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01.04.2011 | Energie, Software

Atomausstieg: Stadtwerke profitieren

Die 800 Stadtwerke in Deutschland sind weiter auf dem Vormarsch und planen in den nächsten Jahren Milliardeninvestitionen - Laut Beratungs- und Softwarehaus Bestence beschleunigt das Moratorium zur Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken diese Entwicklung - Langfristig können kommunale Versorger ihre Marktanteile jedoch nur mit dauerhaft schlanker IT-Infrastruktur sichern

Die 800 Stadtwerke in Deutschland sind weiter auf dem Vormarsch. Das jüngst von Bundeskanzlerin Merkel verkündete Moratorium zur Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken für die Dauer von drei Monaten treibt diese Entwicklung laut Beratungs- und Softwarehaus Bestence weiter voran. Überall in Deutschland nehmen die Städte und Gemeinden ihre Energieversorgung wieder selbst in die Hand. Aus Sicht des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) bietet die anstehende Neubewertung der Atomenergie die Chance, dezentrale Erzeugungsformen wie effiziente Erneuerbare-Energien-Anlagen, Kraft-Wärme-Kopplungs- und emissionsarme Kondensationskraftwerke zu stärken. Seitens der Stadtwerke sind hier Milliardeninvestitionen in den nächsten Jahren geplant.

Laut den Energiemarktexperten von Bestence haben immer mehr Städte und Gemeinden ihr Interesse an den eigenen Stadtwerken wieder entdeckt. Alleine die Kraftwerkskapazitäten von 4.597 Megawatt (MW), die sich bei den kommunalen Unternehmen aktuell im Bau oder im konkreten Genehmigungsverfahren befinden, reichen laut VKU aus, um die Leistung der alten Kernkraftwerke kurz- bis mittelfristig zu ersetzen. Zudem planen die kommunalen Unternehmen nach eigenen Angaben, in den nächsten Jahren weitere Kraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 3.300 MW zu errichten, wenn der ordnungs- und wirtschaftspolitische Rahmen dafür stimmt. Der Vormarsch der Stadtwerke wird laut Bestence früher oder später zu einer Konsolidierung auf Anbieterseite führen.

Damit Stadtwerke ihre wachsende Marktposition auch langfristig sichern können, müssen sie ihre IT-Infrastruktur dauerhaft schlank halten. Die Energiemarktexperten des Siegburger Unternehmens sehen in der Auslagerung oder zumindest in der Abgabe von Kompetenzen an externe IT-Dienstleister eine gute Möglichkeit.
"Gerade beim Zusammenschluss kleiner Wirtschaftseinheiten zu einem größeren Ganzen bietet es sich an, externe Dienstleister, vor allem auch im Bereich der IT, mit ins Boot zu holen", betont Dr. Klaus Radermacher, Geschäftsführer von Bestence.
Neben einer größeren Kosteneffizienz und besserem Kundenservice habe dies auch den Vorteil, dass die Kommunen unabhängiger agieren können.

Viele Kommunen denken derzeit zudem darüber nach, ihre Stadtwerke zurückzukaufen und zu größeren Verbänden zusammenzuschließen. In 2010 hatte bspw. ein Stadtwerke-Konsortium den bundesweit fünftgrößten Energieversorger Steag mit einem Jahresumsatz von fast 2,6 Mrd. Euro und über 4.800 Mitarbeitern übernommen. Bereits 2009 hatte eine Gruppe von Regionalversorgern die Eon-Tochter Thüga gekauft. Der Aufbau der Stadtwerke in Hamburg vor eineinhalb Jahren ist ein weiteres Beispiel für die Rückbesinnung auf kommunale Strukturen.
"Vor allem im Verbund mit anderen bilden Kommunalversorger hier eine ernst zunehmende Marktmacht", erläutert Radermacher.

Die Bestence GmbH (www.bestence.com) ist ein auf Kunden-Prozess-Management spezialisiertes Beratungs- und Softwarehaus. Mit webbasierten SaaS-Applikationen (Software as a Service) bietet das Unternehmen seinen Kunden ein kostengünstiges, flexibles und stabiles Lösungskonzept an. Das Dienstleistungsspektrum reicht dabei von der Analyse der Geschäftsprozesse über die kundenspezifische Anpassung und Schulung der Mitarbeiter bis hin zur Einführung und zum Betrieb von SaaS. Zahlreiche Unternehmen aus den Bereichen Energie- und Versorgungswirtschaft sowie Telekommunikation haben mit den Lösungen von Bestence bereits erfolgreich ihre Workflows und Arbeitsprozesse umstrukturiert und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt.

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