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27.05.2008 | Beschaffungspraxis

Dialogforum des Einkaufs schafft neue Geschäftsverbindungen

Die e_procure & supply, Fachmesse mit Kongress für Beschaffungs- und Lieferanten-Management, hat sich auch 2008 wieder als gefragter Branchentreff der Einkäufer erwiesen.

Die 2.903 Besucher konnten sich am 7. und 8. Mai bei 115 ausstellenden Unternehmen über neueste Entwicklungen in der elektronischen Beschaffung informieren. Sowohl Aussteller als auch Besucher zeigten sich mit dem Verlauf der Veranstaltung äußerst zufrieden, insbesondere was die Anbahnung neuer Geschäftskontakte betraf. 89 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, auf der Fachmesse neue Geschäftsverbindungen geknüpft zu haben.

Die Begleitveranstaltungen der Fachmesse boten vielfältige Informationen rund um die elektronische Beschaffung: Projektleiterin Tanja Schöniger, NürnbergMesse: "Wir freuen uns besonders, dass die in den letzten beiden Jahren neu eingeführten Aktionen, wie BestPractice-Award, go Mittelstand oder die ‚Zukunftswerkstatt Öffentlicher Einkauf’, ausgesprochen gut angenommen wurden. Alle diese Aktionen werden wir im kommenden Jahr, teils in erweiterter Form, fortführen."

Dass der Einkauf große Einsparpotentiale in sich trägt, das haben 2008 die meisten Unternehmen erkannt. Dr. Ulrich Piepel, Chefeinkäufer der RWE 1/6 Systems und Key Note Speaker des BME-Fachkongresses betonte, dass die Einsparmöglichkeiten durch gesteigerte Effizienz im Einkauf ungleich größer sind als in anderen Unternehmensbereichen.
"Einkaufsabteilungen sind heute die Vermögensverwalter der Unternehmen", diagnostizierte Dr. Piepel die Situation des Beschaffungsmanagements. Er hob hervor, dass die wirtschaftlichen Megatrends unserer Zeit - Globalisierung, Unternehmenszusammenschlüsse, Fokus auf Kernkompetenzen sowie Reduzierung der Wertschöpfungsziele - allesamt nach einem starken und schlagkräftigen Einkauf verlangen.
"Der Einkauf muss zu einem wesentlichen Gestalter von Wertbeiträgen im Unternehmen werden. Nur durch die Einführung automatisierter IT-Systeme können Freiräume für den strategischen Einkauf moderner Prägung geschaffen werden", so Dr. Piepel.

Mit der Verdichtung der e_procure & supply 2008 auf zwei Tage intensiver Gespräche und Kontakte zeigten sich die Aussteller äußerst zufrieden. Sophie von Woedtke von der Handelsplattform Mercateo, München, resümierte: "Wir haben unsere Standgröße verdoppelt. Und dies hat sich ausgezahlt. Wir haben genau den Besucherstrom vorgefunden, den wir uns gewünscht hatten - auch was unsere Erweiterung auf das Segment Großkunden betrifft. Die Qualität der Gespräche war ausgesprochen gut."

Es war der hohe Standard der Gespräche, der von vielen ausstellenden Unternehmen betont wurde. So auch von André Kranz, Leiter Marketing und eBusiness Keller & Kalmbach, einem der Gesellschafter der elektronischen Bestellplattform simple system: "Wir konnten sehr detaillierte Gespräche auf hohem Niveau führen. Bemerkenswert war auch der hohe Anteil an Neukontakten, so dass wir ein reges Nachmessegeschäft erwarten können."

Auch Antje Dietz vom Reisemanagement-Dienstleister hotel.de berichtete: "Wir konnten an unserem Stand sehr viele Neukunden begrüßen, die sich für unsere Firmenanwendungen interessierten. Da das Thema Reisemanagement für jedes Unternehmen eine Rolle spielt, konnten wir uns auf der e_procure & supply über sehr großen Zulauf freuen."

Auf die hohe Qualität der Fachbesucher spielte auch Klaus Jatho vom Handelshaus Reyher an: "Für uns ist es ausschlaggebend, dass bei einer Fachmesse die Entscheider vor Ort sind. Genau die haben wir hier getroffen. Daher sind wir sehr zufrieden und können uns vorstellen, unseren Auftritt auf der e_procure & supply im nächsten Jahr weiter aufzustocken."

Dass es die Entscheider sind, die auf der e_procure & supply anzutreffen waren, wird durch den erneut sehr hohen Fachbesucheranteil bestätigt: Er lag 2008 bei 99 Prozent. Entsprechend lobten 97 Prozent der Aussteller (2007: 95 Prozent) die fachliche Qualifikation der Besucher.
Ein sehr hoher Anteil von 89 Prozent der Aussteller (2007: 85 Prozent) konnten auf der Fachmesse neue Geschäftsverbindungen knüpfen. Ausgesprochen zufrieden zeigte sich auch die NürnbergMesse als Veranstalter der e_procure & supply. "Es hat sich auch in diesem Jahr wieder gezeigt, wie wichtig es ist, sich eng an den Interessen der Besucherzielgruppe Einkäufer zu orientieren. Dass uns dies erneut gelungen ist, zeigt der wiederum erfolgreiche Verlauf der Veranstaltung 2008", freute sich Walter Hufnagel, Mitglied der Geschäftsleitung NürnbergMesse.

Am ersten Messetag der e_procure & supply, dem 7. Mai 2008, wurden die BestPractice-Awards für die besten "Integrierten Ausschreibungstools" verliehen. Die Lösungen der drei prämierten Anbieter zeichneten sich durch einen hohen Praxisnutzen aus und waren sorgfältig auf den jeweiligen Kunden abgestimmt. Damit erfüllten sie exakt den Anspruch des Awards: In der betrieblichen Praxis herausragende Softwarelösungen für die elektronische Beschaffung zu prämieren.

Der BestPractice-Award in Gold ging an Allocation Network, die für ihren Realisierungspartner MAGNA International, einen renommierten Automobil­zulieferer, die Lieferantemanagement-Software ASTRAS einführte. "Die Lösung beeindruckte die Fachjury insbesondere hinsichtlich der umfangreichen realisierten Umsetzung sowie der Möglichkeit für tiefer gehende Analysen und der hohen Benutzerfreundlichkeit", fasste Armin Pulic, Vorsitzender der Jury des BestPractice-Awards, zusammen.

Gewinner des BestPractice-Awards in Silber wurde GISA mit dem Energiedienstleister envia Mitteldeutsche Energie. Eine vollständige Einbindung in die Systemlandschaft des Unternehmens wurde realisiert, um von der Planung bis zur Abrechnung einen optimalen Prozessablauf zu erreichen. Dr. Gert Pfeilschmidt, Bereichsleiter Einkauf/Logistik beim Realisierungspartner enviaM, misst dem Award einen hohen Stellenwert bei. "Die Auszeichnung zeigt, dass sich die an uns gestellten Heraus­forderungen und unser Einsatz beim Umsetzen des elektronischen Ausschreibungs­managements auszahlen, dies freut uns natürlich sehr."

TechPilot - DynamicMarkets mit dem Realisierungspartner WAFIOS erhielt den BestPractice-Award in Bronze. An Konzept und Umsetzung durch TechPilot fiel insbesondere die Benutzerfreundlichkeit der Lösung auf: "Im umgesetzten Konzept wurden die Prozesse gut integriert und die Lösung für den Kunden pragmatisch realisiert", beschrieb Armin Pulic im Namen der Fachjury die Vorzüge der prämierten Lösung.

Innovative Beschaffung im öffentlichen Sektor
Unter der Schirmherrschaft von Dagmar Wöhrl, Parlamentarische Staatssekretärin im BMWi, fand die "3. Zukunftswerkstatt Öffentlicher Einkauf" auf der e_procure & supply 2008 statt. Veranstaltet wurde sie von Wegweiser Berlin. 16 hochkarätige Referenten und Gesprächspartner, darunter Dr. Volker Pyrtek, Chefeinkäufer der Deutschen Telekom, standen den mehr als 120 Teilnehmern als Gesprächspartner zur Verfügung und informierten über zukunftsweisende Lösungen einer modernen Beschaffung. In einem Dialog zwischen Wirtschaft und Verwaltung wurden in den Werkstattgesprächen konkrete Wege herausgearbeitet, im Rahmen des Vergaberechts unter Zuhilfenahme elektronischer Einkaufsinstrumente innovative Produkte und Dienstleistungen einzukaufen.
Dagmar Wöhrl fasste zusammen: "Öffentliche Beschaffung und Innovationsorientierung stehen nicht im Widerspruch - im Gegenteil: Innovative Produkte und Dienstleistungen zu beschaffen stellt vielleicht im ersten Moment eine Herausforderung dar, längerfristig auf jeden Fall aber eine große Chance. Öffentliche Auftraggeber können so zur Verwaltungsmodernisierung beitragen, innovationsorientierte Unternehmen finden Absatzchancen."

Frank Herrmann, Leiter Supplier Relationship Management von IDS Scheer, schätzte die Beschaffung im öffentlichen Sektor als noch entwicklungsfähig ein: "In der öffentlichen Beschaffung liegt der Schwerpunkt heute häufig noch auf der Optimierung der Beschaffungsabwicklung und weniger auf strategischen Fragen. Aber auch hier tut sich etwas. Viele Forschungseinrichtungen setzen bereits Tools der elektronischen Beschaffung ein. Nachholbedarf haben noch viele Kommunalverwaltungen, in denen sich elektronische Beschaffungs­lösungen erst langsam durchsetzen."

Sehr gut angenommen wurden auf der e_procure & supply 2008 die go Mittelstand-Angebote. Dies galt insbesondere auch für die geführten Messerundgänge, die erstmals auf der e_procure & supply 2008 Besuchern aus KMU einen Überblick über für sie interessante Aussteller boten. Diese wurden in Kooperation zwischen den eBusiness-Initiativen des BMWi und der NürnbergMesse angeboten und von KEGOM und PROZEUS organisiert.

Zusätzliche Orientierung bot die optische Kennzeichnung von ausstellenden Beschaffungsdienstleistern und Anbietern von Software, die auf die besonderen Erfordernisse mittelständischer Unternehmen eingehen und Werkzeuge, Prozesse und Best-Practice-Lösungen auf deren Bedürfnisse abstimmen. Nach dem großen Anklang, den die Aktion go Mittelstand gefunden hat, werden im kommenden Jahr auf der e_procure & supply erneut auf KMU zugeschnittene Angebote rund um die elektronische Beschaffung präsent sein.

Unter dem Titel "Modernes e-Procurement: Vorsprung durch Innov@tion" fand auch 2008 der Fachkongress des BME auf der e_procure & supply statt. 432 Kongressteilnehmer folgten den Ausführungen zu Themen, wie "Aktives Lieferantenmanagement und SRM mit IT-Unterstützung" oder "Der Konkurrenz voraus: Neueste Erkenntnisse und Methoden gewinnbringend umsetzen". Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des BME, zog ein positives Fazit: "Der Fachkongress des BME hat die Trends transparent gemacht, etwa elektronische Lösungen für das Management der Lieferanten. So steuern bereits 46 Prozent der Unternehmen mindestens 75 Prozent ihrer strategischen Supplier über ein Bewertungssystem.
Interessante Ansätze bieten auch die Themen Mehrgüterauktionen sowie Web 2.0-Technologien für erweiterten virtuellen Austausch von Informationen in Geschäftsbeziehungen durch Communities."

BME-Studie: Großes Einsparpotential durch elektronische Lösungen
Das aktuelle "BME-Stimmungsbarometer Elektronische Beschaffung", das auf der e_procure & supply vorgestellt wurde, machte erneut deutlich, dass Unternehmen durch internetbasierte Tools klar an Effizienz gewinnen können. So lassen sich bei den Prozesskosten Einsparungen zwischen 15 und 35 Prozent erzielen. Elektronische Katalogsysteme, ein wichtiges Einzelinstrument der elektronischen Beschaffung, nutzen mittlerweile rund 80 Prozent der Großunternehmen und 54 Prozent der KMU.

"Die e_procure & supply 2008 hat gezeigt: Die Unternehmen sind weiter vorangekommen mit der Einführung von elektronischem Support für den Einkauf. 69 Prozent der Unternehmen setzen E-Catalogs ein. Große Potenziale bestehen hingegen noch im Bereich "E-Collaboration", etwa beim Datenaustausch und Qualitätsmanagement mit Lieferanten. Auch der Mittelstand holt auf, hängt aber gegenüber Großunternehmen noch zurück. Es gilt also nach wie vor, Best Practice zu identifizieren und so Impulse zu setzen", so Dr. Hildebrandt.

Die nächste e_procure & supply findet am 6. und 7. Mai 2009 im Messezentrum Nürnberg statt.

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