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22.06.2009 | Abfallwirtschaft

DSD-Umweltbilanz 2008: Recycling mit dem Grünen Punkt lohnt sich

59 Milliarden Megajoule oder Energie für 1,9 Millionen Pkw eingespart --- Erneut Verwertungsquoten auf jetzt 120 Prozent gesteigert und gesetzliche Anforderungen wie schon seit Jahren übererfüllt

Das Verpackungsrecycling mit dem Grünen Punkt spart Energie und Treibhausgase in erheblichem Ausmaß, die von der Duales System Deutschland GmbH (DSD) erreichten Verwertungsquoten sind auf ein neues Allzeithoch gestiegen - das sind die wichtigsten Ergebnisse der DSD-Umweltbilanz für das Jahr 2008.
DSD hat im Jahr 2008 durch das Recycling von 2,6 Millionen Tonnen gebrauchter Verkaufsverpackungen 59 Milliarden Mega-joule an Primärenergie eingespart. Diese Energiemenge würde reichen, um 1,9 Millionen Pkw der Kompaktklasse mit einer durchschnittlichen jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern ein Jahr mit Treibstoff zu versorgen. Gleichzeitig vermied DSD den Ausstoß von 1,4 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten - soviel, wie 630.000 der genannten Pkw in einem Jahr erzeugen.

DSD stellte die Resultate bei einem exklusiven Expertenforum in Berlin zum Thema "Verpackungsrecycling als Motor der Kreislaufwirtschaft - die DSD-Umweltbilanz 2008 und der Cradle-to-Cradle-Ansatz" vor, an dem DSD-Kunden, Wissenschaftler und Vertreter des politischen Lebens in Berlin teilnahmen.

"Das Ergebnis zeigt, wie wichtig das Verpackungsrecycling mit dem Grünen Punkt als Rohstoffquelle für die deutsche Wirtschaft und zur Entlastung der Umwelt geworden ist", erklärte Stefan Schreiter, Vorsitzender der DSD-Geschäftsführung. "Wir haben im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Verpackungen verwertet, als unsere Kunden angemeldet haben, und damit eine Gesamtverwertung von 120 Prozent erreicht."

DSD hat die Ausbeute weiter gesteigert, gleichzeitig ist die Lizenzmenge, also die von den Kunden angemeldete und bezahlte Menge der Verpackungen, weiter gesunken. "Die neuen Regeln der Verpackungsverordnung konnten 2008 noch nicht greifen", so Schreiter. "Das hat zu Mitnahmeeffekten geführt. Die Novelle der Verpackungsverordnung zeigt jetzt aber erste Wirkungen."

Die Lizenzmenge hat in den ersten Monaten 2009 deutlich zugelegt, die Betreiber dualer Systeme verzeichneten zahlreiche Neuverträge. "Wir haben von Januar bis April dieses Jahres über 4.000 Verträge mit Kunden abgeschlossen, die sich bisher nie um die Entsorgung ihrer Verkaufsverpackungen gekümmert haben. Das lässt mich für den Markt der dualen Systeme optimistisch in die Zukunft sehen."

DSD-Umweltbilanz: Individuelle Berechnung für jeden Kunden
Die Berechnungen der Energie- und Kohlendioxideinsparungen erfolgen in An-lehnung an international anerkannte Ökobilanznormen. Das ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg hat die Berechnungen in einem Gut-achten überprüft und bestätigt. Schon seit 2007 bescheinigt DSD als erster Sys-tembetreiber ihren 500 größten Kunden, wie viel Kohlendioxid sie durch das Recycling ihrer Verpackungen eingespart haben. Für das Jahr 2008 wird DSD diesen Betrag erstmals allen Kunden ausweisen - unabhängig von ihrer Größe. Diese Angabe findet bereits Eingang in den Nachhaltigkeitsbericht mancher Un-ternehmen.
Der Grüne Punkt reduziert daneben weitere Emissionen - vor allem die von Stoffen, die zur Überdüngung oder Versauerung von Böden und Gewässern beitragen. "Überdüngte Gewässer können umkippen, versauerte Böden tragen keine Pflanzen. Mit unserer Arbeit tragen wir daher auch zum Erhalt der Artenvielfalt in unseren Ökosystemen bei", hob Stefan Schreiter hervor.

Um diesen Effekt zu unterstützen, fördert DSD das Projekt "Grünhaus" der Stif-tung Nationales Naturerbe des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Die Stiftung erhält große Teile der ehemaligen Braunkohletagebaue in der Lausitz als Rückzugsgebiete für bedrohte Arten.
"Wir übereignen unseren Kunden die Patenschaft an einem Stück ‚Grünhaus’", erläuterte Schreiter. "Die Größe der Patenschaft richtet sich nach ihrem persönlichen Beitrag zum Verpackungsrecycling." Je mehr Verpackungen ein Unternehmen bei DSD anmeldet, desto größer ist der DSD-Beitrag für das "Grünhaus"-Projekt.
Schreiter: "Die ‚Grünhaus’-Ziele entsprechen denen des Verpackungsrecyclings: CO2-Einsparung und Erhalt der Biodiversität."

Der Cradle-to-Cradle-Ansatz und die Qualitätsgemeinschaft Verpackungen
Die Umweltbilanz liefert DSD nicht nur Ergebnisse zu den Umwelteffekten, son-dern auch konkrete Hinweise zur Weiterentwicklung des Verpackungsrecyclings. Ziel ist dabei, die Verpackungswerkstoffe künftig noch länger im Wirtschaftskreisauf zu halten.
Diesen Gedanken unterstützt auch der Cradle-to-Cradle-Ansatz, den Prof. Michael Braungart, Gründer und Wissenschaftlicher Geschäftsführer der EPEA Internationale Umweltforschung GmbH, in Berlin präsentierte. Dabei werden Produkte so gestaltet, dass sie mit minimalen Qualitätsverlusten in natürlichen oder technischen Kreisläufen zirkulieren, ohne die Umwelt zu belasten.

DSD hat mit ausgewählten Partnern aus dem Bereich Handel, Abfüller und Ver-packungshersteller das Pilotprojekt "Qualitätsgemeinschaft Verpackungen" ge-gründet, um den Cradle-to-Cradle-Ansatz auf Verpackungen anzuwenden. "Das hat für alle Teilnehmer mehrere Vorteile", zeigte sich Stefan Schreiter überzeugt. "Durch das Cradle-to-Cradle-Design kommen sehr genau definierte Materialzusammensetzungen in die Produktion. Das steigert die Produktsicherheit und ermöglicht sogar Kostenvorteile. Für das Recycling erhalten wir Wertstoffe ohne störende Beimischungen und Kontaminationen. Das wird einen neuen Quantensprung im Recycling ermöglichen, ähnlich dem, den die Wirtschaft durch die Einführung des dualen Systems und die Mülltrennung in den 90er-Jahren erlebt hat."

Über DSD:
Die Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland GmbH (DSD) ist mit rund 300 Mitarbeitern an vier Standorten in Deutschland ein führender Anbieter von Rücknahmesystemen. Dazu zählen neben der haushaltsnahen Sammlung und Verwertung von Verkaufsverpackungen das umweltfreundliche und wirtschaftliche Recycling von Elektro- und Elektronikaltgeräten sowie Transportverpackungen, die Standortentsorgung und das Pfandclearing. Weitere Informationen im Internet unter www.gruener-punkt.de