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25.02.2010 | Energie

Green-IT 2010: Ein Jahr der "Jetzt erst Recht" Mentalität

Dem gescheiterten Klimagipfel zum Trotz: Energie-effiziente IT rückt weiter nach vorn auf der IT-Agenda von Unternehmen und Rechenzentrumsbetreibern

Fragen zur Energieeffizienz von Rechenzentren und Methoden zur Ermittlung von Effizienzkennzahlen sind 2009 ein Stück höher auf der Prioritätenliste deutscher CIOs gerückt. Zu diesem Ergebnis sind die Green-IT Consultants von Mansystems im Rahmen ihrer Vor-Ort Effizienzanalysen in behördlichen und privaten Rechenzentren gekommen.

Insbesondere staatliche Organisationen beschäftigten sich im vergangenen Jahr verstärkt mit der Analyse von Energieeinsparpotentialen. "Viele Behörden haben 2009 Initiativen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes ins Leben gerufen. Das Saarländische Wirtschaftsministerium beispielsweise will den Energieverbrauch durch die IT insgesamt um 40 Prozent senken. Dafür hat das Ministerium ihre Datenzentrale (ZDV-Saar) einem umfassenden Energiecheck unterzogen", resümiert Dr. Dirk Harryvan, Green-IT Experte bei Mansystems.

"Auch das Scheitern des Klimagipfels wird dem steigenden Energie- und Kostenbewusstsein von Organisationen keinen Abbruch tun. Wir empfehlen Unternehmen 2010 mit einer "Jetzt erst Recht" Mentalität anzugehen und sich als Green-IT Pioniere zu positionieren."

Die Top 3 Prioritäten 2010 für nachhaltige Green-IT Governance

Ziele-Kanon im IT-Management nach EU-Standards ausrichten

Funktionen zum Energiesparen sind in der IT-Infrastruktur vieler Unternehmen bereits vorhanden, bleiben jedoch nicht selten deaktiviert. Der Grund: Auf Managementebene ist Energiesparen noch nicht in den Ziele-Kanon aufgenommen worden. Für den CIO rutscht das Thema dadurch automatisch weiter nach hinten. Abhilfe kann hier eine freiwillige Selbstverpflichtung des Managements wie beispielsweise über den European Code of Conduct for Data Centres Energy Efficiency schaffen. Der EU-weiten Initiative können sich Unternehmen anschließen, die freiwillig den Energieverbrauch ihrer Produkte oder Rechenzentren im Rahmen vereinbarter Ziele senken möchten. Teilnehmer müssen zu Beginn regelmäßige Stromverbrauchsmessungen nachweisen und sich verpflichten, die Energieeffizienz ihres Rechenzentrums kontinuierlich und nachprüfbar zu verbessern.
Mehr über den European Code of Conduct erfahren Sie unter: http://re.jrc.ec.europa.eu/energyefficiency/html/standby_initiative_data_centers.htm

Effizienz ist mehr als sparsame Hardware

Der Bedarf an grünen Consulting-Leistungen, insbesondere im Bereich Prozessoptimierung und Energiemessung, wird 2010 weiter ansteigen. Denn das Thema Energieeffizienz hört nicht bei einer effizienten Applikationsarchitektur auf, sondern erstreckt sich von der effizienten Datenhaltung bis hin zur Evaluierung von ressourcenschonenden IT-Prozessen. Bei der Speicherhaltung könnte die "grüne" Prozessoptimierung beispielsweise bedeuten Backup-, Recovery- und Archivierungsprozesse über einen intelligenten Mix aus Disk und Tape so zu steuern, so dass sie möglichst energieeffizient arbeiten.

Leistungskennzahlen kritisch hinterfragen

Derzeit existieren noch keine einheitlichen und unabhängigen Standards für die Ermittlung von Leistungskennzahlen zur Energieeffizienz in Rechenzentren. Gängige Parameter wie die Data Centre Infrastructure Efficiency (DCiE) oder die Power Usage Effectiveness (PUE) erfüllen die Anforderungen an präzise Effizienzmessungen nur unzureichend. Hier wird an vielen Stellen Leistung, statt Energie gemessen und somit fallen komplexe Faktoren wie jahreszeitbedingte Temperaturschwankungen aus dem Bewertungsraster. Präzise Messmethoden werden vor allem dann ein Politikum werden, wenn Staaten steuerliche Anreize oder zinsgünstige Kredite für energieeffiziente Unternehmen vergeben.

In den Niederlanden ist diese Praxis bereits Realität, hier verpflichten sich Unternehmen in einer mehrjährigen Vereinbarung zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und Verbesserung ihrer Energieeffizienz um 30 Prozent innerhalb von 15 Jahren und erhalten dafür Steuererleichterungen.
Mansystems leistet in diesem Bereich Pionierarbeit: Der von Mansystems entwickelte Effizienzkreis für die Messung des Energieverbrauchs in Rechenzentren liegt derzeit der niederländischen Regierung als Vorschlag für eine geeignete Bemessungsgrundlage für etwaige Steuererlasse vor. Für CIOs, Green-IT Experten und IT-Manager hat Mansystems darüber hinaus auf http://www.opendcme.org, ein unabhängiges Forum für Fachdiskussionen rund um neue Ansätze und Standards bei der Energiemessung in Rechenzentren ins Leben gerufen.

Über Mansystems
Mansystems ist ein IT-Dienstleister, der Komplettlösungen inklusive Beratung und Support liefert, um Geschäftsprozesse mit IT-Services zu verbinden und Rechenzentren effizient zu betreiben. Als langfristiger IT-Partner unterstützt Mansystems Unternehmen und die öffentliche Hand bei der Modernisierung ihrer Rechenzentren und der Automatisierung ihrer Rechenzentrumsprozesse mit innovativen Managementkonzepten und -technologien wie Green-IT, Virtualisierung und IT Service Management. Mansystems wurde 1991 gegründet.
Die Firmenzentrale des IT-Dienstleisters befindet sich in Barneveld, Niederlanden. Die deutsche Hauptverwaltung ist in Saarbrücken.
Weitere Informationen erhalten Sie unter
http://www.mansystems.de
oder http://www.mansystems.nl.