Public Manager
07.11.2007 | Messen

Kommunale 2007: Mit der Zielgruppe zum Erfolg

Gemeindetagspräsident: - Erwartungen erfüllt, sogar übertroffen - Neu dabei: Spektakulärer Feuerwehrkongress

Sie ist die größte deutsche Kongressmesse ihrer Art für den Gemeindebedarf: die Kommunale in Nürnberg. 2007 präsentierte sie sich noch größer: mit deutlich mehr Ausstellern, mehr Fläche und auch mehr Besuchern. Insgesamt kamen 4.909 Fachbesucher, nochmals ein leichtes Plus gegenüber der bereits sehr gut besuchten Kommunale 2005 (4.858 Besucher). Schon beim Start hatte die ebenfalls gestiegene Zahl der Aussteller beeindruckt, denn mit 231 Unternehmen, Institutionen und Verbänden, die sich an der Kommunale 2007 beteiligten, konnte eine Steigerung von 22 Prozent (189 Aussteller) im Vergleich zur letzten Kommunale verzeichnet werden.

Unter dem Motto "LandLeben - Perspektiven für alle Städte und Gemeinden" veranstaltete der Bayerische Gemeindetag einen hochkarätigen und sehr gut besuchten Kongress zu aktuellen kommunalpolitischen Themen.

"Vorsicht, Schule!" warnt ein hektisch flackerndes Schild. Daneben verkündet eine rot blinkende Tafel "Sie fahren 63 km/h!". Die unübersehbaren Hinweise prangten am Stand der Sierzega Elektronik GmbH aus Thening, Österreich und waren ein Hingucker. Vertriebsleiter Robert Sierzega freute sich über die "Top-Platzierung", zumal er viele bestehende Kunden begrüßen konnte. "Konzentrierte Gespräche, Meinungsaustausch, das ist wichtig und deshalb sind wir da!"

Ebenfalls auf Kundenbetreuung hat sich die Firma geoinform eingestellt. Für das Software-Unternehmen, das sich auf geografische Informationssysteme spezialisiert hat, "ist die Kommunale unsere wichtigste Messe, hier treffen wir unsere Bestandskunden, und das ist für uns das Entscheidende", sagt Marketing- und Vertriebschefin Nadine Schlüter.

Tatsächlich stand für die überwiegende Mehrheit der Aussteller die direkte, persönliche Kundenansprache im Fokus ihrer Messeteilnahme, sei es nun, um bestehende Kontakte zu vertiefen oder Neukunden zu gewinnen. Beide erreichte BMW mit seinem Stand im hellen, lichtdurchfluteten Foyer vor der Ausstellungshalle. Dicke Menschentrauben bildeten sich regelmäßig um das Feuerwehr-Motorrad oder einen BMW der 1er Reihe, der trotz seiner 143 PS mit 4,5 Liter Diesel auskommt und dazu gerade mal 119 Gramm CO2 freisetzt. "Ein ideales Fahrzeug für den kommunalen Einsatz" schwärmte BMW-Mann Lutz Reichenbach und freute sich, auf der Kommunale "100 Prozent unserer Zielgruppe vorzufinden. Wir haben hier einen viel geringeren Streuverlust als bei den großen Publikumsmessen."

Die Fahrzeuge der KLG Maschinen für Kommunen, Land- und Gartentechnik sind zwar bedeutend langsamer, würden aber die Herzen kleiner Jungen ebenso höher schlagen lassen, dürften sie denn die Messe besuchen: Leuchtend rot und orange lackierte kleine Traktoren mit dicken Reifenstollen, anbaubaren Gabelstaplern, Schaufeln, Schildern oder Schneeturbinen.

Die Einkäufer der Gemeinden dürfen kommen und tun das auch, zumal sie für die Pflege ihrer öffentlichen Anlagen, für die Straßenreinigung oder den Winterdienst solche Fahrzeuge im Fuhrpark haben müssen. So wie Hans-Jürgen Haumer, Bauhofleiter der Stadt Oberasbach: "Wir haben ja eine ganze Reihe dieser Fahrzeuge im täglichen Einsatz. Dass ich auf der Messe den persönlichen Kontakt zum Händler suche, ist da für mich selbstverständlich. Wir wollen ja auf dem neuesten Stand bleiben."

Rundum positiv das Resümee des Ausstellers: "Wir konnten exakt das Spektrum aus Bürgermeistern, Bauhofleitern und anderen Entscheidern aus den Gemeinden erreichen, so, wie wir uns das vorgestellt hatten", sagt Herbert Penzkofer von KLG. Als Vorteil sieht er die Übersichtlichkeit bei dennoch gutem Angebotsmix. "Das ist eine sehr, sehr schöne Messe." Schön heißt erfolgreich. Das fand offenbar die große Mehrheit der Aussteller, wobei "schön" gleich "erfolgreich" ist. Über 80 Prozent der Unternehmen zeigten sich zufrieden, beziehungsweise sehr zufrieden mit dem Messeverlauf.

"Mit dieser Kommunale ist es uns gelungen, deutschlandweit die größte Kongressmesse ihrer Art für den Kommunalbedarf zu sein", freut sich Friedhelm Lenz, Leiter des CCN CongressCenter Nürnberg, über die sich von Mal zu Mal steigernden Kennzahlen der Veranstaltung, die Messe und Kongress zugleich ist. Der Kommunale-Kongress hatte sich 2007 dem Thema "LandLeben - Perspektiven für alle Städte und Gemeinden" gewidmet. Wie viel es noch zu tun gibt, die Zukunft der Gemeinden durchweg auf Erfolgskurs zu bringen, machte der Präsident des Bayerischen Gemeindetags, Dr. Uwe Brandl, nicht zuletzt in einer mitreißenden Rede bei der zentralen Kundgebung zum Tagungsthema in der Frankenhalle deutlich. Rede an die Entscheider Die Halle war rappelvoll. Man hätte einen Entscheidungsnotstand in den Gemeinden befürchten können, so hochkarätig war die Zusammensetzung des Publikums, bestehend aus tausenden Bürgermeistern und leitenden Verwaltungsmitarbeitern. So viele Entscheidungsträger nebeneinander - das hatte auch Bayerns größte Kongresshalle selten erlebt. Die Botschaften des Gemeindetagspräsidenten kamen so an die richtige Adresse, und stießen unisono auf die große Zustimmung der Anwesenden. Keine leichte Aufgabe für Bundesminister Seehofer, hier Rede und Antwort zu stehen, wobei er sich jedoch mit seiner Aussage, er nehme es sich schon heraus, zu sagen, was er denke, der Sympathien der Zuhörer gewiss sein konnte. Zumal er in Nürnberg seinen Vier-Punkte-Plan zur Entwicklung des ländlichen Raumes präsentierte.

Ebenfalls bestens besucht waren die Veranstaltungen des Kommunale-Kongresses, darunter die Podiumsdiskussion "Arbeit braucht das Land" mit Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller, Dr. Gerd Landsberg, dem Geschäftsführenden Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Josef Mend, dem Vizepräsidenten des Bayerischen Gemeindetags sowie Vertretern der bayerischen Wirtschaft, des Handwerks und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.

Entsprechend positiv das Resümee von Gemeindetags-Präsident Dr. Uwe Brandl: "Alle Erwartungen an die Kommunale 2007 wurden erfüllt, ja sogar übertroffen. Es ist uns gelungen, der Politik durch die starke Präsenz der Kommunalvertreter eindrucksvoll zu verdeutlichen, dass der ländliche Raum Bayerns die gleichen Entwicklungschancen haben muss wie die Ballungszentren."

Zum ersten Mal fand parallel zur Kommunale ein Feuerwehrkongress statt. Der 1. Nürnberger Feuerwehr-Informationstag am 10. Oktober 2007 wendete sich an Führungskräfte der Feuerwehren und war ein großer Erfolg und eines der Top-Themen zur Kommunale 2007. Der Informationstag wurde von der NürnbergMesse zusammen mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern, dem Werkfeuerwehrverband Bayern sowie der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren Landesgruppe Bayern unter Federführung der Feuerwehr Nürnberg veranstaltet. Gekommen waren 268 Teilnehmer aller Feuerwehrdienstgrade aus ganz Bayern und darüber hinaus. Spektakulär und von großem Medieninteresse waren die praktischen Übungen zum Thema Umgang mit Flüssiggas, bei der unter anderem ein 1000-PS-Flugfeldlöschfahrzeug der Nürnberger Flughafen-Feuerwehr im Einsatz war. Volker Skrok, Leiter der Nürnberger Feuerwehr: "Die Feuerwehrkollegen konnten hier die Einsatztaktik und Reaktionsmöglichkeiten im Umgang mit Flüssiggas üben - ein wichtiges Thema, gerade angesichts der verschiedenen Unfälle mit Flüssiggas in den vergangenen Jahren. Auch im nächsten Jahr werden wir wieder ein aktuelles Thema aus der Einsatzpraxis hier in Nürnberg präsentieren."

Die Kommunale ist der Pflichttermin im zweijährlichen Turnus für Bürgermeister, Einkäufer, Beschaffungsverantwortliche und Verwaltungsangestellte, kurz: für alle, die sich der Förderung und Entwicklung von Städten und Gemeinden verschrieben haben. Und was die Veranstalter des Kongresses wie der Ausstellung besonders freut - die Kommunale kam auch 2007 bei den Besuchern hervorragend an, denn die Resonanz hieß durchgängig: Weiter so!

Termin vormerken: Die nächste Kommunale findet vom 14.-15. Oktober 2009 im Messezentrum Nürnberg statt.