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21.04.2010 | Verkehrsmanagement

Warnung vor dem Wild: Neue elektronische Anlagen schützen Autofahrer

Alle zweieinhalb Minuten kollidiert ein Auto auf deutschen Straßen mit einem Reh, einem Hirsch oder einem Wildschwein. Bundesweit rund 2.800 verletzte Verkehrsteilnehmer und knapp ein dutzend Verkehrstote sind die traurige Bilanz des vergangenen Jahres. Die Dunkelziffer von Wildunfällen schätzen Experten als hoch ein. Elektronische Wildwarnanlagen können die Zahl der jährlichen Wildunfälle in Zukunft europaweit deutlich reduzieren.

Fußgängerzone für Tiere: Elektronische Wildwarnanlagen von Signalbau Huber schaffen einen verkehrsberuhigten Bereich im Wald. (Foto: Signalbau Huber)

"Die Technik der neuen Anlagen hat sich bewährt und bietet gerade in kritischen Waldbereichen mit häufigem Wildwechsel einen effizienten Schutz für Mensch und Tier", erklärt Uwe Hahner, Verkehrsexperte der Signalbau Huber GmbH.

Zu diesem Ergebnis kamen jetzt auch internationale Experten aus Politik, Verwaltung und Forschung bei einer Wildunfall-Fachtagung im ADAC-Sicherheitszentrum Grevenbroich. Dank der innovativen Anlagen konnte nach Angaben des Landesjagdverbandes Hessen in Sachsen-Anhalt und in der Schweiz die Zahl der Wildunfälle an Unfallschwerpunkten bereits deutlich gesenkt werden. "Das Potenzial von Wildwarnanlagen für die Verkehrssicherheit ist groß. Wir gehen davon aus, dass sie künftig vor allem dort zum Einsatz kommen, wo die Wildtiere festen Routen folgen", so Hahner.

Einfaches und effizientes Funktionsprinzip

Sobald sich ein Tier der Straße nähert, leuchten großflächige Warnschilder in LED-Technik mit dem Hinweis "Wildwechsel" und eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h auf. Die Anlage kann pro Detektor einen Bereich von bis zu 75 Metern überwachen und befindet sich etwa 1,5 Meter neben dem Fahrbahnrand. Beliebig viele Detektoren in einer Reihe ermöglichen es, einen langen Streckenabschnitt zu beobachten. "Da Wild häufig festen Wegen folgt, ist die Überwachung einer Strecke von 300-400 Metern meist ausreichend", so der Verkehrsexperte weiter. Die Aufstellung der Masten erfolge am rechten Straßenrand. Sobald eine Wärmequelle oder Bewegung von den Sensoren erkannt wird, senden diese ein Signal an die Anzeigen. Der Erfassungsbereich des Passiv-Infrarotsensorsystems ist abhängig von der Größe, Geschwindigkeit und dem Temperaturkontrast gegenüber dem Hintergrund. Elektronische Wildwarnanlagen kommen nach Ansicht von Experten allerdings nicht isoliert zum Einsatz, sondern in Verbindung mit bewährten Anwendungen wie Reflektoren und Duftzäunen.

Langjährige Entwicklungsarbeit

Die Anlage ist das Ergebnis langer Entwicklungsarbeit der Dambach Werke GmbH mit Sitz in Gaggenau (Baden-Württemberg). "Unsere Anzeigen arbeiten mit energieeffizienter LED-Technik, die wir in unserem Optiklabor entwickeln. Abstrahlwinkel und Leuchtstärke der Anzeigen werden dabei genau definiert und so konstruiert, dass sie beim Fahrer auch bei Nacht maximale Aufmerksamkeit hervorrufen", erläutert Hahner. Klarer Vorteil der Anlagen ist ihre lange Lebensdauer und ein geringer Wartungsaufwand. Darüber hinaus können die Anlagen zur Verkehrsdatenerfassung genutzt werden.

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