Heilsam für Klima und Krankenhausbudget: Erstes kommunales Klinikum in Berlin vereinbart Energiespar
Als erstes kommunales Krankenhaus in Berlin besiegelt das Vivantes Humboldt-Klinikum eine Energiesparpartnerschaft. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz unterschieben Vertreter von Vivantes, des Senates und des Contracting-Partners Axima den Vertrag.
Die Berliner Energieagentur, die die Ausschreibung und Umsetzung des Vertrags betreut, war ebenfalls bei der Vertragsunterzeichnung vor Ort dabei. Die Partnerschaft garantiert dem Krankenhaus in den nächsten zwölf Jahren einen geringeren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß von insgesamt 40.300 Tonnen und Energieeinsparungen von 24 Prozent. Das bedeutet Einsparungen von insgesamt 4,5 Millionen Euro, an denen Vivantes mit 2,0 Millionen Euro beteiligt wird.
Erreichen will Axima die Drosselung des Verbrauchs von Strom, Gas, Wasser und Fernwärme durch Investitionen in eine neue, energiesparende Gebäude- und Anlagentechnik: Für rund 1,3 Millionen Euro modernisiert und saniert der Energie-Management-Spezialist die technischen Anlagen des Vivantes Humboldt-Klinikum und wartet diese künftig. Für Vivantes entsteht dadurch kein finanzielles Risiko: Axima garantiert die prognostizierten Energieeinsparungen in jedem Fall. Sollte der anvisierte Einsparbetrag geringer ausfallen, kommt Axima dafür auf.
Gesundheits- und Umweltsenatorin Katrin Lompscher betonte auf der Pressekonferenz, dass andere Berliner Krankenhäuser diesem Beispiel folgen sollten. "Ich freue mich, dass heute zum ersten Mal mit einem Klinikum der öffentlichen Hand des Landes Berlin ein solches Projekt besiegelt wird. Damit wird der 21. Vertrag im Rahmen des Projekts Energiepartnerschaft seit dessen Start 1996 abgeschlossen. Diese Partnerschaften haben sich zu einem Berliner Erfolgsmodell und zu einem wichtigen Instrument der Energiesparpolitik unserer Stadt entwickelt. So lassen sich Energie und Kosten sparen und gleichzeitig wird das Klima geschützt." Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz übernimmt die Kosten des Verfahrens für die neue Energiepartnerschaft und für die anschließende Analyse der Ergebnisse. Lompscher betonte, dieses Projekt trage dazu bei, dass das Land Berlin sein selbst gesetztes Ziel, die CO2-Emmissionen von 1990 bis 2010 um 25 Prozent zu reduzieren, erreiche.
"Vivantes ist bereits ein Vorreiter auf dem Feld der Energieeinsparungen", betonte Vivantes-Geschäftsführer Jörg-Olaf-Liebetrau. Seit 2003 habe das Vivantes Humboldt-Klinikum durch aktives Energiemanagement 26 Prozent weniger Wasser, 15 Prozent weniger Strom, 16 Prozent weniger Fernwärme sowie 28 Prozent weniger Erdgas verbraucht. Das Haus wurde daher 2005 als KlimaSchutzPartner Berlin und 2006 als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet. Liebetrau fügte hinzu: "Von dem Projekt profitieren nicht die Vertragspartner, die Kosten sparen, sondern vor allem die Umwelt. Als Berliner Krankenhauskonzern übernehmen wir Verantwortung für die Gesundheit der Menschen in dieser Stadt." Läuft das Pilotprojekt erfolgreich, sollen andere Vivantes-Häuser ebenfalls Energiesparpartnerschaften schließen.
Der Energiesparpartner Axima hat vor Vertragsschluss die Energieanlagen des Krankenhauses unter die Lupe genommen. Geplant ist unter anderem, die Klimaanlagen zu erneuern oder zu verbessern, energieoptimierte Pumpen einzubauen, Ventilatoren das Heizungsnetz hydraulisch abzugleichen, die Beleuchtung zu optimieren, eine neue Kältemaschine aufzustellen und im Winter die Kälte für Kühlzwecke zu nutzen sowie die Schwimmbadtechnik zu verbessern.
Stefan Schwan, Axima Regionalleiter NRW, erklärt: "Das Projekt zeigt eindrücklich, wie viel Potenzial Contracting-Maßnahmen bieten. Die Gebäudeeigner müssen nicht in neue Anlagen investieren, da die Maßnahmen sich durch die eingesparten Energiekosten finanzieren lassen. Zugleich wird die Umwelt nachhaltig geschont."
Vermittelt wurde die Energiesparpartnerschaft durch die Berliner Energieagentur. "Vivantes beschreitet mit der Energiesparpartnerschaft einen wichtigen Weg für öffentliche Krankenhäuser. Das Humboldt-Klinikum wird jährlich so viel CO2 einsparen wie mehr als 1.000 Berliner Haushalte zusammen. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel Vorbild für weitere der rund 70 Berliner Krankenhäuser sein wird", betont Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner Energieagentur. Bis jetzt zählten vor allem Schulen, Verwaltungsgebäude, Universitäten und Kindergärten zu den Gebäuden, die innerhalb der Energiesparpartnerschaften energetisch saniert wurden.
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