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02.07.2008 |

Studie von ista: Der Osten glänzt mit Energieeffizienz

Wohngebäude in den neuen Bundesländern mit besseren Energieverbrauchskennwerten / Mecklenburg-Vorpommern Spitzenreiter, Hamburg und Niedersachsen mit der roten Laterne

Der Energieausweis bringt es ans Tageslicht: Die Gebäude mit der besten Energieeffizienz stehen in den neuen Bundesländern. Das ergab eine Studie des Messdienstleisters ista. Das weltweit führende Unternehmen für die Erfassung und Abrechnung von Energie, Wasser und Hausnebenkosten hat wenige Tage vor Beginn der Ausweispflicht am 1. Juli ein Auftragsvolumen von über 120.000 Energieausweisen.

"Die Auswertung offenbarte, dass Wohngebäude in den neuen Bundesländern wesentlich bessere energetische Kennwerte aufweisen als Immobilien in den alten Bundesländern", erklärt Karsten Zastrau, Produktmanager von ista. Dies liege zum einen an den zahlreichen Sanierungs- und Neubauprojekten in Ostdeutschland seit 1990. Aber auch die durchschnittlich höhere Anzahl von Wohnungen pro Gebäude trägt zum niedrigeren Energieverbrauch bei.

Bundesweiter Spitzenreiter ist im Ländervergleich Mecklenburg-Vorpommern. Hier ermittelte ista einen Wert von 102 Kilowattstunden (kWh) Wärmeverbrauch pro Quadratmeter. Auf den folgenden Plätzen finden sich Brandenburg (118 kWh), Sachsen (119 kWh), Thüringen (120 kWh), Sachsen-Anhalt (130 kWh) und Bayern (134 kWh). Die Schlusslichter sind Hamburg und Niedersachsen mit jeweils 151 kWh je Quadratmeter. Bremen (150 kWh), Hessen (145 kWh) und Baden-Württemberg (145 kWh) rangieren knapp davor.

Vor allem neue Gebäude weisen deutlich niedrigere Energieverbrauchskennwerte auf. "Das Ergebnis zeigt ganz klar, dass sich die verschärften gesetzlichen Anforderungen an die Energieeffizienz bei Neubauten auszahlen. Dieser Trend wird sich durch die Novellierung der Energieeinsparverordnung weiter fortsetzen", so Zastrau weiter.

Die Verbrauchswerte stehen im Mittelpunkt des Energieausweises:
Der Verbrauchskennwert wird in kWh je Quadratmeter und Jahr angegeben und als Pfeil auf einer Farbskala zwischen 0 und 400 angezeigt. Als Bezugsgröße ist die Gebäudenutzfläche vorgeschrieben, die im Regelfall um 20 Prozent höher ist als die Wohnfläche.
Der Bundesdurchschnitt liegt laut ista bei 138 kWh pro Quadratmeter. Damit sind mehr als neun von zehn Objekten in Deutschland energetisch im "grünen Bereich".

Für die Einführung des Energieausweises hat der Gesetzgeber verschiedene Fristen vorgesehen. Bei Wohngebäuden, die vor 1965 gebaut wurden, wird der Energieausweis ab 1. Juli Pflicht. Für alle anderen ist der Ausweis ab 1. Januar 2009 bei Verlangen vorzulegen. Bis zum 30. September 2008 gibt es zudem noch die völlige Wahlfreiheit zwischen dem bedarfsorientierten und dem verbrauchsorientierten Energieausweis. Letzterer stellt den tatsächlichen Energieverbrauch je Quadratmeter fest.

"Für den bedarfsorientierten Energieausweis werden Gebäudehülle und Materialien analysiert und das Heizungssystem begutachtet - das kann bis zu 1.000 Euro kosten. Der Verbrauchsausweis hingegen wird kostengünstig auf Basis der letzten drei Heizkosten- oder Energieabrechnungen erstellt. ista kann dieses Dokument daher schon ab 35 Euro anbieten", erklärt Karsten Zastrau. Die Nachfrage nach dem teureren Bedarfsausweis sei gering, die meisten der großen Wohnungsunternehmen hätten sich fast ausschließlich für den kostengünstigen Verbrauchsausweis entschieden.
"Wir haben eine hohe Nachfrage nach Verbrauchsausweisen. ista registriert derzeit bis zu 3.000 neue Aufträge pro Woche", sagt Karsten Zastrau.

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