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23.08.2010 | Veranstaltungen und Wettbewerbe

euregia Fachmesse und Kongress zur Standort- und Regionalentwicklung in Europa

Kongressmesse euregia diskutiert regionale Lösungen für globale Umbrüche - Neuer EU-Kommissar kommt zum euregia-Auftakt

In ihrer siebten Auflage präsentiert sich die euregia vom 25. bis 27. Oktober 2010 im Congress Center Leipzig (CCL) erneut als führende Veranstaltung der europäischen Standort- und Regionalentwicklung. Die Leipziger Messe erwartet rund 80 Aussteller und 2.500 Kongressteilnehmer. Ausstellung und Kongress geben einen umfassenden Überblick über aktuelle Projekte, Netzwerke und Initiativen, Best-Practice-Lösungen und Finanzierungsmodelle.

Unter dem übergreifenden Dach "Transnationale Zusammenarbeit in Europa" stehen Themenkomplexe wie die neue Klimazukunft, die Organisation sozialer Gerechtigkeit in Regionen, die Wirksamkeit neuer Förder- und Finanzierungsmodelle sowie die Breitbandversorgung im Mittelpunkt.

Neuer EU-Kommissar kommt zur euregia
Regionalpolitik sei eine europäische Erfolgsgeschichte, zu der es keine Alternative gäbe, sagt der Österreicher Johannes Hahn. Der 52-jährige promovierte Philosoph ist seit kurzem neuer EU-Kommissar für Regionalpolitik. In Straßburg sprach er sich klar für einen strategischen und integrierten Ansatz in der Regionalpolitik aus. Er erteilte damit zugleich allen Versuchen einer Renationalisierung eine klare Absage.
Mit diesem Credo wird Hahn am 25. Oktober in Leipzig zu erleben sein. Gemeinsam mit einer hochrangigen Besetzung aus dem Berliner Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung nimmt er am "Europapolitischen Forum Raum- und Regionalentwicklung" teil. In dieser Veranstaltung geht es um die Perspektiven der Kohäsions[1]- und Strukturpolitik.

Die international ausgerichtete Podiumsrunde, zu der weitere hochrangige Fachpolitiker aus Europa erwartet werden, wendet sich gezielt an Experten aus dem Bereich der Regional- und Stadtentwicklung. Inhaltlich debattieren die Teilnehmer Perspektiven der europäischen Raumentwicklungs- und Strukturpolitik. Im Mittelpunkt stehen dabei konkrete Ansätze, wie sich die Potenziale der Regionen und Städte Europas mobilisieren und damit die territoriale und kulturelle Vielfalt der europäischen Regionen so fördern lassen, dass die Bürgerinnen und Bürger gern hier leben.

Perspektiven für Europa
Die Programme des Ziels "Europäische territoriale Zusammenarbeit" im Rahmen des EU-Programms für die grenzüberschreitende, transnationale und interregionale Zusammenarbeit - INTERREG IV - stellen zentrale Elemente einer großräumigen territorialen Kohäsionspolitik dar. Vor allem mit Hilfe der Ausrichtung "transnationale Zusammenarbeit" (INTERREG IVB) soll die territoriale Dimension in die lokale Ebene hineinwachsen.

Vor diesem Hintergrund organisiert der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. (Berlin) auf der euregia 2010 eine Veranstaltung zu den Perspektiven für die Europäische Territoriale Zusammenarbeit. Sie soll helfen, sowohl den zentralen als auch den konkreten regionalen und lokalen Mehrwert dieser Kooperationen über Ländergrenzen hinweg strukturiert zu diskutieren und herauszustellen. Zudem werden mittels Best-Practice-Beispielen geeignete Ausprägungen, Strukturen und Verfahren zur Umsetzung der Ziel-3-Programme erörtert - auch mit Blick auf die nächste Förderperiode.

Breitband speziell für ländliche Räume
Die euregia 2010 rückt mit dem "Forum Breitband" ein Thema in den Fokus, das in seiner Bedeutung für die wirtschaftliche Erschließung speziell ländlicher Räume von der Politik zwar erkannt, aber dennoch unterschätzt wird. Dabei steht die Bedeutung einer flächendeckenden Breitbandversorgung außer Zweifel. Doch der Informationsbedarf in den Kommunen ist hierzu ebenso gewaltig wie der oft noch technische Rückstand.
Die Verfügbarkeit entsprechender Anschlussmöglichkeiten sei aber längst ein wichtiger Standortfaktor, versichert Dr. Klaus Ritgen, Referent beim Deutschen Landkreistag in Berlin. Sie sorgen für Wirtschaftswachstum sowie neue Arbeitsplätze. Für den Verbraucher bedeute Breitband mehr Komfort, größere Vielfalt und eine höhere inhaltliche Qualität. So machten Unternehmen Investitionen zunehmend davon abhängig, ob sie an einem Standort Zugang zum schnellen Internet haben, um große Datenmengen einfach und über weite Entfernungen transportieren zu können.

Mit Blick auf das euregia-Forum plädiert Breitband-Spezialist Dr. Jürgen Kaack, Gründer und Managing Director der STZ-Consulting Group in Erftstadt/Köln, München und Stuttgart, dafür, in den nächsten 15 Jahren jeden Haushalt mit Glasfaser-Anbindungen auszustatten. Hierfür sollte insbesondere auf Kooperationen zwischen Kommunen und Netzbetreibern gesetzt sowie punktuell die Förderrichtlinien modifiziert werden.

euregia 2010 wird "handlicher"
Um den Dialog zwischen Forschern und Praktikern zu erleichtern und zugleich tiefgründiger zu gestalten, gliedert sich das Kongress- und Veranstaltungsprogramm 2010 in drei verschiedene Formate. Zur bewährten Form halb- und ganztägiger Kolloquien, auf denen aktuelle Forschungsergebnisse zu Raumplanung, Regionalentwicklung und Stadtentwicklung in breitem Kontext vorgestellt und debattiert werden, kommen Einzelvorträge beziehungsweise Ko-Referate. Premiere hat zudem die Kontaktbörse "Wissenschaft und Praxis". Experten aus Hochschulen und wissenschaftlichen Instituten finden hier für ihre anwendungsorientierten Themen erfahrene Gegenparts aus der Praxis.

Öffnungszeiten
25.10.2010: 12.00 bis 20.00 Uhr
26.10.2010: 9:00 bis 18:00 Uhr
27.10.2010: 9:00 bis 18:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Congress Center Leipzig (CCL) Messegelände Leipzig Messe-Allee 1,
04356 Leipzig
Kongressprogramm:
www.euregia-leipzig.de/kongressprogramm

[1] Die Kohäsionspolitik ist seit der Einheitlichen Europäischen Akte ein wichtiges Element der EU-Politik. Sie geht davon aus, dass zwischen reicheren und ärmeren EU-Regionen eine Umverteilung stattfinden soll. Somit sollen Folgewirkungen der ungleichen wirtschaftlichen Entwicklung ausgeglichen werden.