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06.04.2009 | Beschaffungspraxis

Einkaufsmanager-Index: Abwärtstrend scheint vorerst gestoppt

Ausgeprägte Nachfrageflaute und verschärfter Wettbewerb halten die deutsche Industrie im März zwar weiter in der Krise, die Talfahrt scheint jedoch vorerst gestoppt.

Der Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), Ausgabe April 2009, stieg im Berichtsmonat März um 0.3 Punkte von 32.1 auf 32.4.
Er verzeichnete zum zweiten Mal in Folge einen marginalen Zuwachs. Von der Wachstumsmarke 50.0 sind Wirtschaft und Index allerdings noch weit entfernt.

Unternehmen aller Größen, Branchen und Sektoren drosselten ihre Produktion erneut stark. Es gingen so viele Arbeitsplätze verloren wie noch nie seit Umfragebeginn im April 1996. Ein weiteres Anzeichen für die anhaltende Konjunkturschwäche waren die Rekordrückgänge bei Einkaufs- und Verkaufspreisen.

Die Auftrags- und Produktionsrückgänge konzentrierten sich besonders auf den Investitionsgüterbereich. Hersteller von Vorleistungsgütern waren etwas weniger stark betroffen. Vergleichsweise moderat fielen die Produktionskürzungen und Auftragsverluste im Konsumgüterbereich aus.
Die durchschnittlichen Lieferzeiten verkürzten sich im Berichtsmonat so stark wie noch nie seit Erhebung der Daten. Ausschlaggebend hierfür waren die Überbestände auf Lieferantenseite und die massive Drosselung der Einkaufsmenge durch die Industriefirmen.

Geschäftsabschlüsse mit Auslandskunden gingen zwar nicht mehr ganz so deutlich zurück wie in den zurückliegenden vier Monaten, dennoch übertraf das Exportminus den Rückgang des Gesamt-Auftragseingangs. Abermals weniger Neuaufträge gingen vor allem von Schlüsselmärkten wie den USA und Asien ein.

Der "Markit/BME Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V., Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe Markit Economics, Henley-on-Thames, erstellt.
Der Index beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (PMI).

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

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