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21.01.2009 | Wasser und Abwasser

AöW: Wasserwirtschaft beim Konjunkturpaket unzureichend berücksichtigt

Die Bundesregierung hat in ihrem Konjunkturpaket II umfangreiche Mittel für Sanierungsvorhaben in den Gemeinden bereitgestellt. Die Wasserwirtschaft ist bisher darin nicht vorgesehen. Dazu erklärte der Vizepräsident der AöW Hans- Hermann Baas:

"Wasserver- und -entsorgung sind zentrale Aufgaben der Daseinsvorsorge. Die Infrastruktur der Wasserwirtschaft langfristig auf einem guten Niveau zu halten, dient generationsübergreifend allen Menschen in unserem Land. Wir fordern deshalb Bundesregierung und Bundestag auf, die Förderung der Wasserwirtschaft durch die Sanierungsmittel des Konjunkturpakets möglich zu machen."

Werden Mittel in die Verbesserung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur eingesetzt, können drei Ziele erreicht werden: Zum einen kann die öffentliche Wasserwirtschaft sehr schnell Investitionsmaßnahmen umsetzen und damit die Ziele des Konjunkturpakets optimal unterstützen. Bereits jetzt vergibt die Branche jährlich Aufträge für 8 Milliarden Euro an die Wirtschaft. Bundesweit gibt es einen hohen Investitionsbedarf und Modernisierungen sind in vielen Bereichen dringend geboten, u.a. um Energie und Ressourcen schonender einzusetzen und damit die Umwelt zu entlasten und Kosten zu senken.

Zum anderen entlasten Investitionen in die Wasserwirtschaft die Wirtschaft und die privaten Haushalte. Je länger veraltete Technik eingesetzt werden muss, desto mehr verteuert sich die sachgerechte Entsorgung durch höhere Betriebskosten. Die Mehrkosten muss jeder Bürger mit stetig steigenden Preisen oder Gebühren mittragen.

Zum Dritten kann mit besserer Technik schonender Ressourcengebrauch unterstützt und so ökologische Vorteile für Wasserkreislauf und Gewässerschutz erreicht werden. Das dient auch dem Klimaschutz. Ein Investitionsprogramm für die Wasserwirtschaft ist deshalb dringend geboten. Es würde Bauaufträge für heimische Unternehmen generieren und damit auch ortsnah Arbeitsplätze sichern. Für die Bürger könnten die Kosten für sachgerechte Abwasserentsorgung stabil gehalten werden, angesichts steigender Energiekosten ein wichtiges Argument für die Belastung der privaten Haushalte.