Public Manager
18.12.2009 | Umfragen

Attraktives Stadtmarketing überzeugt: Bestnoten für Tuttlingen

Als Wirtschaftsstandort mit attraktivem Image behauptet sich das Medizintechnikzentrum Tuttlingen auch in der Krise. Die Noten, die Tuttlinger Unternehmen ihrem Standort geben, sind in vielen Disziplinen besser als der baden-württembergische Durchschnitt. Dies sind Ergebnisse der Kienbaum-Studien - Wie gut ist Südwestdeutschland? - und - Wie gut ist Tuttlingen? -, an denen sich 141 südwestdeutsche und 304 Tuttlinger Unternehmen beteiligt haben.

Vor allem das Standort-Image überzeugt viele der Unternehmen: 40 Prozent der Tuttlinger Firmen wählen diesen Faktor als Standortfaktor Nummer eins. Rest-Südwestdeutschland schneidet schlechter ab: Lediglich ein Drittel vergibt hier die Bestnote sehr gut (1). Während die Wirtschaft in Südwestdeutschland durchschnittlich mit der Note 3,3 bewertet wird, übertrifft Tuttlingen den Durchschnitt der Region mit einer Note von 2,85. Sieben Prozent der Unternehmen vergeben die Bestnote, in Rest-Südwestdeutschland dagegen wird diese Note gar nicht vergeben.

Insgesamt bekommt Tuttlingen ein positives Feedback. Ein Viertel der Befragten ist jedoch der Ansicht, Tuttlingen biete zwar sehr gute Voraussetzungen für Unternehmen, Bewohner und Touristen, das sei aber insgesamt zu wenig bekannt. Zwar sei das Image bei denen, die die Stadt kennen, durchaus positiv, im weiteren Umkreis könnte die Stadt aber noch mehr punkten.
"Die Ergebnisse zeigen, dass wir unsere Stärken noch stärker herausstellen müssen", sagt Oberbürgermeister Michael Beck. "Mit der im Sommer gestarteten Standortkampagne "Tuttlingen gewinnt" und dem neuen Hochschulcampus Tuttlingen sind wir auf dem richtigen Weg."

Attraktiv, aber unbekannt
Tuttlingen überzeugt mit der Nähe zu Forschungs-, Bildungs- und Entwicklungseinrichtungen: Mehr als ein Viertel bewerten diesen Standortfaktor als besonders attraktiv. Die Region Südwestdeutschland dagegen scheint nicht mit der Nähe zu Forschungs-, Bildungs- und Entwicklungseinrichtungen punkten zu können: Keines der befragten Unternehmen vergibt hier die Bestnote.

Für den Bildungsstandort Tuttlingen vergeben die Befragten im Durchschnitt gute Noten. Gleichzeitig aber kritisieren viele Geschäftsführer den Bildungsstand der Bewerber. Dies kann zwei Gründe haben: Zum einen generell höhere Ansprüche an Bewerber, ein kritischer Blick als Folge der jüngsten Bildungsdebatten und eine besondere Erwartungshaltung der von mittelständischen Familienbetrieben geprägten Tuttlinger Industrie. Denkbar wäre aber auch, dass viele der gut ausgebildeten Tuttlinger Talente vom Standort abwandern und einen Job in anderen Regionen Deutschlands annehmen. Hier werden Optimierungspotenziale im Rahmen der Nachwuchsförderung und Talentbindung sichtbar.
Diejenigen, die sich für Tuttlingen entschieden haben, sind dafür umso zufriedener: 91 Prozent der Befragten arbeiten gerne am Standort. Lediglich acht Prozent der Befragten identifizieren sich nicht mit Tuttlingen als Arbeitsplatz. Auch einer Attraktivitätssteigerung des Standortes durch den neuen Hochschulcampus Tuttlingen stimmt ein Drittel der Befragten zu.

Die mangelnde Bekanntheit des Standorts spiegelt sich auch in der Personalsuche wider. Durchschnittlich 24 Prozent der Tuttlinger Unternehmen haben zurzeit große Schwierigkeiten, freie Positionen in den Bereichen Gesamtleitung sowie Führungs- und Fachkräfte mit geeigneten Mitarbeitern zu besetzen.
"Auch bei der Personalsuche müssen Unternehmen offensiver agieren. Sie kommunizieren zu wenig. Nur wer sich als attraktive Arbeitgebermarke erfolgreich positioniert, kann auch junge Talente gewinnen und binden", sagt Erik Bethkenhagen, Geschäftsführer von Kienbaum Communications, die die Studie gemeinsam mit der Stadt Tuttlingen durchgeführt hat.

Kienbaum ist in Deutschland Marktführer im Executive Search und im HR-Management und gehört zu den führenden Managementberatungen. Mit seinem integrierten Beratungsansatz begleitet Kienbaum Unternehmen aus den wesentlichen Wirtschaftssektoren bei ihren Veränderungsprozessen von der Konzeption bis zur Umsetzung. Kienbaum verbindet ausgewiesene Personalkompetenz mit tiefem Wissen in Strategie, Organisation und Kommunikation.

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