Public Manager
24.02.2009 | E-Government, Moderner Staat, Weiterbildung

E-Vergabe weiter auf dem Vormarsch

Am 6. Februar veranstaltete die prego services GmbH (Saarbrücken), einer der führenden deutschen IT- und Dienstleistungsspezialisten für die Optimierung und Automatisierung operativer Geschäftsprozesse gemeinsam mit dem Zweckverband Elektronische Verwaltung für Saarländische Kommunen (eGo-Saar) einen Workshop zum Thema - E-Vergabe und elektronische Signatur -.

Zu den Referenten der gut besuchten und auf die Zielgruppe der kommunalen Anwender ausgerichteten Veranstaltung zählten der Geschäftsführer des eGo-Saar, Wilhelm J. Schmitt, Christian Altmeyer, Electronic Service Berater der Sparkasse Saarbrücken, sowie Oliver Thomas, Leiter Geschäftsentwicklung des auf die rechtssichere öffentliche Vergabe spezialisierten Dienstleisters AI AG Würzburg. Moderiert wurde der Workshop im Schloss Saarbrücken von Marcel Wendt, Vertriebsleiter der prego services GmbH, der in seinem einführenden Beitrag die Entwicklung der elektronischen Vergabe im Saarland seit ihren Anfängen im Jahr 2006 mit prägnanten Zahlen darstellte.

Laut Wendt sind auf der Plattform prego.vergabe mittlerweile 824 Bieter registriert, davon haben 671 aktiv an Vergaben teilgenommen. Die Gesamtzahl der abgewickelten Vergaben mittels Vergabemanager steigerte sich mit aktuell 187 gegenüber 47 in 2007 um 400 Prozent; die Auftragswerte erhöhten sich im gleichen Zeitraum um das 10-fache von brutto 465.113,98 Euro auf 4.565.143,67 Euro. Eine wichtige Rolle spielten bei dieser positiven Entwicklung der permanente Austausch innerhalb des Kompetenzteams "Ausschreibung" des Zweckverbandes eGo-Saar sowie die Integration der Bieter.

Elektronische Signatur: Schnelligkeit und Rechtssicherheit

Wilhelm J. Schmitt vom Zweckverband eGo-Saar sieht die Gründe für die stetige Nachfrage nach einer sicheren Kommunikation in der Beschleunigung und Vereinfachung von Geschäftsbeziehungen. Immer mehr Transaktionen würden ins Internet verlagert und die dazugehörigen Prozesse elektronifiziert. Die Anforderungen an die Verlässlichkeit der neuen Prozesse bestünden neben der Vollständigkeit, Vertraulichkeit und Authentizität der übertragenen und gespeicherten Informationen in der eindeutigen und auf 30 Jahre nachprüfbaren Authentifizierung des Unterzeichners bzw. Absenders sowie im sicheren Transport der Daten. Die elektronische Signatur erfülle diese Voraussetzungen innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Um den elektronischen Nachrichtenverkehr so einfach wie eine E-Mail und gleichzeitig so sicher und rechtsverbindlich wie ein Einschreiben mit Rückschein abzuwickeln, entschieden sich die saarländischen Kommunen Ende 2006 für den Einsatz der virtuellen Poststelle "eGo-MAIL".

Seit Beginn des Jahres 2009 ist mit der saarländischen Landesregierung die Nutzung von eGo-MAIL vertraglich vereinbart. Somit können alle saarländischen Behörden unabhängig davon, welcher staatlichen Ebene sie angehören, sicher - und wenn sie qualifiziert elektronisch signieren - Schriftform ersetzend miteinander und nach Außen kommunizieren. Von dieser Zugangseröffnung der Verwaltungen zur elektronischen Kommunikation profitieren nicht nur die saarländischen Behörden, auch Rechtanwälte, Notare, Steuerberater sowie Unternehmen, Handwerker und zahlreiche Privatpersonen, die in ständigem Kontakt mit der Verwaltung stehen, können die Virtuelle Poststelle - eGo-MAIL für die sichere rechtsverbindliche Kommunikation mit der jeweiligen Behörde nutzen. Der Aufwand zur Teilnahme an eGo-MAIL ist mit einem PC mit Internetanbindung, einem Kartenlesegerät und einer Signaturkarte sowie den Anmeldedaten für das Signaturzertifikat überschaubar. Auch das Prozedere zum Erhalt der Signaturkarte ist laut Angaben von Christian Altmeyer, Electronic Service Berater der Sparkasse Saarbrücken, unkompliziert. Man müsse lediglich einen Auftrag von S-Trust ausfüllen, ausdrucken und zusammen mit dem Personalausweis oder gegebenenfalls einem Handelsregister-Auszug abgeben.

E-Vergabe und elektronischer Signatur gehört die Zukunft

Gemäß Oliver Thomas, Leiter Geschäftsentwicklung der AI AG Würzburg, eignet sich das Vergaberecht für internet-basierte Prozesse mehr denn je. Mit dem Legislativ-Paket der Europäischen Union wurde der internetbasierte Vergabe-Prozess noch einmal gestärkt, beispielsweise durch Fristverkürzungen bei web-basierter Veröffentlichung und der Bereitstellung digitaler Vergabeunterlagen. Die Automatisierungspotenziale sind vor allem in der Verwaltung gravierend. Eine im Januar diesen Jahres veröffentlichte Online-Befragung der Europäischen Kommission zu den Erfahrungen von Unternehmen und öffentlichen Stellen mit der elektronischen Beschaffung im öffentlichen Sektor, zeigt, dass nicht nur die öffentlichen Auftraggeber, sondern auch die Unternehmen und damit die Bieter auf die Vorteile der E-Vergabe nicht mehr verzichten möchten. Bundesweit gehen die Kommunen das Thema E-Vergabe daher verstärkt an. Das Saarland und der eGo-Saar nehmen dabei eine Vorreiterrolle ein.

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