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09.12.2010 | Versorgungsnetze

Mehr Breitband für Hessen: Die Grundversorgung wird 2011 erreicht - jetzt geht es um den zukünftigen Bedarf

Wirtschaftsminister Dieter Posch: Hochgeschwindigkeitsdatennetz soll bis 2014 ausgebaut werden - Ergebnis der Umfrage: Unternehmen sehen schnelles Internet als ausschlaggebenden Standortfaktor

"Die flächendeckende Breitband-Grundversorgung wird bis Ende 2011 erreicht sein. Jetzt geht es darum, in den kommenden drei Jahren den Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen zu forcieren. Um hier die richtigen Weichen zu stellen, hat Hessen als bisher einziges Bundesland eine Kundenbedarfsumfrage durchgeführt. Damit verfügt Hessen nun über eine präzise Grundlage für einen bedarfsgerechten Breitband-Ausbau", sagte der Hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch anlässlich der Veröffentlichung der Umfrage "Mehr Breitband für Hessen".

Im Mittelpunkt der Umfrage standen folgende Fragestellungen:

1. In welcher aktuellen Ausgangssituation befinden sich die hessischen Unternehmen im Hinblick auf die Breitbandversorgung?

2. Welcher Bedarf wird für die Breitbandversorgung voraussichtlich in den kommenden drei Jahren bestehen?

3. Welchen Einfluss hat die Breitbandinfrastruktur bei der Standortwahl für Unternehmen?

Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass ein schneller Internetanschluss für Unternehmen zum ausschlaggebenden Faktor für Standortentscheidungen geworden ist. Dafür nehmen die Firmen sogar Mehrkosten in Kauf.

Für die Umfrage waren rund 20 000 Unternehmen angeschrieben worden. Über 90 Prozent nannten die Verfügbarkeit von Breitband-Internetzugängen als wichtigen Standortfaktor. Zwei Drittel nutzen derzeit Anschlüsse mit Übertragungsgeschwindigkeiten unter 6 Mbit/s, nur 10 Prozent Bandbreiten ab 16 Mbit/s. 88 Prozent äußerten den Wunsch nach schnelleren Verbindungen, mehr als die Hälfte forderten Bandbreiten von mehr als 25 Mbit/s.

"Kein anderes Bundesland verfügt über eine solche Datenbasis. Auf ihrer Grundlage ist ein nachfragegerechter Ausbau der Netze möglich", erläuterte Posch. "Diese Infrastruktur ist unerlässlich für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und unsere Attraktivität als Wirtschaftsstandort. Ihr Ausbau ist zu wichtig, um ihn im Blindflug zu steuern."

Posch wies auf die bedeutenden Fortschritte in der Grundversorgung des Projekts "Breitband-in-Hessen" in den vergangenen Monaten hin. In 1000 der ehemals 1400 unversorgten Ortsteile sind inzwischen Ausbauprojekte angelaufen oder konkret in Planung, in den übrigen 400 sind Projekte in Vorbereitung.
"Mit unserem Ziel, bis Ende 2011 alle Lücken in der Grundversorgung zu schließen, sind wir auf einem sehr guten Weg", stellte Posch fest.

Parallel läuft der Aufbau von Hochgeschwindigkeits-Datennetzen, bei denen Hessen bis 2014 eine Versorgungsquote von 75 Prozent anstrebt. "Es hat sich bewährt, alle Beteiligten (Stakeholder) in die Entwicklung einer abgestimmten Strategie einzubinden. Wenn Land, Kommunen und Unternehmen koordiniert vorgehen, verbessern sich die Möglichkeiten erheblich", sagte der Minister.

Als Beispiel nannte er die vom Land geförderte Verlegung von Leerrohren bei ohnehin anstehenden Straßenbaumaßnahmen. "Diese Leerrohre können später Glasfaserkabel aufnehmen. Für die Breitband-Erschließung sind dann keine eigenen Tiefbauarbeiten mehr erforderlich. Dies kann die Kosten der Erschließung um bis zu 80 Prozent reduzieren."

Für die Breitband-Erschließung wendet das Land in diesem Jahr rund 5,2 Millionen Euro auf. Die Studie mit allen Ergebnissen, regionaler und branchenbezogener Analyse sowie Informationen zu Zielsetzungen und Methodik steht zum Download bereit unter
www.breitband-in-hessen.de.