In Europa gilt ab Januar 2010 eine einheitliche Norm für Pellets: EuroNorm soll für Transparenz auf dem Markt sorgen
Europaletten kennt jeder. Ab 1. Januar 2010 gibt es aber auch Pellets, die nach einer EuroNorm eingestuft werden. Im kommenden Jahr sollen europaweit einheitliche Holzpellets zur Verfügung stehen. Die Europäischen Norm für Holzpellets (EN 14961-2) löst die bisherigen nationalen Normen ab. Ein einheitlich genormter Brennstoff Holzpellets soll die Markt- und Handelsbeziehungen der Branche zwischen den EU-Mitgliedsstaaten vereinfachen.
"Ziel ist es, die Versorgung der Verbraucher mit hochwertigen Holzpellets sicherzustellen und eine Ausweitung der europäischen Märkte und des grenzüberschreitenden Handels möglichst transparent zu gestalten", erklärt Heike Wübbeler von der EnergieAgentur.NRW.
Damit werden Holzpellets europaweit als erster Biomassebrennstoff nach EUNorm hergestellt. Neu ist dabei, dass die Anforderungen an ein System gestellt werden. Die Brennstoffqualität kann entlang der Bereitstellungskette rückverfolgt werden und sorgt so für mehr Transparenz beim Brennstoffhandel, in der Qualitätssicherung und stärkt das Vertrauen der Kunden.
Bislang wurden in Deutschland die Qualitätsanforderungen für den Brennstoff Holzpellets in der DIN 51731 festgelegt. Die Zukunft kennt nur noch die Qualitätsklassen A1 und A2 sowie B. Diese Klassen unterscheiden sich vor allem in den einsetzbaren Rohstoffen und den damit einhergehenden unterschiedlichen Verbrennungseigenschaften. Der Pelletkessel im heimischen Keller wird künftig mit A1-Pellets beschickt. Sie weisen die strengsten Werte auf. Holzpellets der Klasse A1 dürfen nur einen Aschgehalt von 0,7 Prozent aufweisen. Mit der Klasse A2 wird dem breiteren Rohstoffspektrum mit einem Aschegehalt bis 1,5 Prozent Rechnung getragen. Damit integriert die Europäische Pelletsnorm die etwas weiter gefassten Ansprüche von Feuerungen, die besonders in den südeuropäischen Pelletsländern in Gebrauch sind.
Die bislang nur diffus als Industriepellets bezeichneten Pellets werden in der Klasse B geregelt und sind für Anlagen von 100 KW bis 5 Megawatt gedacht. Die Klasse B zeichnet sich durch einen noch höheren Aschegehalt und ein erweitertes Rohstoffpotenzial aus.
Bislang gab es in Deutschland als Orientierungshilfe für eine hochwertige Holzpelletqualität das Siegel "DINplus". Auf der Basis der Europäischen Norm hat das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) gemeinsam mit dem Deutschen Biomasse-Forschungs-Zentrum (DBFZ) das neue Zertifizierungssystem "ENplus" entwickelt. Neben der gleichbleibend hohen Produktqualität des Brennstoffs Holzpellets wird durch die Zertifizierung "ENplus" die gesamte Prozesskette -Herstellung, Lagerung und Transport - berücksichtigt.
Die Qualität von Holzpellets hat in diesem Jahr auch die Stiftung Warentest untersucht. Als wichtigstes Bewertungskriterium wurden die Verbrennungseigenschaften betrachtet, die mit 50 Prozent Gewichtung in das Prüfergebnis eingingen. Die Produkte aller zehn Hersteller wurden mit dem Gesamturteil "gut" bewertet.