Einkaufsmanager-Index: Produktion und Aufträge im November kräftig gewachsen
Die deutsche Industrie verzeichnete im November die stärksten Produktions- und Auftragszuwächse seit über zwei Jahren. Der Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), Ausgabe 12/2009, legte binnen Monatsfrist um 1.4 Zähler auf 52.4 Punkte zu. Die Industrie hat damit ihre Erholung im zweiten Monat fortgesetzt. Der Teilindex Produktion kletterte saisonbereinigt um 2.3 auf 56.7 Punkte.
Die Betriebe weiteten ihre Fertigung im November nicht nur den fünften Monat in Folge aus, das Plus war sogar das höchste seit September 2007 und übertraf damit auch den Langzeit-Durchschnittswert.
Global Player und KMU verzeichneten bei Neu- und Folgeaufträgen zum fünften Mal in Folge einen Zuwachs. Der Teilindex "Auftragseingang" stieg gegenüber dem Vormonat um 0.7 Punkte auf 57.0 und erreichte damit den Wert von August 2007.
Die Einkaufspreise kamen nach zwölfmonatigem permanenten Rückgangs im November weitestgehend zum Stillstand. Zwar verbilligten sich einige Einstandsmaterialien besonders wegen der schwachen Preismacht der Lieferanten, gleichzeitig verteuerten sich jedoch verschiedene Rohstoffe und besonders auch mineralölbasierte Produkte. Beide Entwicklungen hoben sich im Berichtsmonat weitgehend auf.
Die Verkaufspreise wurden aufgrund des anhaltend scharfen Wettbewerbs zwar erneut herabgesetzt. Der Rückgang schwächte sich jedoch wegen der Stabilisierung der Einkaufspreise abermals ab und war so niedrig wie zuletzt vor elf Monaten.
Der seit Oktober 2008 anhaltende Beschäftigungsabbau setzt sich fort. So wurden im November in erheblichem Umfang Stellen gestrichen - eine Folge der nach wie vor niedrigen Kapazitätsauslastung infolge des Nachfrageinbruchs im Frühjahr dieses Jahres.
Die Vormateriallager wurden zwar mit der niedrigsten Rate seit neun Monaten abgebaut, insgesamt sanken die Lagerbestände jedoch erneut ausgesprochen stark. Hauptursache dafür waren Kosteneinsparungen.
Die durchschnittlichen Lieferzeiten verlängerten sich im November in so starkem Ausmaß wie seit März 2008 nicht mehr.
Der "Markit/BME Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V., Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe Markit Economics, Henley-on-Thames, erstellt.
Der Index beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (PMI).