Public Manager
03.09.2007 | Gebäudesanierung

Bauminister Wittke und Wirtschaftsministerin Thoben legen Aktionsplan für mehr Energieeffizienz bei Gebäuden vor

Bauminister Oliver Wittke will die Energiebilanz von bestehenden Sozialwohnungen in Nordrhein-Westfalen verbessern. Dazu stellte er heute gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Christa Thoben ein neues Förderangebot vor, das der Wohnungswirtschaft Anreize für Investitionen zur energetischen Modernisierung geben soll.

Es gibt in NRW mehr als 200.000 un- und teilsanierte Sozialwohnungen aus den 1960er bis 80er Jahren. Eine bessere Wärmedämmung, der Einbau von neuen Heizungen, Solaranlagen oder neuen Fenstern und Türen kann den Energieverbrauch dieser Wohnungen deutlich senken und die Mieter von steigenden Nebenkosten entlasten, sagte Wittke.

Der Bauminister betonte, dass in den vergangenen Jahren zwar vielerorts auch die Sozialwohnungen bereits schrittweise modernisiert worden seien. Die bundesweiten Förderangebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kommen prinzipiell auch für diese Bestände in Frage, werden aber angesichts der hohen technischen Anforderungen an die CO2-Einsparung und der begrenzten Spielräume für Mieterhöhungen bei Sozialwohnungen nicht ausreichend genutzt.

Mit Augenmaß lässt sich manchmal mehr erreichen. Deshalb setzen wir - komplementär zu den Angeboten des Bundes - auf Anreize für Teilinvestitionen. Sie müssen im Bestand technisch umsetzbar und über die Mieten refinanzierbar sein, aber dabei von den Mietern akzeptiert werden, so Wittke.

Gefördert wird mit zinsgünstigen Darlehen zur Anteilsfinanzierung (0,5% Zins, 2% Tilgung, Zinsbindung bis 10 Jahre) bis maximal sechzig Prozent der Kosten und bis zu 30.000 Euro pro Wohnung. Finanziert wird das Angebot aus Mitteln des jährlichen Wohnungsbauprogramms.

Ministerin Thoben: Mit diesem zusätzlichen Förderangebot des Landes wollen wir weiteren Schub in die - mit Blick auf den Klimaschutz - dringend notwendige Gebäudesanierung bringen. Diese neue Landesförderung ist eine sinnvolle Ergänzung der KfW-Programme. Denn wir müssen unsere Anstrengungen noch deutlich steigern, wenn wir bis zum Jahr 2020 rund 20% Energieeinsparungen und damit eine entsprechende CO2-Reduktion erreichen wollen. Für die energetische Gebäudesanierung bedeute dies, so die Ministerin weiter, dass sich bis zum Jahre 2020 bei 40% des Gebäudebestandes der Energieverbrauch halbieren müsste. Die Sanierungsrate müsste von derzeit rund 1% auf 3% gesteigert werden. Davon würde auch die Wirtschaft profitieren: Bei einer Verdreifachung der Sanierungsrate in NRW könnten nach Expertenmeinung bis zu 100.000 neue Arbeitsplätze in der Baubranche entstehen.

Informationen über den neuen Förderbaustein finden Sie unter www.mbv.nrw.de