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06.04.2010 | Allgemeine Meldungen

EMI: Frühjahrsaufschwung füllt Auftragsbücher der Industrie

Die deutsche Industrie ist im März von einem kräftigen Frühjahrsaufschwung getragen worden. Sie profitierte vor allem von der stark anziehenden weltweiten Nachfrage nach Industrieerzeugnissen Made in Germany. Die Rekordzuwächse bei Auftragseingang und Produktion ließen den saisonbereinigten Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) binnen Monatsfrist um weitere drei Zähler auf 60.2 und damit auf ein Zehn-Jahreshoch emporschnellen.

"Die Belebung des internationalen Handels und der auf breiter Front einsetzende Nachholbedarf bei den Lagerkapazitäten stimmen uns für den weiteren Konjunkturverlauf zuversichtlich", kommentierte Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), die aktuelle EMI-Statistik.

Die deutsche Industrie befindet sich bereits seit sechs Monaten im Aufwärtstrend. Nachdem die Produktion im Januar und Februar enorm hochgefahren wurde, steigerten die Branchenakteure ihre Erzeugung im März so stark wie nie zuvor in der 14-jährigen Umfragegeschichte. Der Teilindex Leistung lag im Berichtsmonat bei saisonbereinigt 64.2 (Vormonat: 61.1) Punkten. Ausschlaggebend hierfür war in erster Linie der massive Zuwachs an Neuaufträgen. Global Player und KMU verzeichneten hierbei ein neues Rekordhoch. Die meisten Neuaufträge gingen bei den Investitionsgüterherstellern ein. Enormen Rückenwind lieferte die kräftig anziehende Exportnachfrage - auch hier verbuchten die deutschen Firmen so starke Zuwachsraten wie nie seit Umfragebeginn im April 1996. Zugute kam ihnen dabei der schwache Außenwert des Euro gegenüber dem Dollar.

Die massive weltweite Nachfrage nach Vormaterialien und Rohstoffen führte zu Lieferengpässen. Dadurch zogen die Einkaufspreise im März kräftig an und erreichten mit 68.0 (Vormonat: 62.8) Zählern den höchsten Wert seit August 2008.

Die Verkaufspreise konnten mit einem Wert von 51.0 (50.7) hingegen nur moderat angehoben werden, da der intensive Wettbewerb die Preismacht der Firmen immer noch beschränkte. Der saisonbereinigte Teilindex erreichte in etwa wieder das Niveau von Oktober 2008.

Der seit 18 Monaten anhaltende Abbau der Vormateriallager bewegte sich im März nahezu gegen Null. Während einige Firmen noch an Lagerabbauprogrammen festhielten, litten etliche Firmen bereits unter Engpässen und verzeichneten trotz Lageraufbaubemühungen abermals sinkende Vormateriallagerbestände.

Der seit Juli 2008 zu beobachtende Personalrückgang in der Industrie kam im März fast zum Stillstand: Mit 49.7 Punkten näherte sich der saisonbereinigte Teilindex Beschäftigung der neutralen Wachstumsmarke von 50 bis auf hauchdünne 0.3 Zähler.

Der "Markit/BME Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe Markit Economics, London, erstellt. Der Index beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (PMI).

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Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

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