Themenreihe "Personal & Verwaltung": Der öffentliche Dienst beschreitet neue Wege
Die Kassen der Städte, Kommunen und Gemeinden sind leer. Um Kosten zu sparen, müssen Organisationen im Public Sector ihre Prozesse verbessern - gerade in punkto Personalmanagement. Wie ihnen das gelingen kann, erfahren Fachleute für Personalfragen am 13. Oktober in der Themenreihe - Personal & Verwaltung - auf der Messe Zukunft Personal in Köln.
Angestaubt, unflexibel und bürokratisch - dieser Ruf eilt der öffentlichen Verwaltung noch vielfach voraus. Doch dieses Bild erhält deutliche Risse, denn der Kostendruck zwingt den Public Sector, auf ein modernes Personalmanagement zu setzen.
Die Landeshauptstadt München gehört dabei zu den Vorreitern: Sie hat erkannt, dass sie angesichts des demografischen Wandels die Nachwuchskräfterekrutierung neu strukturieren muss. Die bayerische Metropole beschäftigt sich intensiv damit, wie sie sich in Wort und Bild positionieren kann, welche Botschaften sie vermitteln möchte und welche Werthaltungen der Bewerber zur öffentlichen Verwaltung passen.
Stefan Scholer, Leiter des Aus- und Fortbildungszentrums, Personal- und Organisationsreferat, erläutert, wie die Landeshauptstadt anhand solcher Überlegungen gezielt an ihrer Arbeitgebermarke arbeitet.
Für die Nachwuchsrekrutierung findet der öffentliche Dienst derzeit ein besonders geeignetes Klima vor, das es zu nutzen gilt: Sichere und zuverlässige Arbeitsplätze stehen hoch im Kurs. So ergab die Studie "Arbeiten im Öffentlichen Dienst" der Stellenbörse Stepstone, dass 78 Prozent der deutschen Fach- und Führungskräfte einen Job im öffentlichen Dienst gerade im Moment sehr attraktiv finden.
Stepstone-PR-Manager Sascha Theisen präsentiert die Attribute, mit denen die Befragten aktuell den Public Sector belegen.
Qualität und Leistung setzen sich durch
Was für Unternehmen der freien Wirtschaft schon lange gilt, entdecken auch immer mehr öffentliche Verwaltungen: Hohe Qualität zahlt sich aus. Doch wo sollen Personalverantwortliche im Public Sector den Hebel ansetzen? Eine Stärken-Schwächen-Analyse in punkto Qualitätsmanagement der Personalverwaltung kann ein wichtiger Schritt sein. Dafür hat die Europäische Qualitätskonferenz ein Bewertungsmodell für die öffentliche Verwaltung in Europa entwickelt, das sogenannte Common Assessment Framework (CAF). Prof. Dr. Marga Pröhl, Direktorin des European Institute of Public Administration (EIPA) in Maastricht (Niederlande), stellt dieses Instrument auf der Themenreihe vor.
Die Professorin, die auf internationaler Ebene über eine umfassende Expertise in punkto Modernisierung der öffentlichen Verwaltung verfügt, erklärt die Grundlagen des Modells, berichtet von Erfahrungen aus verschiedenen europäischen Ländern und skizziert die aktuellen Entwicklungen zum Thema.
Auch die Einführung von leistungsorientierter Bezahlung gemäß dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vor drei Jahren sollte Arbeitsprozesse in der öffentlichen Verwaltung optimieren, indem sie Beschäftigte motiviert und Führungskultur sowie Personalentwicklung verbessert. Ob sich diese Ziele so umsetzen lassen, eruiert Thomas Mölter, Leiter des Haupt- und Personalamtes und Magistratsdirektor der Stadt Fulda, in seinem Vortrag. Er demonstriert konkrete und praxisnahe Vorgehensweisen, mit denen die Stadt Fulda die leistungsorientierte Bezahlung eingeführt hat und wirft einen Blick auf die Erfolgsbilanz.
Die Vortragsreihe "Personal & Verwaltung" ist Teil der Messe Zukunft Personal. Mit einer Anmeldung zur Messe unter www.zukunft-personal.de können Interessierte auch die Themenreihe besuchen.
Weitere Informationen dazu sind unter www.personalundverwaltung.de verfügbar.