Kommunen der Metropolregion Rhein-Ruhr machen sich gemeinsam für den Klimaschutz stark
Durch stärkere Kooperation und Vernetzung wollen die Kommunen der Metropolregion Rhein-Ruhr künftig ihre Energieeffizienz und ihren Beitrag zum Klimaschutz steigern.
Zu diesem Ergebnis kam das Kommunale Energieforum in der Metropolregion Rhein-Ruhr, bei dem am Dienstag mehr als 50 Kommunalvertreter mit namhaften Experten in Bottrop über geeignete Ansätze und beispielhafte Projekte aus der Region diskutierten.
Themen waren unter anderem Finanzierungsoptionen für Investitionen in Energieeffizienz, bereits heute verfügbare Technologien sowie die Sensibilisierung und Beteiligung der Öffentlichkeit in Sachen Energieeffizienz.
Die Teilnehmenden des Forums in Bottrop sahen eine besondere Chance in der verstärkten Zusammenarbeit mit lokal ansässigen Unternehmen. Gerade die Stadtwerke und die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften sollten mit den Städten und Gemeinden an einem Strang ziehen, um Sanierungsprojekte optimal umzusetzen.
Das Kommunale Energieforum in Bottrop ist Teil einer bundesweiten Veranstaltungsreihe von insgesamt zehn Kommunalen Energieforen und stand unter der Schirmherrschaft von Bernd Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmern voller Stolz in der frisch gekürten "Innovation City Ruhr" begrüßte.
"Bottrop ist angetreten, in zehn Jahren zur Klimamodellstadt zu werden. Der Energiebedarf vor Ort soll in den nächsten 20 Jahren um die Hälfte gesenkt werden. So ambitionierte Ziele können nur erreicht werden, wenn alle an einem Strang ziehen und ein intensiver Austausch untereinander gepflegt wird." führte Oberbürgermeister Tischler aus.
In seiner Impulsrede bekräftigte Professor Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie GmbH und Beiratsmitglied der Initiative Kommunale Energieeffizienz, dass die Diskussion über den kommunalen Klimaschutz seit dem Klimagipfel in Kopenhagen einen radikalen Wandel erfahren hat. Während das kommunale Bemühen vor diesem Gipfel mitunter belächelt worden sei, fänden sich die Städte und Gemeinden heute "mittendrin" - auch auf globaler Ebene.
"Dabei gibt es keine Blaupause zur Umsetzung. Vielmehr braucht es Orte des Experimentierens, an denen Muster erprobt werden, die schließlich auch von anderen übernommen werden können. Es braucht Menschen, die die Sache in die Hand nehmen und etwas bewegen wollen. Und es braucht einen intensiven Austausch, um von den bereits vorhandenen Erfahrungen zu lernen." so Schneidewind.
Wichtige Impulse für die Diskussion der Kommunalvertreter lieferten auch die weiteren Experten des Kommunalen Energieforums:
Rüdiger Brechler von der Energieagentur.NRW,
Thomas Krause, Vorstandsvorsitzender der Seeger Engineering AG,
Nicola Polterauer von der ENERGIEregion Nürnberg GmbH,
Stefan Möllenhoff, Verkaufsleiter Nord-West der Viessmann Deutschland GmbH, Reinhold Fischbach, Vorsitzender des Vereins zur Förderung erneuerbarer Energien und energiesparender Techniken e.V.
und Dr. Dieter Briese, Umweltschutzbeauftragter der Stadt Gladbeck.
Als regionale Unterstützerorganisation des Bottroper Forums wirkte der Regionalverband Ruhr. Dr. Thomas Rommelspacher, stellvertretender Regionaldirektor des Regionalverbandes Ruhr, begrüßte die Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiteten im Rahmen des Forums eine Kommunale Energieeffizienzagenda, die Aktivitäten und Maßnahmen umfasst, die zeitnah in den Kommunen angestoßen werden sollen. Beispielsweise wollen die Kommunen ihre Informationspolitik weiter verbessern und dabei die Medien verstärkt als Partner für die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz gewinnen.
Um die Bevölkerung flächendeckend zu erreichen, sollen unterschiedliche Kanäle genutzt werden: von den klassischen Vereins- und Messeveranstaltungen bis hin zu Social Media.
Einen besonderen Stellenwert schreiben die Kommunalvertreter der Förderung der Sonnenenergienutzung zu. Ganz konkret möchten sie etwa die private Nutzung von Solarthermie durch geeignete Fördermaßnahmen stärker unterstützen.
Trotz finanzieller Engpässe wollen einige Kommunen integrierte Klimaschutzkonzepte und übergreifende Handlungspläne entwickeln, in deren Rahmen eine koordinierte, schrittweise Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen erfolgen kann.
Das Energieforum in der Metropolregion Rhein-Ruhr ist Teil der Initiative Kommunale Energieeffizienz. Die im Rahmen der Initiative stattfindenden Foren bieten eine Austauschplattform und fördern die Diskussion um Energieeffizienz und Kosteneinsparungen in den Kommunen. Dabei orientieren sich die Foren thematisch am konkreten Bedarf der teilnehmenden Städte und Gemeinden. Schirmherr der Gesamtinitiative ist Stefan Dallinger, Landrat der Region Rhein-Neckar und Sprecher des Initiativkreises Europäische Metropolregionen in Deutschland. Fachlich begleitet werden die Foren von einem Beirat aus unabhängigen Experten unter dem Vorsitz von Professor Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Moderiert und organisiert werden sie von der IFOK GmbH. Die Initiative wird von der Viessmann Werke GmbH & Co KG getragen.
Mehr unter www.initiative-kommunale-energieeffizienz.de