Public Manager
15.10.2010 | Beschaffungspraxis

Öffentliche Verwaltungen nutzen in hohem Maße Projektarbeit - Anteil aber niedriger als in Unternehmen

Fast alle öffentlichen Organisationen und Verwaltungen in Deutschland setzen Projektarbeit ein. Dabei nutzen sie zeitlich und thematisch begrenzte Projekte vor allem bei komplexen Fragestellungen, wie der Einführung neuer Abläufe oder Softwarelösungen. Dies zeigt eine Studie des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) der FH Ludwigshafen auf.

Im Auftrag des Personaldienstleisters Hays befragte das IBE Entscheider aus 298 Organisationen. Etwa 10% der Befragten kamen aus dem Öffentlichen Sektor. Die Studienergebnisse zeigen, dass der Anteil projektwirtschaftlich erstellter Leistungen im öffentlichen Sektor jedoch mit durchschnittlich ca. 25% deutlich niedriger liegt als im privaten Sektor mit ca. 37%. Doch wird der Anteil der Projektarbeit im Öffentlichen Sektor in den nächsten Jahren laut den Befragten weiter steigen.

Bei der Bestimmung der Projektleitung als auch der Rekrutierung der Projektmitarbeiter richten sich Verwaltungen sehr viel häufiger als Unternehmen an traditionellem Hierarchie- und Liniendenken aus. Nichtsdestotrotz wird die Projektarbeit im Public Sektor im Vergleich zu traditionellen Arbeitsabläufen als deutlich effizienter und produktiver eingeschätzt. Zudem leistet sie aus Sicht der Befragten einen wesentlichen Beitrag zur Wissensvernetzung und zum Know-how-Transfer in den Organisationen.

Durch die Veränderungen im Vergaberecht können öffentliche Verwaltungen mittlerweile wesentlich einfacher auch das Wissen und die Erfahrung externer Experten nutzen. So ist das Limit für die freihändige Vergabe ohne förmliche Ausschreibungsverfahren auf 100.000 Euro erhöht worden. Dies ermöglicht es dem Öffentlichen Sektor, in seinen Projekten auf gemischte Teams von fest angestellten Mitarbeitern und externen Freiberuflern zu setzen.

Download der Studie unter: www.hays.de/studien