Public Manager
29.07.2010 | Beschaffungspraxis

Im Aufwind – Berechnung der Lebenszykluskosten und CO2-Emissionen innerhalb nachhaltiger öffentlicher Beschaffung

Der SMART SPP Lebenszykluskosten- und CO2-Emissionsrechner ist nun auf Deutsch erhältlich. Der Rechner unterstützt Einkäufer in öffentlichen Einrichtungen, das ökonomisch vorteilhafteste Angebot zu finden und bietet durch die integrierte CO2-Emissionsberechnung eine perfekte Verbindung zu den Klimaschutzprogrammen von Städten und Gemeinden.

Dabei werden neben dem Anschaffungspreis eines Produktes auch die Folgekosten aus Betrieb (z.B. Energieverbrauch), Wartung und Verwertung beachtet. Die errechneten Daten können direkt in der Zuschlagsphase einer Ausschreibung verwendet werden.

Der Rechner ist ein hilfreiches Instrument, um die Umsetzung des kürzlich novellierten österreichischen Bundesvergabegesetzes (BVergG) und der am 11.06.2010 in Deutschland in Kraft getretenen Vergabeverordnung 2010 (VgV 2010) zu unterstützen.
Mit der VgV 2010 wurden Regelungen eingefügt, die der Umsetzung der Richtlinie vom 05.04.2006 über Energieeffizienz und Energiedienstleistungen (RL 2006/32/EG) dienen: Danach sind öffentliche Auftraggeber künftig verpflichtet, in der Leistungsbeschreibung bei der Beschaffung technischer Geräte oder Ausrüstungen Angaben zur Energieeffizienz und -falls geeignet- eine Analyse minimierter Lebenszykluskosten abzufragen.

Prove und ICLEI als Unterstützer des "Covenant of Mayors" stellen dieses Tool kostenfrei zur Verfügung. Die deutsche Übersetzung des Rechners wird durch ein praktisches Nutzerhandbuch unterstützt, das die Funktionsweise und den Anwendungsbereich Schritt für Schritt erklärt.

Die deutschsprachige Version wurde mit finanzieller Unterstützung des österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft, Jugend und Familie, des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und des Österreichischen Städtebunds realisiert.

Der Rechner ist unter http://www.smart-spp.eu/guidance
auf Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Dänisch erhältlich.

Mehr als 100 öffentliche Einkäufer und Energiemanager in deutschen Städten und aus dem Nordosten Englands wurden schon in der Handhabung des Rechners geschult.
Vicky Reevel, Einkaufsmanager, Sunderland, England sagte hierzu: "Ein umfangreicher Rechner und doch relativ einfach zu benutzen".
Auch Wendi Wheeler, Energiemanager, Redcar und Cleveland, England bescheinigt dem Rechner hohe Relevanz in der täglichen Arbeit: "Exzellenter Rechner. Ich freue mich auf die Verwendung bei anstehenden Projekten".

Hintergrundinformationen:
Prove und ICLEI arbeiten an der Umsetzung des europäischen Projekts "SMART SPP - Innovation durch nachhaltige öffentliche Beschaffung" in Österreich zusammen. So sollen gemeinsam mit den Kommunen und zentralen Beschaffungsstellen konkrete Ausschreibungen unter Nutzung und Erprobung des SMART SPP Ansatzes durchgeführt werden. Grundelemente davon sind die rechtskonforme Einbindung des Marktes im Vorfeld der Ausschreibung zur Erhebung der energieeffizientesten Lösungen sowie der begleitende Einsatz eines neu entwickelten Lebenszykluskosten- und CO2-Emissionsrechners. Als Beschaffungsfelder stehen die Bereiche Beleuchtung, Informations- und Kommunikations- Technologien Gebäudeheizung und -kühlung sowie Elektromobilität zur Auswahl.

Anbieter innovativer Lösungen in o.g. Bereichen sind eingeladen, sich an der Dialogphase mit öffentlichen Einkäufern zu beteiligen. Die SMART SPP Österreich Umsetzungsphase läuft von Januar 2010 bis Dezember 2011. Interessierte öffentliche Auftraggeber in Österreich, die ebenfalls die Vorteile eines internationalen und nationalen Erfahrungsaustauschs zur Förderung innovativer Technologien durch nachhaltige öffentliche Beschaffung genießen wollen, können sich an DI Robert Hörmann unter Tel.: 01-971 24 36-12 bzw. hoermann(at)prove.at wenden.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.smart-spp.eu
und http://smart-spp-austria.blogspot.com