Verbundprojekt SKRIBT zum Thema Schutz von Straßenverkehrsinfrastrukturen gestartet
Zum 1. März 2008 wurde ein durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms Forschung für die zivile Sicherheit als Teil der High Tech Strategie gefördertes Projekt zum Thema Schutz von Straßenverkehrsinfrastrukturen gestartet.
Unter dem Titel "Schutz kritischer Brücken und Tunnel im Zuge von Straßen (SKRIBT)" stehen im Rahmen der geplanten 3-jährigen Bearbeitungszeit Straßenbrücken und Straßentunnel im Fokus. Leistungsfähige und sichere Verkehrsinfrastrukturen sind für die Gewährleistung der Mobilität und Versor-gung der Bevölkerung unverzichtbar. Die Einschränkung der Verfügbarkeit von Brücken- und Tunnelbauwerken, als wesentliche Elemente des Straßennetzes, kann weitreichende Auswirkungen für das umliegende Straßennetz und den einzelnen Verkehrsteilnehmer haben sowie nicht zuletzt erhebliche volkswirtschaftliche Kosten verursachen.
Zielsetzung des Projektes wird zunächst die Identifizierung möglicher Bedrohungsszenarien sein, die sich unmittelbar auf Brücken- und Tunnelbauwerke und deren Nutzer auswirken können. Hieraus ergibt sich die Ableitung wirksamer baulicher, betrieblicher und organisatorischer Schutzmaßnahmen, in deren Mittelpunkt die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer sowie die Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit der Bauwerke stehen werden.
Den Abschluss des Projektes bildet die Demonstration der Schutzmaßnahmen an ausgewählten Bauwerken. Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung des Konsortiums ist eine ganzheitliche Betrachtung des Forschungsthemas gewährleistet.
Die Siemens AG, als weltweiter Systemlieferant und Ausstatter von Tunnel- und Verkehrsleitsystemen, wird die technischen Möglichkeiten zur automatischen Früherkennung (Detektion) von Gefahren und dem Strategie- und Krisenmanagement in Überwachungszentralen bei Ereignissen erforschen und weiterentwickeln. Insbesondere innovative Detektions- und Kommunikations-Infrastruktur im Straßenverkehrsumfeld wie Video- und Wärmeerkennung sowie RFID-Kommunikation bilden den Schwerpunkt.
Gerade die Früherkennung anhand von Sensordaten, die bereits vor Einfahrt eines Fahrzeugs in das kritische Bauwerk ermittelt werden, erhöht die Sicherheit. Die automatische Auswertung von Sensordaten kann neuartige Kontrollabläufe auf der Steuerungsebene erlauben, die zu einer verbesserten Reaktionsfähigkeit von Rettungs- und Sicherheitskräften führt. So soll die Erkennung von Gefahrgütern und die Erkennung von überhitzten Teilen an Fahrzeugen untersucht werden. Hier sollen Detektionsanordnungen im Umfeld der gefährdeten Objekte installiert und auf ihre Betriebstauglichkeit validiert werden.
Während heutige Sensorik innerhalb des Tunnels eingesetzt wird, soll hier eine neue Qualität erreicht werden, in dem bereits vor Einfahrt eines Fahrzeugs eine Analyse stattfindet. Siemens wird dazu ein Demonstrationssystem mit eigens entwickelten Prototypen aufbauen.
Projektbeteiligte
Die 10 am Projekt beteiligten Verbundpartner setzen sich aus Vertretern von Bundesbehörden, öffentlicher Forschungseinrichtungen und aus der Privatwirtschaft zusammen. Im Einzelnen sind dies:
• Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
• Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
• Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI)
• HOCHTIEF PPP Solutions GmbH
• PTV Planung Transport Verkehr AG
• Lehrstuhl für Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb (TLB) der Ruhr-Universität Bochum
• Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH
• Siemens AG
• Institut für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart
• Lehrstuhl für Psychologie I der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Projektträger:
VDI Technologiezentrum Düsseldorf
Projektkoordinator
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) Brüderstraße 53 51427 Bergisch Gladbach Tel.: +49 2204 - 430