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31.10.2009 | Umwelttechnik

Entsorga-Enteco setzt starke Impulse für die Umweltbranche

Kölner Umweltmesse wird 2011 unter dem neuen Namen ENTECO weiter entwickelt. Nach vier erfolgreichen Messetagen schloss am 30.10.09 die Entsorga-Enteco, Internationale Fachmesse für Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnik, in Köln ihre Tore.

784 Unternehmen aus 30 Ländern präsentierten ihr breit gefächertes Angebot von Produkten und Dienstleistungen aus dem Umweltsektor. Rund 36.000 Fachbesucher aus 90 Ländern kamen in die Domstadt, um die Trends und Innovationen der Branche zu sehen. Dabei überzeugte die Messe mit einer hohen Internationalität, rund 30 Prozent der Aussteller und rund 30 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland, darunter Besuchergruppen aus Brasilien, China, Finnland, Japan, Korea, Polen, Thailand und Serbien.

Ab 2011 wird die Veranstaltung unter dem neuen Namen ENTECO weitergeführt. Neben den bestehenden Themen wird dabei die Rohstoff- und Energierückgewinnung einer der inhaltlichen Schwerpunkte der ENTECO sein. Dies beinhaltet Technologien und Dienstleistungen für die Sortierung, Aufbereitung und Behandlung von Abfall- und Wertstoffströmen, die einer weiteren Verwertung zugeführt werden. Die nächste ENTECO findet vom 6. bis 9. Juni 2011 auf dem Kölner Messegelände statt.

"Die diesjährige Veranstaltung hat die hohe Bedeutung einer internationalen Umweltmesse am Standort Köln eindrucksvoll belegt. Die Weiterentwicklung des Messekonzeptes unter dem neuen Namen ENTECO mit deutlicher Stärkung des Bereichs der Rohstoffrückgewinnung und der neue 2-Jahres Turnus sind wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Messe", so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH.

Unterstützung findet die Veranstaltung auch beim Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: "Ich freue mich über die hervorragende Resonanz und besonders über die zahlreichen ausländischen Besucher, die sich für die in Köln gezeigten, zukunftsweisenden Technologien interessiert haben. Nordrhein-Westfalen ist der größte Umweltmarkt in Deutschland, der heute bereits über 250.000 Beschäftigten einen Arbeitsplatz mit großen Perspektiven in einem Wachstumsmarkt bietet. Der Standort NRW braucht daher auch eine international führende Umweltmesse wie die ENTECO, die das Leistungspotenzial unserer Unternehmen im Wettbewerb abbildet", so die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

Auch Peter Kurth, Geschäftsführender Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) zog eine positive Bilanz: "Die Entsorga- Enteco ist entgegen dem allgemeinen Branchentrend für unsere Mitgliedsunternehmen sehr gut verlaufen. Ich höre von vielen, dass sie nicht nur Kontakte geknüpft, sondern auch konkrete Geschäftsabschlüsse getätigt haben. Die Messe hat einmal mehr gezeigt, dass sie eine wichtige Dialog- und Businessplattform für die Branche ist."

Zufrieden mit dem Messeverlauf äußerten sich ebenfalls die VDMA Fachverbände Thermoprozess- und Abfalltechnik und Allgemeine Lufttechnik: "Die Entsorga-Enteco 2009 ist die Umwelttechnologiemesse des Jahres. Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen verzeichneten die vertretenen Mitgliedsunternehmen des VDMA aus den Bereichen Abfall- und Recyclingtechnik sowie Luftreinhaltung einen erfreulich guten Besucherzuspruch nationaler und internationaler Kunden. Gelobt wurde die hohe Qualität der Kundenkontakte, die im Nachgang eine positive Geschäftsentwicklung erwarten lässt. Im Fokus der Gespräche standen besonders neue Verfahren und Technologien zur Rohstoffrückgewinnung. Ein Highlight waren die VDMA Praxistage Aufbereitungstechnik, bei denen ca. 3.500 Zuschauer in live Vorführungen Maschinen zur Biomasseaufbereitung erleben konnten", so Dr. Gutman Habig, Geschäftsführer des VDMA Fachverbandes Thermoprozess- und Abfalltechnik.

Positiv sieht auch der Verband kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (VKS) im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) seine Messebeteiligung: "Der erfreulich gute Verlauf der Entsorga-Enteco zeigt, welche Bedeutung und zugleich gute Perspektiven die Branche hat. Der Besucherandrang auf unserem Messestand, auf dem wir gemeinsam mit zahlreichen Mitgliedsunternehmen die Leistungsvielfalt des VKS im VKU unter dem Motto ´Kommunale Kompetenz` präsentiert haben, war wirklich beeindruckend. Der VKS im VKU wird so die Messe auch in der Zukunft unterstützen und fachlich begleiten", so Dr.-Ing. Rüdiger Siechau, Vorstandsvorsitzender des VKS im VKU.

Trend hin zur Rohstoff-Rückgewinnung
Die traditionelle Abfallwirtschaft hat sich auf den direkten Weg hin zur Rohstoffwirtschaft aufgemacht. Dies spiegelt sich in den technischen Innovationen auf der Entsorga-Enteco 2009 eindrücklich wider. Im Fokus standen eindeutig Technologien entlang der Wertschöpfungskette Erfassung - Sortierung - Aufbereitung - Verwertung von wertvollen Rohstoffen im Abfall. Besonders deutlich fielen die Fortschritte bei den Technologien zur automatischen Stofftrennung aus. Vor allem die sensorgestützten optoelektronischen Erkennungstechniken auf Basis von Nah-Infrarot- Spektroskopie oder Röntgen-Verfahren zeigten sich stark verbessert. In Sekundenschnelle können bis zu 1.000 unterschiedliche Objekte identifiziert und etwa durch präzise Druckluftimpulse nahezu in Echtzeit aussortiert werden. Dazu die passenden Siebe für die Trennung von kleinen und großen Teilen, Windsichter zur Separierung von leichten und schweren Stoffen, Magnete zur Abscheidung von Eisenmetallen und Wirbelstromabscheider für Nicht-Eisen- Metalle. Alle Komponenten werden immer besser aufeinander abgestimmt. Gesteuert durch eine immer leistungsfähigere Soft- und Hardware eigenen sich automatische Sortieranlagen für ein breites Stoff-Spektrum wie Glas, Altpapier, Kunststoffe, Metalle, organische und anorganischen Fraktionen aller Art.

Energiegewinnung aus Abfall war ein weiterer Schwerpunkt auf der diesjährigen Entsorga-Enteco. In immer mehr Biogas-Anlagen wird Strom, aber auch Wärme und Biomethan aus nachwachsenden Rohstoffen, Gülle, Dung und zunehmend auch aus Bioabfall produziert. Stark vertreten waren in Köln auch Technologien zur energetischen Verwertung von Abfällen. Mit immer besseren Wirkungsgraden wird aus Abfall wieder Strom, Fernwärme und sogar Prozessdampf, etwa für industrielle Abnehmer erzeugt. All diese Entwicklungen dienen nicht nur der Schonung von knappen Rohstoffen und fossilen Energieträgern, sondern tragen auch erheblich zum Klimaschutz bei.

Hochkarätiges Rahmenprogramm mit internationalen Kongressen
Großen Anklang fanden die zahlreichen Programmpunkte des fachlichen Rahmenprogramms. Die Vorträge, Podiumsdiskussionen und Foren zu aktuellen Branchenthemen waren gut besucht. Den britischen Umweltmarkt präsentierte der Environmental Market UK, der Eastern European Environmental Summit war die Plattform für die jungen Umweltmärkte Osteuropas. Viel Zulauf konnten erneut die "Praxistage Aufbereitungstechnik" verzeichnen, die der VDMA auf dem Freigelände durchführte. Leistungsfähige und vielseitige Zerkleinerungs-Anlagen zerkleinerten Grünschnitt, Stammholz und Wurzeln und sortierten dies anschließend über Siebanlagen nach Größe. Dabei wurde alles so aufbereitet, wie es die weitere Verwendung in der Kompostierung, Holzfeuerungsanlage oder als Ersatzbrennstoff in Müllheizkraftwerken verlangt.

Die Entsorga-Enteco in Zahlen
An der Entsorga-Enteco 2009 beteiligten sich 784 Unternehmen aus 30 Ländern auf einer Bruttoausstellungsfläche von 72.000 m². Darunter befanden sich 543 Aussteller und 6 zusätzlich vertretene Unternehmen aus Deutschland sowie 234 Aussteller und 1 zusätzlich vertretenes Unternehmen aus dem Ausland. Der Auslandsanteil betrug rund 30 Prozent. Zur Entsorga-Enteco 2009 kamen rund 36.000 Fachbesucher aus 90 Ländern, der Auslandsanteil lag bei rund 30 Prozent.

Ausstellerstimmen Entsorga-Enteco 2009

Peter Funke, Geschäftsführer, Werner Doppstadt Umwelttechnik GmbH & Co. KG: "Wir sind mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden. Unsere bestehenden Kunden aus dem In- und Ausland waren fast alle in Köln und wir konnten zahlreiche Geschäftsabschlüsse erzielen."

David Vitrano, Marketingleitung, HSM GmbH & Co. KG: "Mit dem Ergebnis der Messe sind wir sehr zufrieden, wir registrieren ein Besucherplus von gut zehn Prozent an unserem Stand im Vergleich zur Messe 2006 und auch die Qualität und Internationalität der Besucher war sehr gut."

Michael J. Schneider, Pressesprecher, REMONDIS Assets & Services GmbH & Co. KG: "Die ENTSORGA hat sich gegen den Trend auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als wichtiger Marktplatz für die internationale Wasser- und Kreislaufwirtschaft behaupten können. Das interessierte Fachpublikum konnte sich bei den teilnehmenden Unternehmen über die aktuellen Trends im Bereich Erfassung, Entsorgung, Recycling und Wasseraufbereitung informieren. Die Messe hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass kreislaufwirtschaftliche Dienstleistungen und Recyclingtechnologien zu einem Exportschlager und damit zu einer wichtigen Zukunftsbranche der deutschen Wirtschaft geworden sind."

Harald Pandl, Marketing, MeWa Recyvling Maschinen und Anlagenbau GmbH: "Auch wenn wir einen leichten Besucherrückgang verzeichneten, sind wir mit dem Messeverlauf sehr zufrieden, denn die Qualität der Besucher war überzeugend. Die Kunden kamen mit konkreten Vorstellungen und wir konnten bereits auf der Messe erste Geschäftsabschlüsse tätigen. Neben dem Inlandsbesuch verzeichneten wir besonders aus den Nachbarländern, Spanien und Osteuropa eine gute Nachfrage."