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12.03.2010 | Stadtplanung

Schlaglochpisten und kein Ende? - Erhaltungsmanagement für Deutschlands Straßen

Der strenge Winter hat den Straßen in den deutschen Städten übel zugesetzt: Tiefe Schlaglöcher, Aufbrüche und Risse im Straßenbelag haben viele öffentliche Verkehrswege in gefährliche Hindernisparcours verwandelt. Allein die Beseitigung der Frostschäden an innerörtlichen Straßen wird die deutschen Kommunen nach Schätzungen des ADAC bis zu 3 Milliarden Euro kosten, insgesamt liegt der Investitionsbedarf für die kommunale Straßenerhaltung in Deutschland bei jährlich rund 8 Milliarden Euro.

Da diese Mittel nicht zur Verfügung stehen, gibt es nur eine Möglichkeit, die Straßen in deutschen Städten und Gemeinden auf wirtschaftliche Weise sicher und funktionsfähig zu erhalten: qualifiziertes Erhaltungsmanagement. Die Berliner eagle eye technologies GmbH ist auf dieses Thema spezialisiert und erläutert, wie es funktioniert.

Reifenschäden, Felgendeformationen, Achsbrüche in tiefen Schlaglöchern, Aquaplaning-Unfälle wegen Spurrinnen und eine ständig zunehmende Lärmbelastung durch Fahren auf geschädigtem Belag - die Konsequenzen von Straßenschäden können dramatisch sein, das weiß man nicht erst seit dem vergangenen Winter. Doch angesichts knapper Kassen beschränken sich viele Gemeinden auf das notdürftige Ausbessern der größten Gefahrenstellen.

Diese Vorgehensweise ist wenig effektiv, denn mit Blick auf den Straßenzustand insgesamt wird nur eine minimale Verbesserung erzielt, weiß Dr. Johannes Ludwig, Geschäftsführer der eagle eye technologies GmbH und Experte für Straßenerhaltung: "Auf einer insgesamt reparaturbedürftigen Straße ein Schlagloch - oft sogar mit teurem Kaltasphalt- zu verfüllen, ist schlicht Geldverschwendung. Eine vollständige Sanierung des Abschnitts ist oft nur unerheblich teurer und bringt einen deutlich höheren Nutzen.
Der Grund: Wo der Überblick über den Zustand des Straßennetzes fehlt, gibt es keine Basis für fachlich und wirtschaftlich sinnvolle Sanierungsentscheidungen und damit kein tragfähiges Konzept. So kommt es zu unkoordinierten Einzelmaßnahmen - die Baufirma fährt fünfmal zur gleichen Straße, um Schlaglöcher zu reparieren. Im Resultat ist das verfügbare Budget verbraucht, bevor selbst die akutesten Schäden beseitigt wurden.

Ein qualifiziertes Erhaltungsmanagement, wie es sich neuerdings bei einigen Kommunen im Einsatz befindet, kann hier Abhilfe schaffen. Nach Aussage des TÜV Rheinland lassen sich damit bis zu 30 Prozent der Kosten einsparen. Die Grundlage bilden stets aussagekräftige Daten über die kommunalen Verkehrsflächen und deren Zustand. Mit modernen Erfassungssystemen wie eagle eye können diese Daten heutzutage aus einer einmaligen Befahrung des Straßennetzes sehr genau und dazu äußerst wirtschaftlich gewonnen werden. Gerade nach umfangreichen Winterschäden wäre die qualifizierte Erfassung somit der erste Schritt in Richtung einer Optimierung der zur Verfügung stehenden Sanierungsmittel.

Eingebunden in eine leistungsfähige Straßendatenbank mit entsprechenden Dokumentations- und Analysefunktionen werden diese Daten für die Kommune in zahlreichen Arbeitsprozessen nutzbar - darunter auch die gezielte Planung von Erhaltungsmaßnahmen. Der Verantwortliche etwa im Tiefbauamt kann sich dann vom Schreibtisch aus einen guten Überblick über die vorhandenen Schäden verschaffen. Aufwendige Vor-Ort-Begutachtungen, die zudem oft nur subjektive Ergebnisse liefern, entfallen.
Im nächsten Schritt können aktuelle Schäden mit dem Gesamtzustand des Straßennetzes und eventuell bereits geplanten Sanierungsmaßnahmen in Beziehung gesetzt werden. Intelligente Systeme sind heute sogar in der Lage, die Kosten für verschiedene Sanierungsszenarien - einschließlich der Unterlassung von Maßnahmen - durchzukalkulieren und so auch die wirtschaftlich sinnvollste Lösung aufzuzeigen".

Dr. Johannes Ludwig: "Die Kommunen sind heute darauf angewiesen, hoch komplexe Aufgaben mit immer weniger Geld und Personal zu bewältigen. Ohne qualifizierte Entscheidungshilfen sind dabei keine vernünftigen Ergebnisse möglich. Das heißt: Ohne kommunales Straßenerhaltungsmanagement werden die Schlaglöcher in den kommenden Jahren nicht weniger, sondern mehr. Eine Investition in eine solche Erhaltungsplanung spart im Ergebnis der Kommune viele Steuergelder."

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