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14.12.2009 | Krankenhaus

Märkische Kliniken auf gutem Weg: Geschäftsführer berichtet im Kreisausschuss

Sichtlich erfreut nahmen die Mitglieder des Kreisausschusses am Donnerstag, 10. Dezember 2009, den Bericht von Dr. Bernhard Schwilk zur Kenntnis. Der Geschäftsführer der Märkischen Kliniken hatte im nichtöffentlichen Teil der Sitzung die Ergebnisse seiner bisherigen Reorganisationsarbeit vorgestellt. Dr. Bernhard Schwilk: "Insgesamt haben die Maßnahmen bisher zu einer systematischen Reduzierung der jährlichen Betriebskosten von gut 16 Millionen Euro geführt."

Der Kliniken-Geschäftsführer erinnerte daran, dass noch im Jahr 2005 ein bedenklicher Fehlbetrag ausgewiesen werden musste. "Hätte man nichts getan, wären wir heute bei einem jährlichen Defizit von 14 Millionen Euro." Tatsächlich würden es voraussichtlich nur 260.000 Euro sein. Und wenn in den vergangenen drei Jahren nicht andere, unvorhersehbare Rahmenbedingungen dazu gekommen wären, hätte für Ende dieses Jahres sogar ein Überschuss in Höhe von vier Millionen Euro erwirtschaftet werden können.

Auch an den Märkischen Kliniken mit ihren drei Standorten in Lüdenscheid, Werdohl und Letmathe sei die allgemeine Entwicklung der Branche nicht spurlos vorübergegangen. Zwischen 2006 und 2009 unterzogen die Kliniken ihre wichtigsten Strukturen und Prozesse einer umfassenden Analyse. Die Kinderklinik wurde von der Hohfuhrstraße nach Hellersen integriert, aus vorher fünf Intensiv- und Überwachungsstationen wurden zwei. Die Stationsaufteilung wurde revidiert. Reorganisationen der Apotheke, des Einkaufs sowie diverser Dienstleistungs- und Verwaltungsbereiche führten zu schlankeren Strukturen und klaren Anforderungen.
Dr. Bernhard Schwilk: "Fast keine Abteilung ist noch die alte."

Die Restrukturierung sei dringend nötig gewesen, zumal die Personalkosten in der GmbH pro Kopf in den letzten drei Jahren viel stärker gestiegen seien als erwartet, um 13 Prozent.Wie der Kliniken-Geschäftsführer im Kreisausschuss mitteilte, seien für einige Fachgebiete kaum noch qualifizierte Ärzte für eine feste Anstellung zu gewinnen. Für die Ausschreibungen würde viel Geld ausgegeben. Diese personellen Lücken müssen mit Ärzten auf Honorarbasis gefüllt werden, zumindest teilweise. Dr. Schwilk: "Die Kosten hierfür sind fast doppelt so hoch wie für angestellte Ärzte. Trotzdem stehen die Märkischen Kliniken heute sehr solide in der Branchenlandschaft."

Im Vergleich dazu seien vor allem einige kommunale Häuser in deutlicher ökonomischer Schieflage, auch in Westfalen. Einige Reorganisationsprojekte müssen noch zum Abschluss gebracht werden. Weitere Maßnahmen stünden an. Auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder. Dabei sei klar: "Die Versorgung der Bevölkerung im Märkischen Kreis - bei manchen Fachgebieten sogar in ganz Südwestfalen - steht ganz im Vordergrund. Man muss nicht reich werden, sondern solide bleiben."

Die Märkischen Kliniken konnten in den vergangenen drei Jahren in ihrem Marktanteil zulegen. In Lüdenscheid werden jetzt über zehn Prozent mehr Patienten stationär behandelt als noch vor drei Jahren. Etliche Reorganisationsprojekte haben die Abläufe verbessert, Risiken minimiert und anspruchsvolle Anforderungen realisiert. Ein professionelles Qualitätsmanagement hat ein zeitgemäßes Monitoring- und Berichtswesen etabliert.

"Die Entwicklungen der letzten Jahre hat für die Mitarbeiter auch einige Zumutungen gebracht. Die Arbeitszeit im Krankenhaus ist dichter und komplexer geworden. Das spüren auch die Pflegekräfte. Gleichwohl ist nicht alles nur schlimmer geworden. Sehr viele Mitarbeiter an den drei Standorten haben die Veränderungen mit gestaltet, Stärken und Schwächen ihrer jeweiligen Bereiche selbst analysiert. Regelmäßig bei allen Berufsgruppen durchgeführte Erhebungen haben ergeben, dass die Arbeitszufriedenheit am Klinikum derzeit so hoch ist wie seit vielen Jahren nicht mehr", so Dr. Bernhard Schwilk.

Erfreut nahmen die Kreisausschussmitglieder für den Gesellschafter Märkischer Kreis zur Kenntnis, dass der Wert der Märkischen Kliniken sich durch die Reorganisationsmaßnahmen fast verdoppelt haben dürfte.