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04.04.2008 |

Richtfest für größte Wärmepumpensiedlung Deutschlands in Köln-Niehl:Wärmepumpen helfen dem Klima und dem Geldbeutel

In Nordrhein Westfalen sind 2007 über 8.000 Wärmepumpen neu installiert worden. Das ist auch ein Erfolg der bisher neun Wärmepumpen-Wochen NRW der EnergieAgentur.

"Vor einem Jahr gab es deutschlandweit einen Rekord von 45.000 neu installierten Wärmepumpen-Heizungsanlagen. Von den bundesweit 215.000 Anlagen sorgen jetzt mehr als 43.000 (20 Prozent) in NRW für umweltfreundliche Wärme, die Jahr für Jahr die Umwelt um mehr als 60.000 Tonnen CO2 entlasten", sagte Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, heute in Köln beim Richtfest für die größte Wärmepumpensiedlung in Deutschland.

Internet: www.waermepumpen-marktplatz-nrw.de

Die GAG Immobilien AG, Kölns größte Wohnungsgesellschaft mit rund 42.000 Wohnungen und rund 100.000 Mietern, hatte im März 2007 begonnen, bis zu 382 Wohnungen und Häuser auf einem ehemaligen Siemensgelände an der Amsterdamer Straße in Köln-Niehl zu errichten. "Die Siedlung Niehler WohnArt ist das bisher größte Bauvorhaben für eine Wärmepumpensiedlung in Deutschland. Alle Wohnungen und Einfamilienhäuser sollen mit Umweltwärme versorgt werden. Das senkt die Kosten für Heizung und warmes Wasser deutlich und davon werden nach der Fertigstellung Ende 2009 rund 1.000 neue Bewohner profitieren", so GAG-Vorstandsvorsitzender Günter Ott.

www.gag-koeln.de

Ministerialrat Werner Lechner vom Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW ergänzte: "Das Ziel, den Marktanteil von Wärmepumpen bei Neubauten in NRW auf zehn Prozent zu steigern, ist längst erreicht. Dieses Ergebnis bestärkt uns in unseren Anstrengungen, den Einsatz der Wärmepumpentechnik auch weiterhin zu forcieren. Für die nächsten Jahre wünschen wir uns 20.000 neue Wärmepumpen jährlich in NRW. Das würde eine zusätzliche Steigerung der CO2 Einsparungen in der Größenordnung von 30.000 Tonnen pro Jahr allein für NRW bedeuten. Das Neubauprojekt der GAG in Köln und der Wärmepumpen-Marktplatz NRW leisten deshalb einen wichtigen Beitrag, immer mehr Bauträger, Architekten und Bauherren von dieser kostengünstigen und Klima schonenden Heizungsvariante zu überzeugen."

Wärmepumpen nutzen bis zu 80 Prozent Umweltenergien, die kostenlos, schadstofffrei und sich immer wieder natürlich erneuernd zur Verfügung stehen. Mit diesen Umweltenergien und einem Restanteil Strom für den Antrieb der Wärmepumpe kann man heizen, aber im Sommer sein Haus auch kühlen. So senken Wärmepumpen die Heizkosten um mehr als 50 Prozent und steigern gleichzeitig den Komfort.

Ministerialrat Lechner: "Der Trend zur Nutzung der Umweltwärme war auch im Jahr 2007 sehr deutlich zu erkennen. Dazu trägt bei, dass die Bedingungen zur Nutzung von Erdwärme, eine der effektiven Energiequellen für Wärmepumpen, in Nordrhein-Westfalen besonders gut sind. Rund 70 Prozent der Fläche des Landes ist nach Ermittlungen des Geologischen Dienstes NRW hierfür bestens geeignet."

Damit die Erdwärme für alle Bürger im Land nutzbar wird, hat die Landesregierung NRW die "Potenzialstudie Geothermie NRW" für das oberflächennahe Erdwärmepotenzial beim Geologischen Dienst NRW in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse wurden mittlerweile in der 2. Auflage auf einer CD-Rom zur weiteren Nutzung veröffentlicht. Ergänzend hierzu bietet der Geologische Dienst NRW einen kostenlosen Standortcheck für jedes Grundstück in NRW über das Internet sowie eine kostenpflichtige detaillierte geologisch-geothermische Stellungnahme an.
Konkret bedeutet dies, dass nun bei jedem Neubau oder auch beim Austausch einer Heizungsanlage im Internet unter www.geothermie.nrw.de sofort geprüft werden kann, ob und mit welchem System sich auf dem individuellen Grundstück die Nutzung von Erdwärme lohnt und ob sie überhaupt verwendet werden darf.

Die ausgereifte, langzeitbewährte Technik macht sich außerdem schnell bezahlt. Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpenanlage liegen mit 10.000 bis 20.000 Euro (je nach Hausgröße, Ausstattung und Art der gewählten Umweltwärme) zwar etwas über denen für einen leistungsgleichen modernen Heizungskessel mit Öl- oder Gasfeuerung. Die niedrigen Betriebskosten - im Vergleich zu den heutigen Energiepreisen - sorgen aber dafür, dass sich diese Investition bereits spätestens nach zehn Jahren bezahlt gemacht hat.

Förderprogramme des Bundes (zinsverbilligte Kredite der KfW) können über die örtlichen Kreditinstitute beantragt werden. Auch bieten zahlreiche Energieversorgungsunternehmen in NRW Zuschüsse für Wärmepumpen an.

Vom 4. bis zum 20. April 2008 veranstalten der Bundesverband WärmePumpe (BWP) e.V. und der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) unter dem Motto "Natürlich.Wärme.Pumpen" erstmals bundesweite Wärme.Pumpen.Aktionswochen. Diese bieten in Vorträgen, Besichtigungen und weiteren Veranstaltungen umfassende Informationen zur Energieeffizienz von Wärmepumpen und zu den Vorteilen für die Nutzer.
Bisher sind schon über 2500 Veranstaltungen bestätigt. Unter der Adresse
www.waermepumpe.de
finden interessierte Bauherren und Modernisierer eine Übersicht aller Aktionen in ihrer Nähe sowie weitere nützliche Tipps.