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22.01.2008 | Verwaltungsmodernisierung

EU-Dienstleistungsrichtlinie bringt Modernisierungsschub für die öffentliche Verwaltung

Microsoft und Fraunhofer-Institut FOKUS stellen Demonstrator für Gewerbeanmeldung vor.

Die öffentlichen Verwaltungen in Deutschland liegen gegenüber der Industrie im Schnitt 15 Jahre zurück, wenn es um die Einführung von produktivitäts-und effizienzsteigernden IT-Systemen geht. Föderale Strukturen behindern zudem eine schnelle Implementierung der im Markt vorhandenen Technologien.

Im Rahmen des Government Leaders Forum Europe stellt Microsoft am 22. und 23. Januar in Berlin gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut FOKUS IT-Lösungen zur Modernisierung von Verwaltungen vor. Anhand der EU Dienstleistungsrichtlinie zeigen Microsoft und das Fraunhofer Institut, wie diese neue Verordnung der Europäischen Union mit Hilfe von Informationstechnologie effektiv umgesetzt werden kann. Bis Ende 2009 müssen alle Kommunen in Deutschland Verwaltungsdienstleistungen für Unternehmen aus dem Ausland elektronisch anbieten.

«Die öffentlichen Verwaltungen in Deutschland stehen unter besonderem Druck. Sie sollen Einsparungen vornehmen, schlanker werden und zugleich besseren Service bieten. Was unlösbar klingt, ist jedoch eine große Chance. Gegenüber Industrieunternehmen liegen die Verwaltungen im Schnitt 15 Jahre zurück, was die Einführung produktivitäts- und effizienzsteigernder IT-Systeme angeht», so Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Microsoft Deutschland GmbH.

Ein wichtiger Schritt zur Verwaltungsmodernisierung ist die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie, die Ende Dezember 2006 in Kraft getreten ist. Sie fordert, dass alle Verwaltungsprozesse bis 2009 elektronisch zur Verfügung stehen müssen. Ziel ist es, allen europäischen Unternehmen und Unternehmensgründern die gleichen Bedingungen für ihre Geschäftstätigkeit in einem einheitlichen europäischen Markt zu gewährleisten und bürokratische Hindernisse abzubauen. Im Rahmen der Umsetzung soll ein flächendeckendes Netz einheitlicher Ansprechpartner geschaffen werden. Jeder Antragsteller soll über eine zentrale Stelle alle nötigen Verfahren und Formalitäten, beispielsweise für eine Gewerbeanmeldung, online im Internet abwickeln können.

«Ein Hindernis bei der schnellen Einführung solcher Lösungen stellen föderale Strukturen dar. Man darf bewährte föderale Strukturen nicht insgesamt über Bord werfen, aber sie müssen an die Herausforderungen und Möglichkeiten des Internetzeitalters angepasst werden», sagt Achim Berg.

Basis für eine technologieübergreifende und lösungsunabhängige Kommunikation sind Standards und interoperable IT-Systeme. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut FOKUS hat Microsoft einen Demonstrator für die Gewerbeanmeldung entwickelt, der anschaulich zeigt, wie eine solche Kommunikation aussehen kann.

«Erstmals können wir in unserem eGovernment-Labor demonstrieren, wie ein System aussehen muss, das Ende 2009 den Anforderungen der EU-Dienstleistungsrichtlinie genügt», beschreibt Prof. Radu Popescu-Zeletin, Direktor des Fraunhofer-Instituts FOKUS in Berlin, die Ziele der Entwicklung. «Der Prototyp, der auf Basis von Microsoft-Technologien und -Produkten entwickelt wurde, bietet dem Antragsteller nur noch einen Ansprechpartner für Information, Beratung und Koordination - und das für den gesamten Prozess einer Gewerbeanmeldung.»

Der Demonstrator umfasst den Zugang des Antragstellers über das Internet, einen modernen Verwaltungsarbeitsplatz und realisiert vor allem die Anbindung unterschiedlicher Verwaltungseinrichtungen in den Genehmigungsprozess. Basis für die technische Realisierung sind Microsoft Produkte für den modernen Verwaltungsarbeitsplatz (Sharepoint, CCF, Dynamics) und der BizTalk-Server, der die Verteilung der Antragsdaten zwischen den beteiligten Verwaltungseinheiten, dem Verwaltungsmitarbeiter und dem Antragsteller realisiert.

«Mit der Einführung derartiger moderner Verwaltungsarbeitsplätze wird nicht nur der Service für die Kunden der öffentlichen Verwaltung signifikant erhöht. Auch die Verwaltungen profitieren von vereinfachten, schnelleren Arbeitsabläufen», so Berg. Rund ein Drittel aller Kommunalverwaltungen plant zudem elektronische Verwaltungsaufgaben an externe Dienstleister auszulagern, so eine Studie "Branchenkompass Public Services 2007³ von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

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