihren Stromverbrauch in diesem Bereich um 64 Prozent senken und bis zu 1,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich einsparen.

14 große und kleine Kommunen von der Nordsee bis zum Bodensee gehen bereits mit gutem Beispiel voran. Sie gehören zu den insgesamt 18 Gewinnern des Bundeswettbewerbs "Energieeffiziente Stadtbeleuchtung" und installieren dank ihrer innovativen, energiesparenden und damit klimafreundlichen und kostengünstigen Beleuchtungskonzepte bisher insgesamt 7.870 neue, hochmoderne Straßenlaternen. Der Einsatz moderner Beleuchtungstechnik führt so zu einer jährlichen Kohlendioxid- Einsparung von 1.620 Tonnen. Das entspricht der Menge CO2, die 2.700 Bäume während der Wachstumsphase binden können.

Bei einer Fachveranstaltung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit stellten Beleuchtungsexperten aus Kommunen ihre Beleuchtungskonzepte vor und diskutierten über die zukünftigen Perspektiven der Straßenbeleuchtung.

Zu ihnen gehörte Dinah Epperlein, Leiterin des Fachdienstes Klimaschutz und Energie aus Göttingen. Die veraltete Straßenbeleuchtung der niedersächsischen Universitätsstadt bestand überwiegend aus Pilzleuchten mit einer geringen Leuchteneffizienz und war mit ineffizienten Quecksilberdampflampen bestückt. Als erste deutsche Stadt setzt Göttingen nun im Rahmen eines Pilotprojektes eine sensorgesteuerte Straßenbeleuchtung ein. Es handelt sich um LED-Leuchten, die auf 20 Prozent ihrer Leistung gedimmt sind und erst auf volle Lichtstärke hochfahren, sobald ein Verkehrsteilnehmer in das Erfassungsfeld gelangt. Erwartet wird eine Stromeinsparung von bis zu 80 Prozent. Die neue Beleuchtung weist gegenüber der alten eine jährliche Energieeinsparung von 91.262 Kilowattstunden sowie eine CO2-Einsparung von 54 Tonnen pro Jahr auf.

Beispiele wie dieses zeigen, dass sich die Investition in neue Leuchten und Lampen sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht lohnen. Bislang werden jährlich nur rund drei Prozent der Straßenbeleuchtung in Deutschland erneuert.
Um auf die Möglichkeiten aufmerksam zu machen, wie Kommunen Energie einsparen und damit ihre Kosten langfristig senken können, hatten das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), die KfW Bankengruppe und das Umweltbundesamt (UBA) 2008 den Bundeswettbewerb "Energieeffiziente Stadtbeleuchtung " initiiert. Mit der Projektbegleitung wurde die Berliner Energieagentur (BEA) beauftragt.

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