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17.01.2008 | Energie

Siemens und E.ON kooperieren bei der Entwicklung klimafreundlicher Kraftwerkstechnik

Siemens und E.ON Energie werden kuenftig bei der Entwicklung klimafreundlicher Kraftwerkstechnik zusammenarbeiten. Ziel der Partnerschaft ist die Entwicklung einer kostenguenstigen und effizienten Methode zur CO2-Abscheidung - ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum CO2-armen Kraftwerk.

Ausgangspunkt ist ein Loesungsmittel, dessen besondere Eigenschaften die Grundlage fuer ein neues Verfahren zur CO2-Abtrennung aus dem Abgas von Kraftwerken darstellen. Bis 2010 wird eine Pilotanlage an einem E.ON-Kraftwerksstandort in Deutschland in Betrieb genommen. Der naechste Entwicklungsschritt soll dann bis zum Jahr 2014 folgen. Mittelfristiges Ziel ist, dieses neue Verfahren zur CO2-Abscheidung bis 2020 fuer den grosstechnischen, kommerziellen Einsatz weiter zu entwickeln.

"E.ON als weltweit fuehrender Energieversorger bringt in die Zusammenarbeit seine Erfahrung aus Planung und Betrieb zahlreicher fossil befeuerter Kraftwerke sowie den Kraftwerksstandort fuer die geplante Pilotanlage ein", sagte Bernhard Fischer, Technikvorstand bei E.ON Energie. Siemens wiederum kann auf umfassende Erfahrung und Know-how beim Engineering und der Abwicklung von kompletten Kraftwerksanlagen zurueckgreifen und verfuegt ueber hervorragende chemische Prozessentwicklungs- und Engineering-Kompetenzen aus der ehemaligen Hoechst AG. Dies sind sehr gute Voraussetzungen fuer die erfolgreiche Entwicklung eines effizienten CO2-Abscheideverfahrens sowie fuer dessen optimale Integration in den Kraftwerksprozess.

"Die Bewaeltigung des weltweiten Klimawandels ist eine der groessten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts", sagte Michael Suess, CEO der Division Fossil Power Generation des Siemens-Sektors Energy. Auch in absehbarer Zukunft wird der rasch wachsende Strombedarf der Welt nicht ohne fossile Energietraeger wie Kohle und Erdgas gedeckt werden koennen. Die Klimaexperten sind sich einig: Um den Temperaturanstieg zu begrenzen, muessen die CO2-Emissionen schnell und deutlich reduziert werden. "Dafuer muss eine breite Palette von Technologien zum Einsatz kommen. Hierzu zaehlen Technologien zur Effizienzsteigerung der Kraftwerke und Verfahren zur Abscheidung und Lagerung von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage/CCS)", ergaenzte Suess.

Knapp ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen entfallen auf die Erzeugung von elektrischem Strom. Es wird erwartet, dass grosstechnisch realisierbare CCS-Technologien ca. 90 Prozent des CO2 abtrennen. Innerhalb der EU wird eine ab 2020 verbindliche Kohlendioxid-Abtrennung und -Speicherung diskutiert. Dafuer muessen bereits heute neue Loesungen entwickelt und getestet werden.

"Eine der aussichtsreichsten CCS-Technologien ist die Abtrennung von CO2 nach der Verbrennung aus dem Rauchgas (Post-Combustion Capture)", sagte Tobias Jockenhoevel, Leiter innovative Kraftwerkskonzepte und Projektverantwortlicher bei Siemens Energy. "Entwicklungsziele hierfuer sind umweltvertraegliche CO2-Waschmittel, die Optimierung des Abtrennverfahrens und die intelligente Integration in das Kraftwerk. Die Herausforderung besteht vor allem darin, einen hohen Kraftwerkswirkungsgrad zu erhalten und negative Einfluesse auf die Umwelt z. B. durch Wasch-mittelemission zu vermeiden".

"Dies ist exakt die Strategie, die der E.ON Konzern im Rahmen seiner Technologieinitiative innovate.on verfolgt", ergaenzte Joerg Kruhl, Bereichsleiter Technische Grundsatzfragen/Neue Technologien bei E.ON Energie. Neben der mittelfristigen Entwicklung ueberlegener Technologien zaehlt fuer E.ON jetzt vor allem die schnelle Ueberfuehrung von Post-Combustion Capture Verfahren in die kraftwerkstechnische Praxis. Das ist der naechste erforderliche Schritt auf dem Weg zum grosstechnischen Einsatz von CCS in der Energiewirtschaft.Das neu entwickelte Verfahren und die energetisch optimale Einkopplung in das konventionelle Kraftwerk werden dann 2010 in einer fuer die spaetere Grossanlage aussagekraeftigen Pilotanlage unter realen Einsatzbedingungen verifiziert. Das neue Verfahren wird nicht nur fuer Kraftwerksneubauten, sondern auch fuer die Nachruestung in Bestandsanlagen geeignet sein, so dass sich weltweit erhebliche Anwendungspotenziale eroeffnen.

Dieses Entwicklungsvorhaben ist ein herausragendes Beispiel fuer den starken Technologie-Standort Deutschland. Hier kooperiert Siemens, ein weltweit fuehrender Kraftwerkshersteller, mit dem groessten privaten Energiedienstleister E.ON. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium fuer Wirtschaft im Rahmen der COORETEC-Initiative gefoerdert.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit fuehrende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Loesungen fuer die Energieerzeugung, -uebertragung und -verteilung, sowie fuer die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Oel und Gas. Im Geschaeftsjahr 2007 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy nach IFRS einen Umsatz von rund 20 Mrd. EUR und erhielt Auftraege in einem Umfang von rund 28 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 1,8 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zu Beginn des Geschaeftsjahres 2008 rund 73.500 Mitarbeiter. Alle Zahlen ergeben sich aus der Addition der unkonsolidierten Zahlen der Bereiche Power Generation und Power Transmission and Distribution sowie des Geschaeftsgebiets Oil, Gas, Marine Solutions des Bereichs Industrial Solutions and Services.

E.ON Energie mit Sitz in Muenchen ist das fuehrende private Energiedienstleistungsunternehmen in Europa. Innerhalb der E.ON AG sind rund 44.000 Mitarbeiter der E.ON Energie fuer das Strom- und Gasgeschaeft in Zentraleuropa zustaendig. 17 Millionen Kunden erhalten Strom, Gas und vielfaeltige Dienstleistungen rund um die Energie. Mit einem effizienten Kraftwerkspark auf der Basis eines ausgewogenen Energiemix - vor allem fossile Energietraeger, Kernenergie und Wasserkraft - werden jaehrlich rund 270 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert, der Gasabsatz liegt bei rund 130 Milliarden Kilowattstunden.

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