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03.12.2010 | Umwelttechnik

Neues Klima-Projekt senkt CO2-Ausstoß / Innovation in Kläranlagen

Bayern geht neue Wege, um Energie und CO2 zu sparen. Kläranlagen können hier einen wichtigen Beitragleisten. Dies sagte Dr. Markus Söder, Umweltminister, heute beim Start des Pilotprojekts im Klärwerk in Ingolstadt.

Söder: "Bayern setzt auf technische Innovation. Das Pilotprojekt zeigt: Klimaschutz und Ökonomie sind keine Gegensätze."

Die neue Methode spart in der Kläranlage Ingolstadt 750 Tonnen CO2 und 200.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Bei dem Verfahren werden neu entdeckte Mikroorganismen eingesetzt, um gewässerschädlichen Ammonium-Stickstoff auf biologische Weise aus dem Abwasser zu entfernen. Bisher musste für diesen Verfahrensschritt das Abwasser unter hohem energetischen Aufwand belüftet werden. Das neue Verfahren reduziert den bisherigen Energieverbrauch bei der Entfernung des Stickstoffs um bis zu 60 Prozent. CO2 fällt dabei nicht mehr an.
Das Bayerische Umweltministerium fördert das Pilotprojekt und die wissenschaftliche Begleitung mit über 300.000 Euro.

Moderne Abwasserbehandlung verbindet optimale Reinigung, Energieeinsparung und Verwertung von Reststoffen:
Erst im Mai 2010 wurde in Straubing ein Pilotprojekt zur Gewinnung von Wärme aus Abwasser gestartet. Schon heute sind die Biogasgewinnung aus Klärschlamm und die Nutzung in Blockheizkraftwerken in größeren Kläranlagen Standard.
Auch in Ingolstadt sind Blockheizkraftwerke in Betrieb.

Der Freistaat hat die bayerischen Gemeinden beim Ausbau der Abwasserentsorgung seit 1946 mit Zuschüssen von rund 8,2 Milliarden Euro unterstützt. Insgesamt haben die Kommunen rund 32 Milliarden Euro in die Abwasserentsorgung investiert. Heute sind rund 96 Prozent der Bevölkerung Bayerns an 2715 öffentliche Kläranlagen angeschlossen. Insgesamt wurden rund 90.000 Kilometer öffentliche Kanäle errichtet.

Weitere Informationen unter www.wasser.bayern.de.

Weitere Informationen: http://www.umweltinformation.bayern.de