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03.06.2008 | Energie

Energieeffizienz - Wettbewerbsvorteil und Klimaschutz

Um Strategien sowie technische Lösungen gegen die hohen Energiekosten ging es auf der Tagung in Düsseldorf zur Energieeffizienz in Unternehmen.

Über 100 Unternehmensvertreter waren der Einladung der EnergieAgentur.NRW, der Stadt Düsseldorf und der IHK zu Düsseldorf gefolgt, um aus berufenem Munde Möglichkeiten zur Senkung betrieblicher Energiekosten zu erfahren.
"Die Unternehmen sollten die Chancen zur Reduktion ihrer Energieverbräuche nutzen. Der wirksame Umgang mit Strom und Wärme senkt die Kosten, führt zu einem weiteren Investitionsschub für den Mittelstand und steigert die Wettbewerbsfähigkeit", sagte NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

Im Rahmen der Energieeffizienzoffensive "NRW spart Energie" der Landesregierung gebe es zahlreiche Programme und Initiativen, auf die Unternehmen zurückgreifen können, um die erheblichen Potenziale zur Erhöhung der Energieeffizienz zu aktivieren.
Energieeffizienz nimmt inzwischen einen herausragenden Stellenwert ein, wenn es um die globale Wettbewerbsfähigkeit der NRW-Schlüsselindustrien und damit um die Sicherung von Wachstum in Deutschland geht. Ökonomische, politische oder Klimaschutz-Aspekte wirken sich stärker denn je auf den Energiemarkt aus. Die Komplexität und Sensibilität des Marktes macht Preisschwankungen unberechenbar und zunehmend zu einem betriebswirtschaftlichen Risiko.

"Drastisch gestiegene Energiekosten, überforderte Leitungsnetze, mangelnde Kraftwerkskapazitäten und mögliche Versorgungsengpässe: das sind nur einige der Themen, die die aktuellen energiepolitischen Debatten beherrschen und Wirtschaft und Politik vor neue Herausforderungen stellen", erklärte IHK-Präsident Professor Dr. Ulrich Lehner.

Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW: "Unabhängig von der mikroökonomischen Notwendigkeit verschafft uns die Effizienzsteigerung zudem einen dringend benötigten Aufschub bei der Suche nach funktionalen Alternativen zu den endlichen Ressourcen. Derzeit verbrauchen die OECD-Länder pro Jahr fossile Energieträger, für deren Entstehen die Natur einst 500.000 Jahre benötigt hat."

In den vergangenen drei Jahren ist der Strompreis für die Industrie um über 40 Prozent gestiegen. Die Kilowattstunde Strom kostet derzeit für gewerbliche Kunden zwischen 5 und 12 Cent, für den Endverbraucher bis zu 21 Cent. Seit 2004 stiegen die Gaspreise zudem um rund 40 Prozent an. Nordrhein-Westfalen gehört aufgrund seiner Wirtschaftsstruktur und als größter Energieverbraucher - aber auch Erzeuger Europas - zu den Regionen, die am stärksten von den weltweiten Energiebedarfssteigerungen und Energiepreisschwankungen betroffen sind.
NRW entwickelt deshalb tragfähige Konzepte für die bereits gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen der Energieversorgung. "Wir wollen unsere Mitglieder informieren, wie sie ökonomisch und technisch am sinnvollsten die Möglichkeiten moderner Energieeinsparung nutzen können. Denn so können die Unternehmen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig ihre betrieblichen Kosten senken", sagte Düsseldorfs IHK-Präsident Prof. Dr. Ulrich Lehner.

Die Energieeffizienz bei der Endanwendung von Energie bietet die schnellste, größte und wirtschaftlichste Möglichkeit, um Verbrauch und Umweltschäden zu reduzieren. Nach Erfahrungen der EnergieAgentur.NRW lassen sich in nahezu jedem Unternehmen - in Abhängigkeit von Branche und Größe - Einsparpotentiale zwischen 4 und 30 Prozent finden. Dabei hat sich die Energieeffizienz noch nie so schnell ausgezahlt, wie gegenwärtig. Die Amortisationszeiten für Investitionen in Energieeffizienz-Technologie fallen inzwischen im Schnitt 20 Prozent kürzer aus als noch vor drei Jahren. Hauptursache für diese Entwicklung ist vor allem in den stark anziehenden Energiepreisen zu suchen. Je stärker die Kosten-Belastungen durch Strom und Wärme drücken, desto größer ist die betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit von Energieeffizienztechnologie.
Aus diesem Grund fördert die Landeshauptstadt Düsseldorf unter anderem das Projekt ÖKOPROFIT. Mit dem Umweltmanagementsystem werden Betriebe auf ihrem Weg zur Energieeinsparung, der Steigerung der Energieeffizienz und andern Belangen des Umweltschutzes betreut. Für die zweite und dritte Tranche wurden die Mittel im Rahmen der "30 Initiativen für den Klimaschutz in Düsseldorf" bereitgestellt. Das Projekt stellt einen wichtigen Baustein im Konzept zur Minderung der Kohlendioxid-Emissionen dar, da die Düsseldorfer Unternehmen immerhin mit ungefähr 50% am Gesamtenergieverbrauch der Stadt Düsseldorf beteiligt sind.
Dabei erhalten die Unternehmen zunehmend Unterstützung seitens der Politik. "Als Deutschlands Umweltbank Nummer eins ist es die Aufgabe der KfW, die Reduzierung von Energiekosten bei mittelständischen Unternehmen durch zusätzlich verbilligte Finanzleistungen zu unterstützen", so Michael Göttner von der KfW-Bankengruppe, die im Auftrag des Bundes Investitionen im Bereich der Energieeffizienz anschiebt.

Die Veranstaltung stellte den Auftakt einer regionalen Energieeffizienz-Offensive für die Wirtschaft dar. Vorgesehen sind Workshops sowie Beratungs- und Weiterbildungsangebote für die Unternehmen in Düsseldorf.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

EnergieAgentur.NRW

Kasinostraße 19-21
42103 Wuppertal

Tel.: +49 (202) 245 52 - 19
Fax:

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Web: http://www.energieagentur.nrw.de