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27.04.2009 | Gesundheitswesen und Hygiene

Siemens eröffnet "Healthcare Innovation and Briefing Center" in Wien

Die Verbindung der Systeme und Akteure im Gesundheitswesen untereinander spielt eine wesentliche Rolle für die effiziente Versorgung von Patienten. Wie eine sinnvolle Vernetzung aussehen kann und welche Möglichkeiten die IT-Lösungen für Patienten und Akteure bietet, zeigt Siemens IT Solutions and Services im neuen Healthcare Innovation and Briefing Center (HIBC) in Wien.

Dort werden künftig alle Prozessabläufe innerhalb des Gesundheitssystems dargestellt. Ein Parcours mit unterschiedlichen Szenarien veranschaulicht den Einsatz von IT-Anwendungen zur Versorgung von Patienten. Darüber hinaus dient das Center Kunden sowie Partnern zum Erfahrungs- und Wissensaustausch.

"Unsere Gesundheitssysteme verändern sich. Demografischer Wandel, Urbanisierung und zunehmende Mobilität charakterisieren die Gesellschaft der Zukunft. Kosten und Effizienz der Gesundheitssysteme stehen daher auf dem Prüfstand. Siemens als einer der führenden Anbieter von Healthcare-IT erfüllt dank moderner technischer Lösungen die Anforderungen, die unsere Partner an effiziente Management-Systeme im Gesundheitswesen stellen", sagte Mag. Brigitte Ederer, Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich, anlässlich der Eröffnung des HIBC.

Optimierte Prozesse und effiziente Patientenversorgung durch Vernetzung der Anwendungen
Im neuen Healthcare Innovation and Briefing Center werden Infrastrukturlösungen sowie E-Health-Produkte und -Applikationen in verschiedenen Szenarien dargestellt. Wichtig ist es dabei, auf Schnittstellen der IT-Systeme zu achten, um eine Vernetzung der Anwendungen sicherzustellen und eine integrierte Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Szenario 1: Ausstellen und Managen von Gesundheitskarten
Das Card-Application-Management-System (CAMS) ist eine Komplettlösung für Krankenversicherungen zur Ausgabe, Verwaltung und Anbindung der elektronischen Gesundheitskarte an das Internet. Über das CAMS werden die Personendaten auf den Speicherchip der elektronischen Gesundheitskarte aufgespielt. Auf der einen Seite dient die E-Card dazu, sich beim Arzt zu identifizieren, auf der anderen Seite Anwendungen und Dienste, wie das elektronische Rezept, der elektronische Notfallausweis, Anwendungen zur Arzneimitteltherapiesicherheit oder das Gesundheitsportal zu nutzen. Auch das Einbringen von biometrischen Sicherheitsmerkmale auf dem Speicherchip erfolgt über diese Anwendung.

Szenario 2: Gesundheitsportal
Das Gesundheitsportal dient als zentrale Informations- und Kommunikationsplattform im Internet und richtet sich einerseits an Bürger, andererseits an die Partner im Gesundheitswesen, zum Beispiel Ärzte, Kammern, Krankenkassen und Apotheken. Bürger können sich über allgemeine Gesundheitsthemen informieren, beispielsweise sorgt eine Ärzte-Suchmaschine für eine schnelle Übersicht über niedergelassene Ärzte. Leistungserbringer können sich im Portal präsentieren und wie in einem Forum untereinander austauschen. Nach Authentifizierung über ein Kartenlesegerät mit der eigenen Gesundheitskarte erhalten Bürger ebenfalls Zugriff auf ihre Gesundheitsakte, auf aktuelle Medikationen oder ihre Krankengeschichte. Auf diesem elektronischen Weg ist es auch möglich, mit dem Arzt Terminvereinbarungen zu treffen oder sich Überweisungen und Rezepte ausstellen zu lassen.

Szenario 3: Arzt und Patient
Kommt der Patient zum Arzt, muss er zunächst seine Gesundheitskarte vorlegen. Dadurch werden am Empfang Adressdaten sowie die Versicherungs- und Vertragverhältnisse überprüft. Im Behandlungszimmer erhält der Arzt mittels Arztkarte ebenfalls Zugang zum Healthcare-Management-System. Sowohl administrative Anwendungen wie Versicherungsanspruchsprüfungen als auch die Gesundheitsakte können eingesehen werden. Nach der Behandlung erfolgt die Ausstellung eines elektronischen Rezeptes, das in der Apotheke über die Gesundheitskarte abrufbar ist.

Szenario 4: In der Apotheke - Arzneimittelsicherheitsgurt
In der Apotheke legt der Patient seine Gesundheitskarte vor, damit der Apotheker die gespeicherten Rezepte aufrufen kann. Alle verschreibungspflichtigen oder rezeptfrei erhältlichen Arzneimittel werden in einer Datenbank abgeglichen und gespeichert. Die benötigten Medikamente werden durch den "Arzneimittelsicherheitsgurt" auf Wechselwirkungen überprüft. Bei doppelt verschriebenen Medikamenten oder wenn unerwünschte Wechselwirkungen auftreten würden, schlägt das System Alarm.

Szenario 5: Leistungsdaten für Krankenversicherungen mit Integrated Care Management
Das IT-Tool Integrated Care Management erstellt für Krankenkassen und -versicherungen Berichte und Analysen, die als Basis für Abrechnungen und das Vertragsmanagement dienen. Die Softwarelösung führt bei integrierten Versorgungsverträgen zu mehr Transparenz bezüglich Behandlungen, Leistungen und Budgets. Über diese Plattform können Leistungserbringer und Kostenträger Informationen und Daten auch landesweit austauschen.

Szenario 6: Vernetzung der IT-Systeme
Die Vernetzung aller IT-Systeme im Krankenhaus wird immer wichtiger, und Schnittstellen zu den unterschiedlichen IT-Anwendungen unerlässlich. Radiologie-Informationssysteme, PACS (Picture Archiving and Communication System), elektronische Patientenakten, Pflegeinformations- und -dokumentationssysteme müssen zusammenspielen, damit die Daten im Krankenhaus zentral und damit schnell für den Arzt zur Verfügung stehen. Generelles Ziel ist, die Dokumente und Bildmaterial auch für niedergelassene Ärzte und andere medizinische Einrichtungen zugänglich zu machen. Bei einer Nachbehandlung kann der betreuende Arzt dann die Daten inklusive Bilder abrufen und bekommt einen Überblick über die bisherige Krankengeschichte des Patienten. Die Anbindung an das Arzneimittelsicherheitssystem ist ebenfalls Bestandteil einer umfassenden Vernetzung. Dadurch kann der Arzt die Medikation vor der Verschreibung überprüfen.Zukunftsentwicklung:Microsoft-Surface-Technologie: interaktive Plattform zur Darstellung von UntersuchungsergebnissenGanz gleich, ob der Arzt im Krankenhaus Röntgen-, CT- oder MR-Bilder benötigt, künftig sollen die digitalen Untersuchungsergebnisse gleichzeitig auf die virtuelle Benutzeroberfläche projiziert werden. Der neue Multitouch-Bildschirm lässt sich von mehreren Benutzern gleichzeitig bedienen. Das bedeutet, dass Ärzte Bilder und Dokumente bearbeiten können und Befunde sowie Diagnosen zeitgleich in das Krankenhausinformationssystem einpflegen können. Auf Basis dieses Systems entwickelt Siemens IT Solutions and Services derzeit verschiedene Einsatzszenarien für das Gesundheitswesen.

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